Bist du meistens das Gesprächsthema # 1?

Eher ja 63%
Eher nein 37%

27 Stimmen

15 Antworten

In meiner Heimat war das so, da ich zunächst als "der Ausländer" und noch schlimmer als "der Albaner" verachtet wurde (das fing schon im Kindergarten an) und später, als ich im Berufsleben stand, als "der Akademikertrottel", "der Mercedes-Fahrer" und "der reiche arrogante Sack", aber immer noch als "der Ausländer", bei dem man sich wundert, warum DER es grad gepackt habe. Aber da stand meine ganze Familie unter Beobachtung. Es gab sogar Lehrer, die gegen uns gehetzt haben und eine Erzieherin, die es mit mir nicht gut meinte. Ich hatte bis in die "Zwanziger" hinein Probleme mit dem Selbstwertgefühl und mehr oder weniger starke Identitätsprobleme deswegen.

Es gab viele Gerüchte und Diffamierungen, es war nicht selten sehr entwürdigend und es wurde vieles, was ich gemacht habe, regelrecht beglotzt und auf die Goldwaage gelegt - mit dem Ergebnis, dass es selbst dann nicht gut genug war, wenn es objektiv einwandfrei war und von höchster beruflicher Stelle gelobt wurde. Wenn "ein guter Deutscher" eine schlechtere Leistung erbracht hatte als ich, war sie übrigens gut. Sicher spielte da auch (Sozial-)Neid mit rein, aber es hat mir weh getan und es war unmöglich - es führte auch dazu, dass ich meine Heimatstadt weggezogen bin.

Ich weiß, dass meine seither sehr gute berufliche Karriere und meine persönliche Vita seit damals den meisten Leuten aus dieser Zeit, die immer was zu mosern hatten, gut bekannt ist und aus der Ferne teilweise verfolgt wird - und ich weiß, dass einige heute das schlechte Gewissen plagt. Ich habe kein Mitleid.

Wenn heute in meiner Wahlheimat über mich geredet wird, dann nicht mehr und nicht weniger als über andere, die in vergleichbaren Positionen sind - und durchaus nicht negativ, weil ich immer ehrlich geblieben bin und mir früh sagte, ich will alles werden, aber nicht so eklig wie die Leute aus meiner Heimatstadt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Eher ja

Ich bin sehr introvertiert, was von der Gesellschaft nicht anerkannt wird. Leider weiß der Großteil der Gesellschaft nicht einmal, was introvertiert bedeutet und hat auch kein Interesse daran, sich damit auseinander zu setzen.

Ich bin daher derjenige, ÜBER den geredet wird, aber selten derjenige, MIT dem geredet wird und wenn dann eher, wenn Scherze auf meine Kosten gehen.

Ich komme also eher negativ weg.

Eher ja

sowohl negativ als auch pos. kommt darauf an und über was gelästert wird

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Eher nein

Ich versuche unter dem Radar zu bleiben.


Schwerenoeter 
Beitragsersteller
 10.07.2024, 21:55

Das sind die Gefährlichsten Menschen, die unter dem Radar bleiben 😁

Eher ja

Ich als Mann im mittleren Alter gehe immer feminin gestylt als Crossdresser. Meine Mitmenschen sowohl auch fremde vorübergehende Leute reden insgeheim ( tuscheln, kichern, machen blöde Sprüche, finden mich geil ) über mich. Einige betrachten meinen Mut positiv, andere lächerlich und besonders homophobe Typen schimpfen offen oder im Hintergrund. Selbst wenn sie negativ reagieren, empfinde ich das als POSITIV, weil ich mich an meinem Auffallenwollen befriedige.