Ein soziales Jahr als Pflicht?

Ich bin dagegen 62%
Ich bin dafür 38%

21 Stimmen

13 Antworten

Ich bin dafür

Ich war schon vor der effektiven Abschaffung der Wehrpflicht dafür dieses System um zu drehen.

Statt einer Wehrpflicht die alternativ in Sozialen Berufen (und ein paar anderen Ausnahmen) gemacht wird ein Soziales "Jahr" zur Pflicht machen was alternativ auch bei der Bundeswehr gemacht werden kann (und den paar anderen Ausnahmen).

Ohne Gesetzesbrüche habe ich noch keinen erlebt der unter einem "Jahr" Militär oder im Sozialdienst wirklich einen Nachteil hatte (außer natürlich das Jahr selber) aber vielen denen das gehoflen hatte.


DerJoergi  30.08.2024, 10:35

Ich hatte einen Mitschüler, der aufgrund seiner nicht deutschen Staatsbürgerschaft nicht von der Wehrpflicht betroffen war. Ich habe 13 Monate Zivildienst abgeleistet, mein Mitschüler direkt studiert. Er hat nach dem Studium mit 60.000 Euro Jahresbrutto Einstiegsgehalt angefangen, ich habe in den 13 Monaten nur ein paar hundert Euro monatlich bekommen und konnte erst 1,5 Jahre später mit dem Studium anfangen. Das würde ich auch heute noch als größere finanzielle Benachteiligung empfinden.

Asporc  30.08.2024, 10:37
@DerJoergi
der aufgrund seiner nicht deutschen Staatsbürgerschaft nicht von der Wehrpflicht betroffen wa

Das sieht der Gesetzgeber aber anders. Den im Gesetz steht "Männer" nicht "Deutsche". Ohne weitere Sachen die da reinspielen wäre er also dienstpflichtig.

Weiterhin fälltes das darunter das "das Jahr selber" ein Nachtreil ist. Das du einen Nachteil hast gegenüber Leuten die keine Pflicht haben habe ich nie geleugnet.

Daher ist es ja auch Unsinn eine Dienstpflicht für nur 51% der in De Wohnhaften zu haben.

DerJoergi  30.08.2024, 10:46
@Asporc

den genauen Zusammenhang weiß ich nicht mehr (25 Jahre her), in dem speziellen Fall gab es aber irgendeinen Zusammenhang mit der Staatsbürgerschaft. Aber das Beispiel hätte man damals ja eben auch auf jede Frau beziehen können, die keine Pflichten hatten. Unabhängig der finanziellen Aspekte hat aber weder der Staat noch betreffende Personen etwas von einer Tätigkeit im Sozialwesen, wenn man sich hierfür nicht interessiert und / oder eignet. Für ein paar Personen ist das hilfreich und zielführend (wie für mich), man kann aber nicht alle in "Geiselhaft" für ein unterversorgtes System nehmen. Hier braucht man bessere Finanzierungsmodelle und mehr Anreize um in diesen Branchen zu arbeiten.

Asporc  30.08.2024, 10:49
@DerJoergi

Türken konnten die Wehrpflicht in Ihrem eigenen Land mit einer Geldzahlung umgehen (können es ggf. immer noch) und wenn du in einem Nato-land deinen Wehrdienst "geleistet" hast musst du nicht noch zusätzlich in De.

DerJoergi  30.08.2024, 10:51
@Asporc

ja irgendwie so etwas, er war glaube ich prinzipiell Wehrpflichtig in einem anderen EU-Land aber es gab da noch irgendwelche Besonderheiten die ich vergessen habe. Hier wurde er jedenfalls gar nicht erst gemustert.

Ich bin dagegen

Heyho,

Nein, ich bin dagegen. Eher sollten Sensibilisierungsprogramme Aufklärungsprogramme, bezüglich Gewalt, Mobbing und etwaigen Delikten, Pflichtveranstaltungen sein. Auch politische Aufklärung: Es kann nicht sein, dass 64% aller 16 - 23 Jährigen der Auffassung sind, dass sie die Politik nicht beeinflussen könnten und ihre Ansichten keinen Stellenwert besitzen (Quelle*). Gleichzeitig aber verhalten sich Schulen nicht politisch neutral: Für mich ist das ein No-Go.

Meiner Ansicht nach wäre ein verpflichtendes Fsj keine gute Idee ... besser wäre es meiner Ansicht nach, dass statt einem Schülerpraktikum, 3 - 5 Praktikas verpflichtend sind mit je 3 Wochen dauer. Ob das jedoch wirtschaftlich Stemmbar ist, ist die andere Frage: Bürokratie ist nicht gerade günstig und einfach.

Unter Anbetracht der Punkte, sehe ich ein verpflichtendes Fsj als keine gute Idee an.

Ich hoffe Dir damit weitergeholfen zu haben!

*Statistik:

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Trainer: Seminare in Straf- & Zivilrecht, Notfallmedizin
 - (Politik, Soziale Arbeit, Pflichtzeiten)
Ich bin dafür

Definitiv dafür. Sorgt für mehr gesellschaftlichen Durchblick, holt viele Leute aus ihrer "Bubble", bringt soziales Engagement und zeigt, dass es beim Arbeiten nicht um maximales Geldverdienen sondern um die Sinnhaftigkeit der Tätigkeit gehen sollte.

Ich bin dagegen

geh zwar längst nicht mehr zur Schule aber seh ich keinen Sinn drin sich kostenlos als Hilfskraft zur Verfügung zu stellen

Da zufälligerweise genau in dem Bereich überall Stellen fehlen, schmeckt das natürlich kostenlose Hilfssklaven einzustellen die man nciht mal bezahlt ;D


CamelWolf  30.08.2024, 10:53

Von "kostenlos" war nirgendwo die Rede.

Henny97  30.08.2024, 11:08
@CamelWolf

"wird jedoch nicht dafür bezahlt, oder nur in geringen Mengen."

die Bezahlung ist auch ein Witz, die beträgt momentan knapp 450 Euro im Monat bei 39h, sind keine 2,80 Euro die Stunde, also 10 Euro unterm Mindestlohn

Einfach billige Sklavenarbeit um die unterbesetzten Stellen zu besetzen ;D

Ich bin dagegen

Wer arbeitet sollte auch bezahlt werden.


Asporc  30.08.2024, 10:27

Werden sie ja.

Henny97  30.08.2024, 10:27
@Asporc

"wird jedoch nicht dafür bezahlt, oder nur in geringen Mengen."

Asporc  30.08.2024, 10:30
@Henny97

Da schreibt der FS unsinn.

Wenn jemand über Soziales Jahr redet kannst du davon ausgehen das das gemeint ist was es vor 2011 auch gab. Aber der Flächendeckende Mindestlohn wurde erst 2015 eingeführt.

Diesen Mindestlohn für eine "Pflichtveranstalltung" aus zu setzen dürfte alleine schon vor dem Bundesverfassungsgericht nicht durchkommen.

Henny97  30.08.2024, 10:32
@Asporc

das "Taschengeld" beim freiwilligen sozialen Jahr beträgt momentan knapp 440 Euro im Monat bei 39h, dass sind knappe 2,80 die Stunde, also fast 10 Euro unterm Mindestlohn, dafür soll man aber die Arbeit leisten eines Angestellten der bezahlt wird ;D Es werden einfach nur für Bereiche die unterbesetzt sind billigste HIlfskräfte gesucht die man unter dem Deckmantel des Sozialen abspeisen will wenn man mal ehrlich ist ;D