Findet ihr den Verein Deutscher Sprache(VDS) Rechtspopulistisch?
Der VDS spricht sich ja gegen den Genderwahn und die Übertreibung der Deutschen Sprache und im algemein für deren Erhaltung aus und dessen Vorsitzender Walter Krämer sprach 2016 von dem "aktuellen Medienterror unserer weitgehend linksgrünen Lügenmedien"
Ich würde ihnen durchaus zustimmen jedoch ist es schon nicht zu übersehen dass die ein tendenziell eher rechtes Vokabular nutzen
Ich distanzire mich hiermit eindeutig vom gerenderten Wort da ich als jemand der dem Ganzen eher kritisch gegenüber steht die jeniigen die dagegen sind als neu links geframt habe
Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen
7 Antworten
Das größte Problem mit dem Verein Deutsche Sprache ist nicht, dass sie gerne mal am rechten Rand fischen - obwohl sie das leider durchaus häufiger durchaus tun und ich einige ihrer aktuellen Funktionäre durchaus im rechten Spektrum sehe.
Sie haben vor allem nicht begriffen, wie Sprache funktioniert. Sprachen verändern sich im Laufe der Zeit, nehmen Lehnwörter und Fremdwörter aus anderen Sprachen auf. Manchmal wird Sprache angepasst, weil sie die gesellschaftliche Realität nicht mehr abbildet. Das ist kein neues Anzeichen für Sprachverfall, sondern die Basis dafür, dass eine Sprache überhaupt anwendbar und lebendig bleibt.
Nun zu fordern, man möge sie auf einem bestimmten Stand einfrieren, verkennt im besten Fall vollkommen, worum es geht.
Im schlimmsten Fall geht es aber auch darum, zu versuchen, dass Entwicklungen, die den eigenen Wertvorstellungen nicht entsprechen, gar nicht mehr sprachlich zum Ausdruck gebracht werden können, wie im Neusprech in in Orwells 1984: "Die den „falschen Worten“ entsprechenden „falschen“ Gedanken sollen durch Verhinderung ihrer Ausdrucksmöglichkeiten psychologisch unmöglich gemacht werden" (Wikipedia).
Ich halte die Tendenz alles, was nicht dem Mainstream entspricht nach rechts zu schieben, für die größte Bedrohung der Demokratie. Warum sollte es rechtspopulistisch sein die Deutsache Sprache erhalten zu wollen? Zu behaupten der VDS sei unflexibel und passe sich dem Sprachgebrauch nicht an, muss seinen Sprachgebrauch für besonders wichtig halten. Bspw. sind über 95% aller Frauen und Männer und über 85% aller non-binären Menschen gegen die neue Form des Genderns. Wem soll der VDS denn entsprechen?
Ich glaube, dass hier überhaupt jemand angibt, den VDS rechtspopulistisch wahrzunehmen, liegt allein daran, dass sie sich in erster Linie darüber sorgen, wie sie unter ihres Gleichen wahrgenommen werden. Und da ist es am einfachsten sich der lautesten Meinung anzuschließen. Ich halte das für kleingeistig und feige.
Erstes Kriterium für "rechtspopulistisch": extrem kapitalistisch, gegen Arbeiter, gegen Arme, für Sozialabbau. >>> Der VDS ist zweifellos keine linke Organisation in dem Sinne, dass er für den Sozialismus wäre, aber die genannten Punkte treffen auch nicht zu. Er unterscheidet sich in der Hinsicht nicht von den Etablierten Parteien.
Zweites Kriterium für "rechtspopulistisch": rassistisch und/oder sexistisch, gegen Minderheiten, gegen Migranten. >>> Davon kann keine Rede sein. Der VDS hat Mitglieder überall auf der Welt, auch Liebhaber der Deutschen Sprache in Afrika z.B. Sowas gibt es z.B. bei der AfD nicht.
Fazit: Würde man den VDS als "rechtspopulistisch" bezeichnen, wegen der von ihm verwendeten Sprache, dann müsste man alle etablierten Parteien der früheren Zeit ebenso bezeichnen. Dann wäre auch Willy Brandt ein "Rechtspopulist". Sogar die SED der DDR wäre damals "rechtspopulistisch" gewesen. Und übrigens auch die "Grünen" der 80er Jahre. Also eine rein propagandistische Verleumdung, die es hier gegen den VDS gibt - dessen Mitglied ich übrigens nicht bin und dessen negative Haltung zur führenden Rolle von Englisch ich ganz und gar nicht teile. Aber Wahrheit muss Wahrheit bleiben und darum verteidige ich auch Leute, die nicht so ganz auf meiner Linie stehen, wenn die Gerechtigkeit es erfordert!
Es ist eben ein konservativer Verein alter Schule, und dass dann im ganzen Hin und Her der Diskussionen um das Thema auch mal ein populistisch klingender Satz vorkommt, ist für mich noch kein Zeichen rechter Gesinnung.
Für weit problematischer halte ich die Zugbrückenmentalität, die dort generell zu herrschen scheint. Sprache verändert sich, hat sich schon immer verändert, und existiert auch nicht im luftleeren Raum.
Für mich wird diese ganze Diskussion auch von Fachleuten viel zu hitzig geführt und vor allem auf den falschen Ebenen.
Durch Internet und Online-Chats sind längst massive Veränderungen eingetreten, zu denen auch die freie Verwendung von "Sonderzeichen" gehört. Fachleute sollten wissen, dass sie in einer Welt, die längst #, @ und :) ganz selbstverständlich verwendet, nicht ausgerechnet bei einem in Wahrheit gesellschaftspolitischen Thema auf Reinheit von Schreibweisen nach Regeln aus dem 19. Jahrhundert bestehen können.
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Edit: Anscheinend liege ich mit meiner Ansicht falsch, will sie aber jetzt doch um der Diskussion willen so stehen lassen und empfehle diesen Beitrag der Lektüre. Danke für den Link, Adomox!
Ja, und das ist auch kein Geheimnis wie mein Kollege Stefan Hartmann hier erläutert.
Der Autor ist aber nicht vom Volksverpetzer - steht dort auch, mehrfach.
Ja, wobei ich jetzt nicht glaube dass die da einen Artikel veröffentlichen würden dem sie nicht zustimmen. Die Junge Freiheit oder Tichis Einblick würden ja auch keine feministischen Pampflete veröffentlichen
Darum geht es aber nicht. Ein Mensch mit fachlicher Expertise hat dort Informationen veröffentlicht.
Nunja der Artikel ist neutral verfasst und ernstgemeint gegndert wass ein starkes indiz dafür ist das der verfasser links ist
Ich habe dass jetzt gemacht weil ich da eine gewisse politische Strömung zuordne. Ich distanzire mich hiermit ofiziziel von diesem Framing
Der Verfasser ist in erster Linie Germanist und Sprachwissenschaftler. Seine Aussagen sich fachlich fundiert begründet. Objektiver wird es bei derartigen Fragen nicht; siehst du Punkte anders, kannst du diese gerne mit entsprechenden objektiven Belegen angreifen.
Ist der VDR nicht auch ein Verein der sich mit dem Thema beschäftigt. Gendern ist ja in der Germanistik ziemlich umstritten und so
Der VDS besteht aber eben hauptsächlich nicht aus Sprachwissenschaftler*innen, und die Sprachwissenschaftler*innen, die Mitglied sind, haben nie zum Thema geforscht/publiziert.
Die meisten Sprachwissenschaftler die das nicht befürworten publizieren dazu warscheinlich nichts da sie besseres zutun haben
So meinte ich das auch. Es reicht ja schon, ein paar Minuten über "Gendersprech" nachzudenken um zu sehen, dass das überflüssig ist.
...oder weil sie einfach keine fachlichen Argumente haben. Wer vom Fach ist und sämtliche Fachliteratur zum Thema ignoriert, dann aber dennoch eine "fachliche Meinung" meint äußern zu müssen, disqualifiziert sich als ernstzunehmende*r Diskussionspartner*in.
Wissenschaftliche Evidenz wird durch weitere wissenschaftliche Evidenz widerlegt, nicht durch Rumsitzen, Gedankenmachen und Rumstänkern.
Der Volksverpetzer ist jetzt nicht unbedingt eine Politisch neutrale Quelle