Habt ihr schon einmal in den Spiegel geschaut und habt euch gefragt, was das überhaupt ist, was ihr dort betrachten könnt?
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Jeden Morgen, wenn ich früh aufstehen muss.
Aber ja, da tun sich interessante Fragen auf: Von wo aus beobachtet das „Ding“ im Spiegel mich eigentlich? Wo sitzt das Bewusstsein, das das Spiegelbild seiner Schale aufnimmt? Wie viel kann man von diesem „Ding im Spiegel“ wegnehmen, ohne dass es nicht mehr das „Ding im Spiegel“ ist, welches es war? Mein Spiegelbild ist, Fotos ausgenommen, meine einzige Möglichkeit einer wirklich umfassenden Selbstbetrachtung, aber wie real ist diese? Beziehungsweise, wie viel sehe ich dort von der Realität? Schon allein die Farbe der Augen, die mich da im Spiegel mustern, ist das ihre reale? Oder ist das doch nur der Blick durch die metaphorische rosarote Brille, eine verzerrte Wahrnehmung der Realität? Ganz davon abgesehen, dass diese Augen, Spiegelbild der meinen, auch nur einen Ausschnitt der Bandbreite des Lichts aufnehmen können, durch welches ich überhaupt die Information meines Spiegelbild bekomme. Wer ist diese Person im Spiegel? Ein Name? Ein Geschlecht, ein Alter, ein Haufen Daten? Das kann man immer und immer weiter spezifizieren, trotzdem bleibt zu jedem Zeitpunkt das Gefühl, dass ich dieses Etwas nicht vollständig beschreibe, dass immer etwas ungreifbares fehlt, was die Beschreibung vollenden würde und was das „Ding im Spiegel“ beschreiben kann, ohne auf jegliche Erfahrung zurückzugreifen, die es in mich, sich selbst, aufgenommen hat…
Solche Spiegel sollte man mit höchster Vorsicht genießen! :)
Ein Gedankengang, der meistens gestohlen bleibt. Wunderbar. Vielen Dank.
Ich betrachte den betrachtenden, und dieser bin ich wie mir Unmittelbar gezeigt wird, ich.
Ich betrachte mich. Und ich bin.