Christentum = Religion: Ja oder Nein?
Diese Frage stellt sich mir deshalb, weil ich hier schon von einigen Christen gelesen habe, dass da "wahre" Christentum keine Religion sei.
Was ist das Christentum dann? Und warum tritt es dann wie eine Religion auf, also mit Missionierungen, als allgemeingültig verkauften Regeln etc`?
16 Stimmen
10 Antworten
..sondern im Kern eine persönliche Beziehung zu Jesus. Ein Bund mit dem lebendigen Gott.
Kein äußerliches Erfüllen irgendwelcher Vorschriften, schon gar nicht, um Gott zu beeindrucken.
Jesus ist nicht gestorben, um eine Religion zu gründen. Er ist gestorben, um es uns zu ermöglichen, eine Beziehung zu und mit Gott zu haben, das ist christlicher Glaube. Der Glaube im 'wahren' Christentum wird nicht durch eine Kirche, Konfession, einen Menschen, Sakramente oder was weiß ich definiert. Der Glaube wird durch Gott definiert. Christlicher Glaube ist Liebe, Vertrauen, Hoffnung, Wissen und Gewissheit.✝️💗
Wahres Christentum ist das Empfangen des göttlichen Lebens.
Das Neue Testament ist in Griechisch geschrieben und in dieser Sprache werden drei Lebensformen unterschieden,
bios = körperliches Leben
psyche = seelisches Leben
zoe = göttliches Leben
Gott hat keine Religion geschaffen, die uns das ewige göttliche Leben bringt, sondern einen Weg.
Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Joh 3,16 Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Joh 10,10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
In diesen Bibelstellen wird in der griechischen Originalsprache immer zoe = göttliches Leben verwendet.
Ja, für mich ist es das.
Ich stimme allen zu, die hier gesagt haben, dass Jesus keine Religionsgründung beabsichtigte, sondern unsere Beziehung zu Gott stärken und ein besseres Leben ermöglichen wollte. Ich stimme auch zu, dass man seine Beziehung zu Jesus ohne jegliche religiöse Komponenten wie Gottesdienst, Priester, sogar ohne Gebet und Bibelstunde leben kann. Daran sehe ich nichts Falsches und bin selbst dieser Meinung. Dadurch hebt sich das Christentum in meinen Augen stark von anderen Religionen ab.
Aber: Das Wort Religion kommt aus dem Lateinischen, wo es "Berücksichtigung" oder "Sorgfalt" bedeutet. Und ich finde, das ist meine Beziehung zu Jesus durchaus. Ich gehe durchs Leben in dem aktiven Versuch, die Dinge zu berücksichtigen, die ich von Jesus gelernt habe.
Religion hat mit von Menschen aufgestellten Regeln, Traditionen und Ritualen zu tun, die von den Religiösen befolgt werden sollen.
Die Bibel warnt davor, Dinge von ihr wegzunehmen oder hinzuzufügen (vgl. Offenbarung 22,18-19).
Deshalb sollten Christen nicht über die Bibel hinausgehen und sich allein an Gottes Wort orientieren (vgl. Apostelgeschichte 17,11 und 2. Timotheus 3,16-17).
Das ist dann durchaus keine Religion mehr, sondern christlicher Glaube!
Aber vielleicht ist all das auch nur eine Frage der Definition... ;-)