Findet ihr das Vorurteile beim Dating ein Problem sind?

Ja 85%
Nein 15%

13 Stimmen

7 Antworten

Nein

Kommt drauf an. Stereotypen sind ja deshalb Stereotypen weil es eine wahrnehmbare Häufung innerhalb einer Gruppe gibt.

Vorurteile sind objektiv unbegründbare Thesen, höchstens subjektiv fundiert, dadurch aber immer noch legitim für die urteilende Person und deren Lebensrealität.

Moralismus in diesem Zusammenhang ist abwertend.

Problematisch ist Nichts davon, solange beide Parteien eigenverantwortlich agieren.

Die Frage lautet kann man einer fremden Person ein Mindestmaß an Vertrauen und Respekt schenken. Beides fußt im Selbstwert.


ScrappyFlappy 
Beitragsersteller
 03.03.2025, 17:08
dadurch aber immer noch legitim für die urteilende Person und deren Lebensrealität.

Ja klar. Weil eben objektiv betrachtet nicht plausible Schutzmechanismen dahinterstecken um sich vor Schmerz , Enttäuschung oder Verlust zu schützen. Das innere Kind eben, welches entweder nicht ausreichend geliebt oder zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Da (sollten) wir dann eben den inneren Professor zu Hilfe rufen welcher Dinge auch objektiv und ohne Vorurteile betrachten kann. So zumindest eine gesunde Grundbasis für Beziehungsarbeit wo es um Vertrauen und emotionale Verbindung geht. In Realität sind die meisten Beziehungen heutzutage bloß direkte Spiegelbilder von ungesunden Dynamiken oder Traumas aus der Vergangenheit, deshalb auch so viele toxische Beziehungen und Scheidungen. Und ja Respekt und Vertrauen dürfen und sollten wir jedem Vertrauenswürdigen Menschen zumindest in gesundem Maße entgegenbringen☀️. Das spricht für ein gesundes ICH und ein inneres Kind welches sich in seinem Körper wohl fühlt.

Android654  03.03.2025, 17:36
@ScrappyFlappy

Es macht Spaß Meinungen und Standpunkte mit intelligenten, reflektierten Menschen auszutauschen 🤙

Android654  03.03.2025, 17:46
@Android654

Vielleicht noch eine These zum "vertrauenswürdigen Menschen"; Ich denke der Kern dazu liegt wieder bei einem selbst, da Misstrauen ja eine Form von Furcht ist, und diese hemmt grundsätzlich zwischenmenschliche Beziehungen. Hier müsste die persönliche Abgrenzung soweit entwickelt sein, keine Furcht vor Grenzüberschreitungen des anderen zu haben, weil man um seine persönliche Verankerung weiß (natürlich begrenzt bei Extremen wie Vergewaltigungsopfer, etc.; aber selbst hier muss für den Mensch als Beziehungswesen die eigene Bindungsfähigkeit soweit wieder hergestellt werden, dass wertfreie Interaktion mit Fremden möglich wird). Beispielhaft wird keine Bestätigung für Vertrauenswürdigkeit erfolgen können, wenn ich nicht in ein Mindestmaß an Beziehung eintrete. Macht das Sinn?

ScrappyFlappy 
Beitragsersteller
 03.03.2025, 18:18
@Android654

Ja klar. Beziehung macht leider verletzlich. Aber nur so können wir tiefe Verbindungen aufbauen. Wobei Vertrauen und emotionale Verbindung wieder 2 Paar Schuhe sind. Ich kann eine Verbindung zu jemandem aufbauen, muss ihm aber nicht grundsätzlich Vertrauen. In Beziehung zu jemanden sein bedeutet ja schon das ich ihn /sie ansehe und gemeinsamer Blickkontakt erfolgt. Auch jegliche Form von Kommunikation, wenn noch so banal.

Android654  03.03.2025, 18:41
@ScrappyFlappy

Ich finde deine Aussage deshalb spannend weil ich seit einer toxischen Beziehung auch - zwar noch in Heilung befindlich - eine gewisses Misstrauen hege und eine leichte(!) (geschlechtsspezifische) Bindungsstörung (vermeidend) entwickelt habe. Gelernt habe ich, dass die persönliche Verankerung nach Therapie erst in in der Interaktion auf den Prüfstand kann, was mir klar ist (Theorie-Praxis-neuronale Plastizität). Die positive Interpretation für mich wäre also zu deuten, dass auch in negativ konotierter, misstrauischer Beziehung grundsätzlich Beziehung herrscht und ich so gesehen laufend meine Bindungsangst prüfen darf im Sinne ihrer inversen Ausprägung. Heißt umso weniger ich misstrauisch gegenüber Frauen werde umso sicherer kann ich sein innerhalb positiv konotierter Beziehung stabil zu agieren. Ich muss also nicht selbstkritisch warten auf das Zustandekommen vertrauenswürdiger Beziehung sondern darf meinen Argwohn in misstrauischen Beziehungen sukzessive abbauen und überwinden und finde auch so einen Gradmesser für meine Bindungsunfähigkeit, kommunizierenden Gefäßen gleich. Oder wir definieren in Beziehung Misstrauen als geringen Grad an Vertrauen. Übersehe ich etwas?

Android654  03.03.2025, 18:45
@Android654

Unabhängig davon, dass wir ja festgestellt haben, dass Vertrauen letztlich ohnehin ein Gradmesser für Selbstvertrauen darstellt und nur peripher im Verhalten gespiegelt wird.

Ja

Für viele schon da das internet immer neue angeblich tolle und scheinbar perfekte Partner hat

Ja

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Vorurteile in der Weise, wie sie beim Dating leider allzu häufig ausgelegt werden, wirklich schadhaft sind.

Die Schwierigkeit ist dabei nicht, dass welche bestehen oder dass das Gegenüber aufgrund des Erscheinungsbilds in eine Richtung eingeschätzt wird, sondern wie sehr das Vorurteil als Fakt angenommen wird.

Es wird also gar nicht erst geschaut, stimmt die erste Einschätzung oder deutet sich zumindest eine Bestätigung an, sondern wenn das Vorurteil besteht, jemand schlage Frauen, weil er nun einfach mal nicht wie ein Modell mit blauen Augen aussieht, dann wird an diesem Vorurteil festgehalten als sei es einzüglich Videobeweis bewiesen.

Teilweise glaube ich, befeuert die Boulevardpresse diese Haltung mit vermeintlich tollen Tipps wie man einen "toxischen Partner erkennt". Viele dieser Tipps sind aber mehr Schaden als nutzen, weil sie oberflächlich auf vermeintliches Hinweisen, aber den Blick nicht tiefer auf die Motivationen lenken.

In jedem Falle sind Vorurteile in dem Ausmaße wie ich sie schon erleben durfte, nur schadhaft. Anständige Männer werden wegen irgendeiner Abweichung in Optik oder Lebensführung vom heißgeliebten Liebesfilm oder Roman abgesägt und als ausgeburt des Bösen angesehen, während der Mann, der diesem entspricht, dann völlig unreflektiert ins Leben gelassen wird, wo doch jeder wissen sollte, dass jeder das Potential zu einem schlechten Menschen hat.
Zudem möchte ich auch mal den Gedankenstoß geben, dass der Teufel sich selten als der Teufel und viel eher als Jesus vorstellen würde, weil es wesentlich mehr Erfolg verspricht.

Also ja, ohne wenn und aber sind Vorurteile in dem Ausmaß, wie ich sie schon erleben durfte, ein deutliches Problem.

Nein

Jeder Mensch hat seine Vorlieben und Abneigungen.

Damit muss man sich abfinden.

Wer das nicht kann, sollte zuallererst einmal an sich selbst arbeiten.


ScrappyFlappy 
Beitragsersteller
 03.03.2025, 16:40

Klar. Ist verständlich. Vorlieben hat jeder Mensch. Jedoch können eben genau Vorurteile und ein falsches Bild zu Abneigungen führen.

Interesierter  03.03.2025, 16:48
@ScrappyFlappy

Und wo willst du die Grenze ziehen?

Wer soll festlegen, was du zu akzeptieren hast und was nicht?

Ja

Natürlich...😌🐥