Habt ihr "Im Westen nichts Neues" gelesen?
18 Stimmen
3 Antworten
Sehr beeindruckendes Buch. Da kommt auch kein Film ran, auch wenn es durchaus sehenswerte Verfilmungen gibt.
Klar, es hat ja auch den Krieg nicht verherrlicht. Lesens- und ansehenswert in diesem Zusammenhang auch "Krieg dem Kriege" von Ernst Friedrich. Das hat auch mitgebrannt.
Als Buch noch bewegender als beide Filme. Der neue ist halt sehr Effekt-Lastig und viel zu Action-geladen. So lange Strecken wie da bei Angriffen gerannt wird, gab es im Stacheldraht-Gewirr garantiert nicht und da standen auch nicht nur paar Weidezäune von rum sondern meterdicke Schichten durch die sich die Soldaten beider Seiten durch gequält haben. Aber das ist halt nix fürs Kino.
Die Hamburger Morgenpost schrieb einmal, dass dieses Buch den Friedensnobelpreis verdient hat.
Das stimmt. Eines der wichtigsten Werke in deutscher Sprache. Was unterschätzt wird, ist die gnadenlose Ehrlichkeit, die aus diesem Roman spricht, welcher jedweden Militarismus und Kriegspropaganda aushöhlt und Soldaten in fühlende, verängstigte und individuelle Menschen zurückverwandelt.
War is over. If you want it.
Filmaufführungen der ersten Verfilmung 1930 wurden von den Nazis bewusst sabotiert... u.a., indem SA-Truppen Mäuse in Kinosäle bei der Aufführung gelassen haben.
Es war eines der ersten Bücher, welches im Mai 1933 verbrannt wurde.