Hallo HAMOR343,

also ganz unter uns: Musk will Vieles, reißt viele Sprüche - und das allermeiste davon ist reines Werbeblendwerk. (Und nur weil ich höflich bin, habe ich meine Meinung zu Musk jetzt so dezent formuliert...)

Schaun wir ganz nüchtern auf die Sache:

Der zentrale Punkt hier ist nicht das Ende der Hauptreihenstern-Phase der Sonne, sondern die Frage nach der habitablen Zone.

Unsere Sonne verändert nämlich seeeeeeehr langsam auch als gemütlich vor sich hinfusionierender Hauptreihenstern ihre Leuchtkraft. Das liegt daran, dass sich die Zusammensetzung des Sonnenkerns bei der jahrmilliardenlangen Fusion von Wasserstoff zu Heliium eben langsam ändert und das hat Einfluss auf den Energieoutput. Die Veränderung ist extrem langsam im Vergleich zu den Stadien, die die Sonne danach durchläuft (wenn sie zum Roten Riesen und danach zum Weißen Zwerg wird), aber sie ist eben nicht null.

Durch diese veränderte Strahlungsleistung wandert die habitable Zone um die Sonne langsam nach außen. Der Punkt ist, dass die Erde auf ihrer Umlaufbahn dadurch näher und näher an den inneren Rand der habitablen Zone kommt - und irgendwann diese ganz verlässt.

Das Leben auf der Erde hat keine 5 Milliarden Jahre mehr, auch wenn die Sonne noch ungefähr so lange ein Hauptreihenstern sein wird. Das Leben auf der Erde hat ungefähr noch 1 Milliarde Jahre, manche Berechnungen liefern sogar schlechtere Prognosen.

Insofern würde die Menschheit mit einer "Wanderung nach außen im Sonnensystem" durchaus Zeit gewinnen können.

Konjunktiv. Denn sind wir ehrlich: Terraforming, den Mars in eine blühende Landschaft zu verwandeln - oder wenigstens in eine, in der man überleben kann... das ist nur in der SciFi möglich. Der Mars hat keine Atmosphäre, er ist vermutlich zu wenig massereich, um eine zu halten, selbst WENN man eine mit systematischer Begrünung erzeugen könnte. Was man nicht kann, weil die nötigen Mengen einfach jenseits des realisierbaren wären.

Sorry, ich bin immer dafür, wenn Raumfahrt Träume beflügelt und die Menschheit zusammenwachsen lässt - siehe ISS oder MIR. Aber das mit dem Bewohnbarmachen des Mars, das ist ein reiner Werbespruch von Musk. (Zumal die Politiker, die er aktiv unterstützt - ja eher KÜRZUNGEN aller Raumfahrtprogramme propagieren. Und nicht nur das: es wird ja auch der hiesige menschangemachte Klimawandel geleugnet. Anstatt vom Mars zu träumen, sollte man doch besser was für die Erde tun. Aber das ist Musk alles nicht werbewirksam genug.)

Grüße

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Hallo legzack,

ich denke, am besten probierst Du das selber einmal aus.

Aber Du musst mitmachen, nicht kneifen, ja?

Auf dieser Webseite hier....

https://joshworth.com/dev/pixelspace/pixelspace_solarsystem.html

... findest Du eine maßstabsgetreue Darstellung des Sonnensystems.

In diesem Maßstab ist der Mond nur 1 Pixel groß.

Deine Aufgabe ist: scrollen - beginnend von der Sonne bis hin zu den äußeren Planeten.

Nach etwa 2 Sekunden sagt Dir ein kleiner Text, dass Du jetzt stolze 10 Millionen km weit gescrollt hast. Vermutlich würdest Du eine Geschwindigkeit von 5 Millionen km/s nicht als "lahm" bezeichnen. Richtig?

Du bewegst Dich also ordentlich schnell durch das Sonnensystem. Schneller als man Raumsonden machen kann. Die schnellste Sonde war die Parker Solar Probe - und die erreichte 635266 km/h. Das ist nicht "lahm"... aber eben deutlich langsamer als Du auf der von mir verlinkten Webseite durch das Sonnensystem scrollst.

Scrollst Du auch schön?

Erzähl mir hinterher, bei welcher Entfernung Du aufgegeben hast - oder wann Du angefangen hast, zu springen und damit zu mogeln.

Vielleicht zeigt Dir die verlinkte Seite, wie unvorstellbar groß die Entfernungen im All eigentlich sind. Es dauert eben auch für schnellste Dinge lange, sie zu überwinden. Selbst das Licht braucht ein paar Stunden bis zu den äußeren Planeten.

Und dabei ist das Sonnensystem klein im Vergleich zur Entfernung zum uns nach der Sonne nächstgelegenen Stern:

https://www.youtube.com/watch?v=dCSIXLIzhzk

Das Problem ist, dass wir Menschen uns derartig große Entfernungen nicht richtig vorstellen können. Sie kommen in unserem Alltag nicht vor, wir haben keinerlei Erfahrung mit solchen Entfernungen. Weil aber die Entfernungen soooo groß sind, kommen uns die Reisezeiten dorthin lächerlich lange vor. Doch selbst das Licht braucht 4 Jahre zum uns nach der Sonne nächstgelegenen Stern - und das ist jetzt wirklich nicht langsam unterwegs.

Eine nette Veranschaulichung dieser Entfernung zum nächsten Stern stammt auch von Josef Gaßner: Wenn er in München eine Orange auf den Boden legt, die die Sonne darstellt - dann muss er in diesem Maßstab die Erde als Reiskorn in 10 Meter Entfernung dazu hinlegen. Praktisch jeder unterschätzt die Entfernung, in der in diesem Maßstab die nächste Orange zu liegen hat, die Proxima Centauri symbolisiert.

Ich schreib Dir in den Kommentar, wo die Proxima-Centauri-Orange liegt. 😉

Grüße

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Hallo Leonk150,

Jede Webseite sagt es war davor nichts rein gar nichts und plötzlich ein kleiner Punkt dann 💥

Das ist halt, weil die meisten Webseiten keine wissenschaftlichen Quellen sind.

Du liest dann Texte, die oft von Laien für Laien geschrieben worden sind. Die komplexen Modelle sind dort extremst verkürzt und vereinfacht dargestellt. Und leider oft auch nicht mehr ganz richtig.

Die moderne Physik beschreibt den Urknall NICHT als eine Entstehung aus dem "Nichts". Die Physik beschreibt den Urknall als eine Art "Phasenübergang", bei dem sich praktisch alles im System ändert. Unsere Physik entsteht mit dem Urknall, genau wie unser Raum und unsere Zeit. Nichts von dem, was wir im Universum kennen, kann gesichert über den Urknall hinaus vorausgesetzt werden.

Was genau in den allerersten Sekundenbruchteilen des Universums passiert ist, ist uns nicht in Beobachtungen zugänglich. Entsprechend gibt es hier auch einige konkurrierende Modelle. Zu diesen Hypothesen, wie es zur schlagartigen Ausdehnung des Raums gekommen sein könnte, gehören die Inflation, das zyklische Universum und das ekpyrotische Universum. Auf manchen Webseiten liest man manchmal über die letzten beiden, dies wären Konkurrenzmodelle zum Urknall, sie stehen aber nur in Konkurrenz zur Inflation - und hier reden wir halt wirklich nur von etwas, das in den ersten 10^-32 Sekunden unseres Universums passiert.

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Lass mich versuchen, einmal kurz zu beschreiben, was "Inflation" ist: (Obacht, auch wenn ich versuche, es wirklich vereinfacht zu erklären, geht das jetzt ein bissi "ins Eingemachte):

Ein Inflatonfeld, das von einem angeregten Zustand in einen anderen Zustand wechselt, kann für die unglaublich kurze Dauer dieses Phasenüberganges einen negativen - also abstoßenden Druck - aufbauen, der zu einer unheimlich schnellen Expansion der Raumzeit für sehr, sehr kurze Zeit sorgt.

Ein möglicher Kandidat für dieses Inflatonfeld wäre das Higgsfeld, von dem wir seit der Entdeckung des Higgsbosons 2012 immerhin wissen, dass es existiert. Es ist aber keineswegs gesichert, dass es der richtige Kandidat ist.

Sehr vage beschrieben schaut das Ganze mit dem Higgsfeld als Inflatonfeld so aus:

In der Quantenfeldtheorie sind alle Elementarteilchen Anregungszustände von Feldern. Das gilt auch für Kraftfelder. Das Higgs-Teilchen ist der Anregungszusatnd des Higgsfeldes.

Das Higgsfeld hat aber eine ganz besondere Eigenschaft: Wenn man es anregt - also Energie zuführt - dann nimmt es den Wert Null an; im Grundzustand verschwindet es nicht, hat einen Wert verschieden von Null und wechselwirkt mit den Elementar-Teilchen - was ihnen letztlich die Eigenschaft "Masse" verleiht.

Im Anfangszustand ist das Universum eben extrem heiß und dicht. Bei dieser extremen Energiedichte schwankt der Wert des Higgsfeldes um den Wert Null und die Elementarteilchen sind masselos. Das gilt auch für die Kopplungsteilchen der Kraftfelder, die dadurch nicht mehr unterschieden werden können.

Ununterscheidbare Kopplungsteilchen bedeuten Vereinheitlichung der physikalischen Wechselwirkungen - bekannter unter dem Namen "Grand Unified Theories (GUT)"; es gibt nicht die heute 4 bekannten Kräfte (Gravitation, Schwache WW, Elektromagnetische WW, und Starke WW), sondern eine einzige physikalische Kraft.

Erst die Abkühlung des Universums durch minimale Ausdehnung kann dazu führen, dass das Higgsfeld in den Grundzustand wechselt. Dann hat es einen Wert verschieden von Null und verleiht den Teilchen Masse. Die Kraftteilchen werden unterscheidbar und die physikalischen Wechselwirkungsarten "frieren aus".

Bei dieser Abkühlung kann das Higgsfeld sehr, sehr kurzzeitig im instabilen Zustand des Wertes Null verharren. Einen ähnlichen Effekt kennt man vom unterkühlten Wasser: Sehr sauberes Wasser bleibt ohne Kristallisationskeime bis unter den Gefrierpunkt flüssig. Eine kleine Erschütterung reicht dann schon, um es schlagartig gefrieren zu lassen, weil sich dabei winzigste Bläschen bilden an denen die Eiskristallbildung einsetzt und sich schlagartig ausbreitet, weil der gefrorene Zustand bei dieser Temperatur eigentlich der günstigere ist.

Genauso verharrt im Modell auch das Higgsfeld in einem falschen Vakuumszustand für die wenigen Sekundenbruchteile, die es dauert, bis sich das Feld umstrukturiert hat und in den neuen Quantenzustand gewechselt ist. In diesem falschen Zustand erzeugt es einen enormen abstoßenden Druck, eine abstoßende Kraft, die den gesamten Raum innerhalb von 10^-35 bis 10^-32 Sekunden nach dem Urknall um das 10^30 bis 10^50 fache aufbläht.

Diese schlagartige Ausdehnung in den ersten Sekundenbruchteilen ist die "Inflation". Selbstverständlich dehnt sich das Universum auch danach weiter aus - aber eben nicht mehr derart schlagartig.

Nachzulesen ist das genauer als von mir hier beschrieben hier

http://www.spektrum.de/lexikon/astronomie/inflation/197

Wie gesagt: Es gibt hier für die ersten Sekundenbruchteile auch andere Modelle, wie etwa das in der Stringtheorie fußende Ekpyrotische Universum oder das zyklische Universum.

Trotz dieser Unsicherheit für die ersten Sekundenbruchteile, gibt es keine stichhaltigen Argumente gegen den Urknall. Das Urknallmodell beschreibt letztlich die gesamte Entwicklung des beobachtbaren Universums von seinem heißen und dichten Anfangszustand bis heute. Und - obwohl natürlich jede Menge offene und spannende Fragen bestehen - beschreibt es diese Entwicklung sehr gut. Unsere Beobachtungsbelege reichen tatsächlich bis ins nur Sekunden alte Universum zurück. Wir wissen, dass unser beobachtbares Universum sich aus einem heißen und dichten Anfangszustand entwickelt hat.

Ich hoffe, das hilft Dir etwas weiter, auch wenn es lang und kompliziert war. 😊

Grüße

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Hallo Plutonium,

dieses Video ist mittlerweile als Fake entlarvt. Ich zitiere von

https://petapixel.com/2025/05/13/viral-video-of-an-asteroid-exploding-on-the-moon-is-fake/

(Übersetzt mit DeepL)

Der Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA und andere Teleskope, sowohl auf der Erde als auch in der Umlaufbahn, beobachten den Mond ständig. Sollte ein Asteroid, der groß genug ist, um sichtbaren Staub auf dem Mond zu erzeugen, am 2. Mai um 2:32 Uhr CDT auf der Mondoberfläche eingeschlagen sein, gäbe es darüber weitere Unterlagen.
PetaPixel kontaktierte die NASA und fragte: „Ist das wirklich passiert?“
"Der Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA hat in dieser Woche keinen Asteroideneinschlag auf dem Mond beobachtet. Angesichts der Größe des dargestellten Einschlags würden wir auch erwarten, dass er von erdgebundenen Teleskopen aufgelöst werden kann. Das Video stimmt nicht mit früheren beobachteten Asteroideneinschlägen auf dem Mond überein, da es nicht den hellen Blitz zeigt, den wir normalerweise sehen, und das Objekt sich nicht mit einer Geschwindigkeit zu bewegen scheint, die wir normalerweise beobachten", sagt Dr. Noah Petro, der Projektwissenschaftler für den Lunar Reconnaissance Orbiter

Mit anderen Worten: Ein Fake.

Auf der verlinkten Seite findest Du aber mehrere echte Kurzvideos vergangener Meteoroideneinschläge auf dem Mond. Einigermaßen bekannt ist zum Beispiel eine Aufnahme eines Einschlags aus dem Jahr 2023, gemacht von dem japanischen Astronom und Kurator des Hiratsuka City Museums, Daichi Fujii.

Grüße

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Hallo Nobodyrotz,

das Problem ist, dass das mit "unendlich" nicht so einfach ist.

Man muss immer aufpassen, unendlich nicht wie eine normale, einfach sehr große Zahl zu behandeln. Denn das ist "unendlich" nicht. Unendlich ist ein mathematisches Konzept.

Entsprechend muss man sehr genau aufpassen, wie man damit umgeht.

Bleiben wir mal beim Beispiel mit Deinen unendlich vielen Einwohnern in 1 Universum. Wir können uns vorstellen, wir zählen diese Einwohner durch und geben jedem dieser Einwohner sein Nümmerchen in die Hand. Das geht, weil es unendlich viele ganze Zahlen gibt. Man spricht hier von "abzählbar unendlich vielen". Mit einer abzählbar unendlich großen Menge haben wir es immer zu tun, wenn man die Elemente einer Menge so anordnen und abzählen kann, dass man keinen dabei auslässt - auch wenn man praktisch unendlich lang zählt. Die ganzen Zahlen sind ein Beispiel für eine solche Menge. Aber auch die natürlichen Zahlen oder die rationalen Zahlen.

Man kann nun tatsächlich Abbildungen zwischen solchen abzählbar unendlich großen Zahlenmengen finden, bei denen man eindeutig jedem Element der einen Menge ein Element der anderen zuordnet - und damit mathematisch beweisen, dass beide Mengen gleich mächtig sind.

Es erscheint uns zunächst paradox, dass es genauso viele natürliche wie ganze Zahlen geben soll, denn in den ganzen Zahlen sind ja unendlich viele negative ganze Zahlen zu den natürlichen Zahlen dazugekommen. Aber das ist es eben, was "unendlich" so besonders macht.

Es gibt aber tatsächlich Mengen, die größer sind. Die reellen Zahlen sind hierfür ein Beispiel. Von ihnen gibt es "überabzählbar unendlich viele". Das drückt aus, dass es bei Mengen dieser Mächtigkeit nicht mehr gelingt, ihre Elemente in einer Weise anzuordnen und durchzuzählen, bei der man keine Elemente auslässt.

Deswegen gibt es mehr reelle Zahlen als ganze Zahlen.

Der Mathematiker DorFuchs hat mal ein tolles Video dazu gemacht, in dem er das Ganze am Beispiel von Hilberts Hotel erklärt:

https://www.youtube.com/watch?v=bGcIzRGU5sU

Kommen wir zurück auf Dein Beispiel mit den Universen. Die Einwohner eines Universums sind abzählbar unendlich viele. Wenn es uns auch gelingt, die Universen abzuzählen - es sich also hier ebenfalls um abzählbar unendlich viele handelt - dann sind die Einwohner aller Universen immer noch abzählbar unendlich viele. Trotz aller Intuition sind es also nicht mehr als die Einwohner eines einzigen dieser Universen.

Grüße

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Hallo pepsey,

Folgende physikalisch-philosophisch-politische Frage

Sorry, aber da muss ich widersprechen. Das ist eine rein interne Frage der Physik. Wenn wir Physiker Daten haben, die uns vom Urknall überzeugen, dann ist uns schnurz-piep-egal, was Philosophen und Politiker dazu sagen.

Die dialektischen Naturgesetze nach Engels & Lenin besagen jedoch, dass die Materie ewig und unendlich ist und es sich daher bei jeglicher Annahme einer Möglichkeit eines "Anfangs" der Materie um bürgerliche Ideologie handeln würde.

Ja, genau so was meine ich.
Schnurz piep egal. Um nicht zu sagen: SCHNURZPIEPEGALST.

Als Physiker interessiert mich nur eines: Was sagen die Beobachtungsdaten?

Auf nichts anderes hört der Physiker.

Hier ein Beispiel: https://derfunke.at/11996-der-urknall-und-die-krise-der-kosmologie

Sorry, aber den Text kann ich als Physiker aus genau diesem Grund nicht ernst nehmen. Es ist mir egal, was der Papst zum Urknall sagt. Es ist mir egal, was der Marxist zum Urknall sagt. Mich interessiert, was die Beobachtungsdaten sagen.

Im Übrigen irrt der Text gewaltig, wenn der Urknall als "idealistisch" im Gegensatz zum "materialistischen" Weltbild gesehen wird. Naturwissenschaft - einschließlich Kosmologie - beruht auf dem schwachen ontologischen Naturalismus.

Als selbsterklärter Trotzkist bin ich daher unsicher, woran ich glauben soll.

Physik und Naturwissenschaft allgemein hat nichts mit Glauben zu tun.

Naturwissenschaft ist eine Methode. Eine Methode, zu der intrinsisch gehört, dass man sich fragt, an welchen Beobachtungsdaten man erkennen würde, dass ein Modell falsch ist. Es ist eine nichts-glauben-Methode.

Wie bewiesen ist der Urknall tatächlich?

Naturwissenschaftliche Aussagen sind als Allgemeinaussagen über die Welt nie letztbeweisbar. Das ist jetzt tatsächlich etwas, das die Philosophen rausgefunden haben.

Im Übrigen muss man hier aufpassen, dass man an naturwissenschaftliche Fragen bei der Frage nach dem Beweis keine anderen Maßstäbe ansetzt als bei alltäglichen Fragen. Denn es ist keineswegs so, dass nur naturwissenschaftliche Aussagen nicht letztbeweisbar sind. Vielmehr ist KEINE Aussage über die Welt, die über die Frage der eigenen Existenz hinausgeht, letztbeweisbar.

Insofern ist es erheblich sinnvoller zu fragen, ob eine Aussage durch Daten so gut belegt ist, dass es keinen rationalen Grund zum Zweifeln gibt.

Und? Gilt das für den Urknall?

Ja, die Beobachtungsdaten reichen zurück bis ins nur Sekunden alte beobachtbare Universum. Wir haben sehr starke Belege dafür, dass sich unser beobachtbares Universum aus einem dichten und heißen Anfangszustand heraus entwickelt hat und seitdem ausdehnt. Dazu gehören neben der beobachteten Galaxienflucht etwa die primordiale Nukleosynthese oder die Auswertung der kosmischen Hintergrundstrahlung. Physiker weltweit werden Dir erklären, dass der Beginn in einem heißen und dichten Anfangszustand nicht mehr aus unserem Weltbild verschwinden wird, weil er zu gut belegt ist.

Leider liest man immer wieder Clickbait-Überschriften, die den Laien verunsichern. Andauernd wird irgendwo gemeldet, das JWST habe (schon wieder) den Urknall widerlegt oder das ganze Modell sei am Zusammenbrechen.

Nope. Sorry, aber all das ist entweder bewusstes Clickbaiting oder einfach Unverständnis.

Unklar ist, was in den ersten Sekundenbruchteilen passiert ist. Es gibt verschiedene Ansätze/Hypothesen (wie etwa die Inflation, das Ekpyrotische Universum, das zyklische Universum,...) - und hier haben wir keine Beobachtungsdaten, die zwischen diesen Hypothesen unterscheiden können.

Und ja, selbstverständlich gibt es - wie in jeder guten Wissenschaft offene Fragen. Etwa die nach dem Hubbleparameter, die nach Dunkler Materie und Dunkler Energie. Und wir hoffen, dass diese Fragen auch zu einem verbesserten Verständnis der Geschichte des Universums führen werden. Offene Fragen bedeuten aber nicht, dass es Grund zum Zweifel an sehr gut belegten Aussagen gibt.

Und was uns garantiert nicht interessieren wird in der zukünftigen Kosmologie ist, was Papst, Marxisten, Faschisten oder Philosophen über das denken, was uns die Beobachtungsdaten sagen. In der Naturwissenschaft gibt nur einer die Richtung vor - und das ist die Natur selbst.

Grüße

P.S.: Und um das noch mal deutlich nachzureichen: Nein, die Urknalltheorie sagt nicht, dass das beobachtbare Universum aus dem "Nichts" entstanden ist. Sie beschreibt den Urknall als Phasenübergang über den hinaus "nichts" von dem, was unsere Physik innerhalb des Universums beschreibt, als sicher gegeben betrachtet werden kann.

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Bitte was??

Der Begriff "Rasse" ist aus biologischer Sicht in vielerlei Weise unsinning und diskriminierend, beim Menschen ganz allgemein und als "Frauenrasse" speziell ausschließlich auf Frauen bezogen ganz besonders.

Ein Geschlecht einer Spezies kann niemals eine eigene Rasse sein - eine Untergruppe dieses Geschlechtes also erst recht nicht.

Da würde ich dann doch ein Grundlagenbuch Biologie empfehlen wollen.

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Hallo kaempferdersonne,

um es mit einem Wort zu sagen: nein.

Und um es etwas ausführlicher zu sagen:

Die Physik sagt NICHT, das Universum würde sich ins "Nichts" ausdehnen.

Die Physik sagt NICHT, der Urknall habe irgendwo im "Nichts" stattgefunden.

Man liest zwar mitunter derartige Formulierungen, oder hört sie in eher zweifelhaften Quellen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass diese Vorstellung mit dem, was die Physik tatsächlich sagt, nichts zu tun hat.

(Und wenn uns in diesem Zusammenhang nicht interessiert, was die Physik zu sagen hat, dann brauchen wir ohnehin nicht weiter zu reden, wenn die Ganze Sache mit der Expansion des Universums schließlich ohne die Physik gar keinen Sinn ergibt.)

Wenn wir sagen, dass sich das Universum ausdehnt, dann benötigt es dazu weder "Nichts", noch "Außerhalb". Die Expansion des Universums ist ein rein "innenarchitektonischer" Begriff: Der Raum im Universum verändert sich und trägt die darin eingebetteten Objekte mit sich auseinander. Die Abstände der Objekte im Raum zueinander werden größer.

Das Universum dehnt sich in sich selbst aus.

https://www.youtube.com/watch?v=Kj0TwTonG_8

Grüße

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Hallo domzur,

zum Film The Inner Core:

Dieses Machwerk wird von Experten regelmäßig als einer der wissenschaftlich fälschesten Filme aller Zeiten eingestuft. Abgesehen von der Aussage, dass das Magnetfeld der Erde irgendwie mit dem Erdkern zusammenhängt, ist so ziemlich alles, was in diesem Film dargestellt wird oder gesagt wird, wissenschaftlich falsch.

Die "Wissenschaft" im Film war sogar dermaßen daneben, dass als Reaktion die damalige National Academy of Sciences ein Bildungsprogramm ins Leben rief, das The Science & Entertainment Exchange Programm, das den regen Austausch zwischen echten Wissenschaftlern und Filmschaffenden fördern sollte, damit zukünftige Produktionen nicht mehr ganz so viel hanebüchenen Unsinn unters Volk bringen würden.

Als Beispiel für den Unsinn, der jeden Geophysiker einfach nur Schmerzen bereitet, sei einmal der Void im Erdmantel aufgeführt. In der echten Erde haben wir gewaltige Druckverhältnisse im Erdinnern und garantiert keine derartigen Leerräume. Man könnte auch nicht einfach so drin rumlaufen, sondern würde sofort zerdrückt. Bereits auf dem Meeresboden ist das ein bekannter Fakt. Ich erspare mir jetzt die Erklärung, auf wie viele Arten bereits der Kernpunkt der Handlung - die Vorstellung, man könnte mit einer Atombombe einen stehengebliebenen Erdkern wieder zum drehen anregen - falsch ist.

Es ist ein Jammer, wie viele Menschen derartig unwissenschaftlichen Sci-Fi-Schmarrn nicht von einer Wissenschaftsdoku unterscheiden können...

Auch die Apollo-Missionen schafften es im Jahr 1969 (Apollo 11) erstmals, Menschen auf den Mond zu bringen — und das mit dem damaligen Stand der Technik, der aus heutiger Sicht als deutlich rückständiger gilt.

Ja, das ist richtig.

Warum wiederholt man solche außergewöhnlichen Projekte heute nicht mehr, obwohl die technische Entwicklung seitdem riesige Fortschritte gemacht hat? Eine bemannte Mondmission und ein Vorstoß ins Erdinnere wären mit heutiger Technologie theoretisch einfacher und sicherer zu bewältigen.

Um das einmal etwas realistischer zu betrachten:

Das tiefste Loch, das die Menschheit je gebohrt hat, ist so etwa 12 km tief.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/china-bohrloch-100.html

Man reist nichts ins Erdinnere. Weil alles, was im Film The Inner Core gezeigt wird, halt Blödsinn ist.

Wir wissen trotzdem sehr gut, wie das Erdinnere aufgebaut ist, weil wir messen können, wie sich seismische Wellen durch den Globus ausbreiten.

Genau das ist der Trick: Dank Technik muss man keine Menschen irgendwohin schicken, wo es schwierig ist, hinzukommen oder zu überleben. Sehr oft bekommen wir sehr viel einfacher und sehr viel billiger und sehr viel besser Daten auf anderem Weg.

Wir haben den Mond nie verlassen: Es waren zig unbemannte Sonden oben. Ziel der Apollo Missionen war es nie (jedenfalls nicht in größerem Ausmaß) wissenschaftliche Daten zu besorgen. das war immer Beiwerk. Ziel der Missionen war es, zu zeigen, dass es geht und die Leute wieder heil runter zu bringen.

Wir setzen unser knappen Forschungsgelder eben nicht dazu ein, ein paar Manschkerl irgendwo hin zu bringen, sondern bauen unbemannte Sonden und Messgeräte, die uns zuverlässig hochgradig aussagekräftige Daten liefern.

So geht Forschung.

Grüße

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Hallo Hinterfrager1,

nein, tue ich nicht.

Als Astronom bin ich mir der unvorstellbaren Entfernungen im Weltraum wohl bewusst. Die Vorstellung, dass Aliens ein Vielfaches ihres Bruttosozialproduktes in jahrzehnte dauernde interstellare Raumflüge stecken, nur um bei uns ein paar Farmer zu entführen, hübsche Kreise in Kornfelder zu stampfen oder die Einheimischen auf andere Weise zu foppen, ist mir dann doch etwas zu absurd.

Zudem stören mich die logischen Fehlschlüsse innerhalb der Szene der UFO-Begeisterten.

Natürlich gibt es eine Menge "UFOs" - also Sichtungen eines unbekannten Flugobjektes. Und eine ganze Menge davon können eben im Nachhinein auch zugeordnet werden. Der typische logische Fehlschluss der Szene ist nun, darauf zu beharren, dass die unaufgeklärten Fälle ein Beweis für die denkbar unwahrscheinlichste und exotischste Erklärung der Beobachtung wären. Das ist selbstverständlich falsch: Wenn man in einer Situation, in der zu erwarten ist, dass man gar nicht alle Beobachtungen im Nachhinein zuordnen kann (schon weil sich viele UFO-Fans auch gar nicht darum bemühen oder angebotene Erklärungen akzeptieren), einige unaufgeklärte Fälle vor sich hat, dann ist nach wie vor die wahrscheinlichste und nüchternste Erklärung, dass es sich wie bei den aufgeklärten Fällen um etwas Alltägliches handelt.

Dies ist jedoch der Versuch der Beweislastumkehrung: Der UFO-Fan müsste eigentlich unwiderlegbar ein UFO vorweisen und nicht den Skeptiker zwingen, immer wieder unscharfe und verwackelte Aufnahmen zu analysieren - und triumphierend die Arme hochzureißen, wenn dies im xten Video einmal nicht gelingt.

Ein anderes Problem der Szene ist eben zudem, dass längst analysierte Videos immer wieder herausgekramt werden, in der Hoffnung jemanden zu überzeugen, der die Erklärungen eben nur nicht kennt. Hierzu gehört auch das Problem, dass logische Analysen oft abgelehnt werden. Zu schön ist der Reiz des Geheimnisvollen im Vergleich zur schnöden Wahrheit, dass das UFO halt doch mal wieder nur ein Wetterballon oder ein Flugzeug war.

Der UFO-Hype hat ja vor ein paar Jahren einen neuen Aufwind bekommen, als das Pentagon einige Videos unbekannter Flugobjekte beobachtet hat. Sie sind ein bekanntes Beispiel für Videos, die in der Szene immer und immer wieder als "Beweis" angeführt werden, während sie in Wahrheit längst gut verstanden sind.

Ich empfehle hier immer gerne den Blog und den Kanal von Mick West, der sich seit Jahren sehr sachlich und fachkundig mit derartigen Videos beschäftigt. Hier ist zum Beispiel ein Interview mit ihm zu seiner Analyse der 3 Pentagon Videos:

https://www.youtube.com/watch?v=Le7Fqbsrrm8

Ich verlinke es Dir einmal als Beispiel dafür, was mir an dem Thema gefällt: Einblick in Technik und sachliche Analysen. Vielleicht hast Du daran ja auch Freude?

Grüße

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Hallo Chipsfilmabend,

hier geht es in den Antworten und Kommentaren ja drunter und drüber. Alle widersprechen sich - und ehrlich gesagt ist die Formulierung auch in Deiner Frage nicht so ganz eindeutig, weil es scheint, dass Du vom aktuell leicht rötlich scheinenden Mond sprichst... doch der ist gar kein Blutmond.

Lass mich also erst mal sauber mit den Begriffen aufräumen und Deine Frage dabei beantworten, ok? Dann wird alles klar und eindeutig.

Blutmond

Blutmond ist ein aus der amerikanischen Weltuntergangsszene stammender Begriff für eine totale Mondfinsternis.

Bei einer totalen Mondfinsternis fällt der Kernschatten der Erde auf den Mond. Das macht ihn schon mal ziemlich dunkel. Zudem wirkt er in der totalen Phase rötlich, weil etwas Streulicht immer noch auf ihn fällt. Dieses Licht wurde eben an den Rändern der Erdscheibe in der Atmosphäre gestreut, was dafür sorgt, dass hauptsächlich noch rotes Licht auf den Mond fällt. (Weil das kurzwelligere blaue Licht effektiver gestreut wird.)

Bei einer totalen Mondfinsternis fällt also wirklich ein Schatten auf den Mond - und deshalb sieht man das vom Weltraum oder auf der Mondoberfläche ganz genauso wie bei uns auf der Erde. Ja, in diesem Falle sieht das also auch der Astronaut.

Nur haben wir zur Zeit keine totale Mondfinsternis. (Ja, manch Journalist/Blogger/YouTuber bezeichnet den leicht rötlichen Mond zur Zeit so, das zeigt aber nur das Ausmaß an Verwirrung, das duch solch esoterische Bezeichnungen entsteht...)

Erdbeermond

Auch diese Bezeichnung findet sich derzeit überall in der Presse in Zusammenhang mit der rötlichen Farbe des Mondes erwähnt.

Das ist kompletter Unsinn, denn der Begriff Erdbeermond hat gar nichts mit der Farbe des Mondes zu tun.

Erdbeermond ist eine alte Bezeichnung für den Mond im Monat Juni, bzw. mitunter sogar für den Monat selbst - die Zeit der Erdbeerernte. Der Mond wird also im Juni als Erdeermond bezeichnet, weil die Erdbeeren zu dieser Zeit reif sind.

Beim Erdbeermond gibt es also eigentlich gar nichts zu sehen, weder hier auf der Erde, noch für den Astronauten im All oder auf dem Mond. Der Begriff Erdbeermond verweist einfach auf den Kalendermonat.

Rayleigh-Streuung

Das ist der Grund, warum der Mond aktuell rötlich aussieht.

Wenn Licht von Sonne oder Mond durch die Erdatmosphäre dringt, wird es in der Atmosphäre an den Luftteilchen gestreut.

"Rayleigh-Streuung" nennt man diesen Vorgang in der Physik. Wie effektiv das Sonnenlicht gestreut wird, ist stark abhängig von der Wellenlänge. Das kurzwellige blaue Licht wird am besten gestreut und fehlt dann in Blickrichtung. Das ist übrigens auch der Grund, warum der Himmel am Tag so schön blau ist.

Beim Auf- und Untergang der Sonne muss das Licht wegen des schrägen Einfalls einen besonders weiten Weg durch die Atmosphäre zurücklegen. Dann wird nicht nur das besonders kurzwellige blaue Licht effektiv aus der Blickrichtung gestreut, sondern auch mittlere sichtbare Wellenlängen. Nur das langwellige rote Licht kommt dann noch in etwa aus Richtung der Sonne. Und deswegen sieht die Sonne am Morgen und Abend rötlich aus.

Beim Mondauf- und Untergang passiert mit dem Licht, das vom Mond kommt, genau das gleiche. In Nähe des Horizontes sieht der Mond rötlich aus, hoch am Himmel nicht mehr. Der Mond steht im Juni aber ziemlich niedrig am Himmel - und wird obendrein oft beim Aufgang beobachtet, wenn man die schönen Sommerabende genießt. Wir laufen also genau in diesen Effekt, wenn wir zur Zeit auf den Mond blicken.

Der Effekt wird verstärkt, wenn die Luftverschmutzung hoch ist. Wenn es gebrannt hat, lange nicht geregnet hat, oder wenn aus anderen Gründen winzige Schmutzteilchen in der Luft sind, wirkt der Mond besonders rot in der Nähe des Horizontes. Genau das haben wir zur Zeit auch noch: Die heftigen Waldbrände in Kanada haben eine Menge Rauch in die Atmosphäre eingebracht und diese Partikel sind mittlerweile in Europa angekommen. Manchmal sehen wir eine ähnliche Verstärkung des Effektes übrigens, wenn wieder einmal Saharastaub bei uns landet nach einer längeren Phase von Südwinden.

Ich nehme an, dass Dir mit dieser Erklärung jetzt klar ist, dass der aktuell rötliche Mond ein Effekt ist, der nur auf der Erde zu beobachten ist, weil er eben erst in der Atmosphäre entsteht. Von der derzeit beobachtbaren rötlichen Verfärbung des Mondes würde ein Astronaut außerhalb der Atmosphäre deshalb nix sehen. Sie hat aber halt auch nichts mit Blutmond oder Erdbeermond zu tun.

Grüße

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Hallo domZur,

auf dem Bild sieht man ja deutlich, wie nahe der Mond während Deiner Aufnahme am Horizont steht. Und darin liegt dann auch schon des Rätsels Lösung: Überleg´ mal, welche Farbe die Sonne hat, wenn sie nahe am Horizont steht (beim Sonnenauf- oder Untergang). Genau: die ist dann auch rötlich.

Das liegt daran, dass das einfallende Licht auf dem Weg durch die Atmosphäre gestreut wird. "Rayleigh-Streuung" nennt man diesen Vorgang in der Physik. Wie effektiv das Sonnenlicht gestreut wird, ist stark abhängig von der Wellenlänge. Das kurzwellige blaue Licht wird am besten gestreut und fehlt dann in Blickrichtung. Das ist übrigens auch der Grund, warum der Himmel am Tag so schön blau ist.

Beim Auf- und Untergang der Sonne muss das Licht wegen des schrägen Einfalls einen besonders weiten Weg durch die Atmosphäre zurücklegen. Dann wird nicht nur das besonders kurzwellige blaue Licht effektiv aus der Blickrichtung gestreut, sondern auch mittlere sichtbare Wellenlängen. Nur das langwellige rote Licht kommt dann noch in etwa aus Richtung der Sonne. Und deswegen sieht die Sonne am Morgen und Abend rötlich aus.

Beim Mondauf- und Untergang passiert mit dem Licht, das vom Mond kommt, genau das gleiche. In Nähe des Horizontes sieht der Mond rötlich aus, hoch am Himmel nicht mehr.

Der Effekt wird übrigens verstärkt, wenn die Luftverschmutzung hoch ist. Wenn es gebrannt hat, lange nicht geregnet hat, oder wenn aus anderen Gründen winzige Schmutzteilchen in der Luft sind, wirkt der Mond besonders rot in der Nähe des Horizontes. Genau das haben wir zur Zeit auch noch: Die heftigen Waldbrände in Kanada haben eine Menge Rauch in die Atmosphäre eingebracht und diese Partikel sind mittlerweile in Europa angekommen. Manchmal sehen wir eine ähnliche Verstärkung des Effektes übrigens, wenn wieder einmal Saharastaub bei uns landet nach einer längeren Phase von Südwinden.

Es ist also alles ganz in Ordnung mit dem Mond und kein Grund, die Färbung irgendwelchen Außerirdischen anzudichten.

Grüße

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Hallo akirschenhoffer,

nein, das ist esoterischer Unsinn.

Gerade die beiden Behauptungen, die Du in Deinen beiden Bildern wiedergibst, sind wissenschaftlich längst widerlegt.

Schauen wir das einmal genauer an:

1. Behauptung: Der Mond ist für Ebbe und Flut verantwortlich und bewegt so Wassermassen von unverstellbarer Menge. Der Mensch besteht zu großem Teil aus Wasser: Und da soll der Mond keinen Einfluß haben??“

Diese Behauptung taucht erstmals in einem einem Buch des Astrologen Arnold Lieber aus dem Jahr 1978 auf. Allerdings zeigt Herr Lieber hiermit lediglich, dass er die Physik hinter den Gezeiten nicht verstanden hat... 😉

Was ist Gezeitenkraft eigentlich? Sie entsteht durch den _Unterschied_ der Anziehungskraft (Schwerkraft) an 2 entgegengesetzten Enden eines Körpers. Mit diesem Kräfteunterschied zieht der Mond quasi unseren Körper auseinander, wenn er über uns steht. 

Zwischen mondnächstem und mondfernsten Punkt liegt immerhin der doppelte Erdradius, also über 12 000 km. Über eine so große Entfernung variiert die Graviationswirkung des Mondes immerhin um knapp 7%. Zudem folgen der resultierenden Gezeitenkraft große Wassermassen.

Bereits hiermit sollte verständlich sein, warum wir in Seen und Flüssen - oder gar unserer Badewanne keine Effekte mehr beobachten können.

Wie groß ist nun die Gezeitenkraft auf einen Menschen wirklich?

Wenn wir von einem 2 Meter großen, etwa 70 kg schweren Menschen ausgehen, dann berechnet sich die Gezeitenkraft des Mondes auf diesen Menschen also aus dem Unterschied der Anziehungskraft durch den Mond am Kopf des Menschen und an dessen Füßen. Also 2 Meter vom Mond weiter weg. Rechnet man das durch, dann kommt heraus, dass unser 2 Meter-Mensch durch die Gezeitenkraft des Mondesungefähr so gezerrt wird, wie auf einer Streckbank, an die wir als Gewicht eine einzige Körperzelle hängen. Das ist in aller Regel zu ertragen. Wenn wir eine Hautschuppe verlieren, ist die Schwerkraftänderung größer.

Nun behauptet aber niemand, schlimme Stimmungsschwankungen zu haben, wenn er mal ein Schüppchen verliert. Genau das sollte aber der Fall sein, wenn wir unterstellen wollen, dass die Gezeitenkraft des Mondes auch in der Lage sein soll, unsere Stimmung zu verändern.

Außerdem sollte man sich etwas klar machen, was Astrologen in diesem Zusammenhang gerne unterschlagen: Die Schwerkraft (und die Gezeitenkraft entsprechend) wirken nicht nur vom Mond auf Wasser, sondern ganz allgemein zwischen allen Massen.

Wenn Du neben den Eiffelturm stehst, so würde der Eifelturm eine etwa 1600 mal so große Gezeitenkraft auf Dich ausüben wie der Mond. Und stehst Du neben einem anderen Menschen, so übt dieser je nach Gewicht sogar die bis zu 80 000 fache Gezeitenkraft des Mondes auf Dich aus. 

Fazit: Die Physik sagt klipp und klar, dass die Behauptung, die Gezeitenkräfte des Mondes auf Dich wären für Stimmungsschwankungen verantwortlich, völliger Unsinn ist.

2. Behauptung: die Stimmungsschwankungen von Frauen in ihrem 28 tägigen Zyklus gehen in Wahrheit auf den Mond zurück, dessen Zyklus mit 29,5 Tagen dem sehr ähnlich ist.

Nein, das ist falsch - und zwar aus mehreren Gründen.

Erstens klingt 28 und 29,5 zwar sehr ähnlich, man darf hier aber nicht unterschlagen, dass eben doch ein Unterschied von 1,5 Tagen besteht. Und der addiert sich bei jedem Zyklus auf. Nach nur 9 Monaten addiert sich der Unterschied auf volle 14 Tage auf - und damit den halben Zyklus. Bereits nach wenigen Monaten findet das prämenstruelle Syndrom also zu einer ganz anderen Mondphase statt.

Zweitens ist die Behauptung, dass bestimmte Stimmungen zu bestimmten Mondphasen häufiger auftreten, in großen Studien untersucht und widerlegt worden:

Der Volksmund will eine Häufung aggressiven oder zumindest höchst seltsamen Verhaltens bei Vollmond sehen. Großangelegte Studien haben dies untersucht: Verglichen wurden hierfür zum Beispiel die Fouls in Eishockeyspielen über die gesamte Saison, Ausschreitungen in amerikanischen Gefängnissen oder auch nur durch Lehrer gemeldete Fehlverhalten von Schülern. Anders als der Volksmund es erwartet, zeigten sich in allen diesen Untersuchungen keine Häufungen bei Vollmond.

Kelly und Kollegen untersuchten 1992 für einen Systematischen Review Studien zu Zusammenhängen zwischen Mondphase und Gewalttaten. Die Studien untersuchten hierfür die bei der Polizei und anderen Notrufdiensten eingegangenen Anrufe. Im Ergebnis über alle 12 zu diesem Thema betrachteten Studien zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang zur Mondphase. 3 weitere, im Review nicht betrachtete Studien unterstützen dieses Ergebnis ebenfalls. Darunter waren auch sehr große, statistisch aussagekräftige Studien. Ausgewertet wurden mehrere 10 000 Notrufe, unter anderem 14000 wegen Einbrüchen, knapp 6000 wegen Überfällen, 2000 wegen Vergewaltigung und 82000 wegen häuslicher Gewalt. In diesen Studien zeigten sich eindeutige wöchentliche oder jahreszeitliche Schwankungen, aber wiederum keinerlei Zusammenhänge zwischen Gewalttaten und der Mondphase.

Und praktisch ideal passend zur Ausgangsbehauptung: McFarlane und Williams ließen 1994 mehrere Frauen über einen längeren Zeitraum hinweg über ihre täglichen Stimmungsschwankungen Tagebuch führen. In anschließenden Interviews gaben 1/3 der Teilnehmerinnen auf Nachfragen an, ihre schlechten Stimmungen seien mit dem Vollmond korreliert gewesen. Diese so erinnerten Stimmungsverschlechterungen zu Vollmond fanden sich in den Tagebuchaufzeichnungen jedoch überhaupt nicht. Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie unsere Erwartungshaltung aufgrund der Behauptungen um den Mond unsere Erinnerungen beeinträchtigt.

Beide Behauptungen sind also klar nicht haltbar. Es ist bezeichnend, dass Astrologen dennoch nach wie vor versuchen, Menschen, die sich darüber noch nicht informiert haben, damit zu beeindrucken.

Grüße

Und p.s.: Die in einer anderen Antwort verlinkte angeblich spektakuläre Studie, die schlechten Schlaf bei Vollmond nachgewiesen haben soll, ist ganz genauso seit vielen Jahren widerlegt. Die Studie enthält einen systematischen Altersunterschied zwischen den Vergleichsgruppen, über den man den ohnehin sehr geringen Unterschied bestens erklären kann. Sehr viel größere Studien finden hingegen keinen Unterschied. Zudem existiert ein starker Schubladenbias zum Thema. Bedeutet: meist wurden Untersuchungen, die keinerlei Zusammenhänge fanden, einfach nicht veröffentlicht.

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Hallo dominikj96,

Du musst mit "Der letzte Wunsch" anfangen.

Dann kommt "Schwert der Vorsehung"

Und danach beginnt die 5 bändige Saga in "Erbe der Elfen".

Im Moment sind die beiden Kurzgeschichtenbände bei Dir vertauscht.

Viel Spaß beim Lesen. "Der letzte Wunsch" ist gleich eines meiner Lieblinsbücher der Reihe. 😊

Grüße

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Hallo IsiMarie14,

das ist ein ganz normaler zunehmender Halbmond.
Nein, keine Mondfinsternis - die gibt es nur bei Vollmond.

Vermutlich hast Du das Bild vorhin beim Monduntergang aufgenommen? (In der Frage ist ja kein Datum, keine Uhrzeit und keine Himmelsrichtung angegeben...) Man sieht auf dem oberen Bild aber ein Hausdach und einen Baum. Mein Eindruck ist daher, dass der Mond zu dem Zeitpunkt als Du das Bild gemacht hast, nicht mehr so hoch am Himmel stand.

Und darin liegt dann auch schon des Rätsels Lösung: Überleg´ mal, welche Farbe die Sonne hat, wenn sie nahe am Horizont steht (beim Sonnenauf- oder Untergang). Genau: die ist dann auch rötlich.

Das liegt daran, dass das einfallende Licht auf dem Weg durch die Atmosphäre gestreut wird. "Rayleigh-Streuung" nennt man diesen Vorgang in der Physik. Wie effektiv das Sonnenlicht gestreut wird, ist stark abhängig von der Wellenlänge. Das kurzwellige blaue Licht wird am besten gestreut und fehlt dann in Blickrichtung. Das ist übrigens auch der Grund, warum der Himmel am Tag so schön blau ist.

Beim Auf- und Untergang der Sonne muss das Licht wegen des schrägen Einfalls einen besonders weiten Weg durch die Atmosphäre zurücklegen. Dann wird nicht nur das besonders kurzwellige blaue Licht effektiv aus der Blickrichtung gestreut, sondern auch mittlere sichtbare Wellenlängen. Nur das langwellige rote Licht kommt dann noch in etwa aus Richtung der Sonne. Und deswegen sieht die Sonne am Morgen und Abend rötlich aus.

Beim Mondauf- und Untergang passiert mit dem Licht, das vom Mond kommt, genau das gleiche. In Nähe des Horizontes sieht der Mond rötlich aus, hoch am Himmel nicht mehr.

Der Effekt wird übrigens verstärkt, wenn die Luftverschmutzung hoch ist. Wenn es gebrannt hat, lange nicht geregnet hat, oder wenn aus anderen Gründen winzige Schmutzteilchen in der Luft sind. wirkt der Mond besonders rot in der Nähe des Horizontes.

Grüße

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Hallo Bekki82336580,

Netflix gibt vor, die Bücher zu verfilmen.

Die Buchserie von Sapkowski beginnt ja in den 2 Bänden mit Kurzgeschichten und der sich daran anschließenden 5-bändigen Saga. Zudem gibt es mittlerweile noch zwei weitere abgeschlossene Romane, die vor der Saga spielen. Die Spiele erzählen ihre eigene Geschichte, die ein paar Jahre nach den Ereignissen der Bücher spielt.

Rein formal gibt Netflix vor, dass Staffel 1 die beiden Kurzgeschichtenbände adaptiert; in Staffel 2 soll der erste Band der Saga ("Das Blut der Elfen") verfilmt sein und Staffel 3 soll den zweiten Band der Saga ("Zeit der Verachtung") umsetzen. Die noch ausstehenden 2 Staffeln sollen sich der restlichen 3 Büchern der Saga annehmen.

Wer die Bücher kennt (und liebt), der weiß, dass es teilweise schon sehr weit hergeholt ist, von einer Serie, die so gar nichts mehr mit ihrer Vorlage zu tun hat, noch von einer Adaption zu sprechen. Besonders die zweite Staffel erfindet eine völlig eigene Geschichte, die mit den Ereignissen im Buch nicht nur nichts zu tun hat, sondern den Charakteren im Buch sogar diametral widerspricht.

Man muss also schon seeeeehr viel Wohlwollen zeigen, will man hier behaupten, es handele sich um eine Adaption der Bücher. (Wer von einer guten Adaption spricht, hat entweder die Bücher nie gelesen oder die Serie nie gesehen.) Aber Fakt ist: als das wird die Serie verkauft.

Wenn Du die Bücher selbst nicht kennst und wenn es Dich nicht stört, dass die Serie vor platten Dialogen, ziellosen Handlungssträngen und unlogischen Ereignissen nur so strotzt, dann kannst Du sie Dir ja mal als generische Fantasy-Serie für die Actionszenen anschauen. Einem Witcher-Fan würde ich davon abraten, es ist zu schmerzhaft, wie die geliebten Figuren hier zerstört werden.

Grüße

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Hallo Entelechisch,

das Problem hier ist das Wort "Theorie".

In der Umgangssprache meinen wir damit einerseits etwas, das im gegensatz zur Praxis steht. Ich würde z.B. nie zu jemandem ins Auto steigen, der "theoretisch schon fahren kann"... Das Wort "Theorie" steht umgangssprachlich auch synonym für unbelegte Spekulationen und Ideen.

Aber das alles ist mit dem Begriff der Theorie in der (Natur-)Wissenschaft nicht gemeint. Wissenschaftliche Theorien sind etwas ganz anderes:

Eine Theorie bezeichnet in der Wissenschaft ein konkretes, geschlossenes Erklärungsmodell, an das konkrete Anforderungen gestellt werden. Dazu gehören:

  • Exaktheit - die Aussagen der Theorie müssen so exakt formuliert sein, dass sie sich überprüfen lassen (siehe Prüfbarkeit);
  • Konsistenz - die Theorie darf nicht auf widersprüchliche Aussagen führen und auch nicht im Widerspruch zu Beobachtungen oder anderen gesicherten Daten stehen
  • Erklärwert - das Modell schafft es, ohne dieses Modell logisch unverknüpfte Beobachtungen in einen gemeinsamen logischen Kontext zu stellen. Das Modell erklärt uns damit, __warum__ wir diese Beobachtungen gemacht haben. Und nicht ganz andere.
  • Prüfbarkeit und Testerfolg - die Prüfbarkeit ist eines der wichtigsten Kriterien überhaupt: Eine Aussage/ein Modell wird allein dadurch wissenschaftlich, dass es konkret prüfbar ist und an dieser Überprüfung scheitern kann. Das Modell muss also erst einmal so konkrete Vorhersagen für den Ausgang durchzuführender Experimente oder für zukünftige Beobachtungen machen, dass man falsche Vorhersagen von richtigen unterscheiden kann. Von einer belegten oder bestätigten Theorie reden wir dann, wenn sie diesen Test in bestimmten Bedingungen (Messgenauigkeit, Wertebereich,…) bestanden hat.

In der Naturwissenschaft bleibt eine Aussage also auch dann noch eine "Theorie", wenn sie in bestimmten Wertebereichen Tests an der Natur zuverlässig bestanden hat und besteht. Ein Beispiel wäre die Newtonsche Mechanik, die in der Statik praktisch jedes Bauwerks, in der Bewegung aller Autos, Radfahrer, Fußgänger und auch ihrer Zusammenstöße Anwendung findet.

Naturwissenschaftliche Theorien können also in höchstem Maße zuverlässig und bewährt sein.

Wir sprechen dennoch von "Theorie", weil wir es als Wissenschaftler eben auch gerne exakt mögen. Ein naturwissenschaftliches Modell kann immer in zukünftigen Experimenten scheitern. Besonders eben, wenn wir neue Wertebereiche betreten.

Die Newtonsche Mechanik haben wir zum Beispiel schon zweimal widerlegt: Sie beschreibt nachweislich die Welt des Allerkleinsten falsch (da brauchen wir die Quantenmechanik). Und sie versagt auch bei hohen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen (da brauchen wir die Relativitätstheorie).

Die Newtonsche Mechanik ist also ein Paradebeispiel für ein gescheitertes naturwissenschaftliches Theoriemodell: Sie ist schon 2x an der Natur gescheitert. Sie ist definitiv nicht die bestmögliche Beschreibung unseres Universums.

Trotzdem kommt sie millionenfach täglich im Alltag zum Einsatz: Weil sie sich stur bestens bewährt im Wertebereich, in dem sie es schon immer getan hat.

Wir werden deshalb einmal bewährte Theorien nicht mehr los: sie liefern in den Wertebereichen, in denen sie die Natur immer schon gut beschrieben haben, auch in Zukunft gute Beschreibungen - und das oft mathematisch viel einfacher als wenn wir die nächstbessere Theorie anwenden würden.

Flapsig gesagt: Ja, naturwissenschaftliche Theorien nimmst Du besser mal ernst. Besonders dann, wenn sie sich lange bewährt haben. Gravitation ist auch "nur eine Theorie" - aber wenn Du sie nicht ernst nimmst und aus dem Fenster springst, kann das sehr übel enden.

Lass mich zum Abschluss darauf hinweisen, dass absolute Sicherheit eine Illusion ist. Wir gehen in der Wissenschaft nur sauber mit dieser Tatsache um und sprechen auch dann nicht von bewiesenen Modellen, wenn diese längst bestens belegt sind. Diese Ehrlichkeit und die Tatsache, dass wir unsere Modelle wo möglich immer wieder verbessern, wird leider gegen uns verwendet - nämlich dann, wenn es so dargestellt wird, als unterliege nur die Wissenschaft der Unfähigkeit zum philosophischen Letztbeweis. Während in Wahrheit unsere Theorien besser getestet werden als alles mögliche andere Zeugs, was so geglaubt wird.

Grüße

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Welche Widersprüche sind dir in der Kosmologie aufgefallen?

Mir ist aufgefallen, dass es Leute gibt, welche den Ursprung des Universums, mit der Existenz des Universums begründen.

Sie sagen, dass alles mit Naturgesetzen erklärt werden kann.

Und so ist das nicht, da man die Entstehung des Universums nicht mit den Gesetzen des Universums erklären kann.

Wäre das möglich, könnte man erklären, wie man ein neues Universum erschaffen kann.

Hier reden sich aber viele aus, indem sie auf hypothetische Zukunftsszenarien verweisen und sagen, nur weil wir es noch nicht wissen, meint das nicht, dass wir es nie wissen werden.

Und ja, aber genauso gültig ist, dass wenn wir es nun nicht wissen, es genauso sein kann, dass wir es nie wissen werden.

Ich finde es auch komisch, dass man mit einer Rakete in den Weltraum fliegt, wo es ganz andere Bedienungen gibt, aber dennoch, mit derselben Maschine, weiter kommt.

Im Universum soll es ein Vakuum geben.

Die Raketen, welche wir nutzen, die brauchen aber einen Rückstoß, sodass sie von A nach B fliegen.

Wenn es im Weltraum keinen Rückstoß gibt, wie kann dann eine Rakete mit einem Rückstoßtriebwerk dann einen Rückstoß erlangen?

Man sagt auch, dass der Raum sich vergrößert, wobei man nicht feststellen kann, ob der existierende Raum sich erweitert oder neuer Raum hinzukommt.

Was soll das aber sein, worin sich der Raum erweitert?

Wir glauben auch, dass das Universum 13,8 Mrd. Jahre alt ist, wobei wir das von der Distanz auslegen, welche wir einsehen können.

Nichts davon verbietet es, dass das Universum 10000 Mal so alt ist, sondern jenes sagt nur aus, dass das, was wir sehen, 13,8 Mrd. Jahre alt sein kann.

Aber auch hier ist es der Fall, dass wir die Gegebenheit, als ein Ultimatum darstellen, ohne belegen zu können, es wäre die einzige Wahrheit.

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Hallo JuliaWint,

gehen wir die "Fragen" mal der Reihe nach durch.

Mir ist aufgefallen, dass es Leute gibt, welche den Ursprung des Universums, mit der Existenz des Universums begründen.

Naja. Entscheidend ist bei Fragen zum Universum nicht, was Dir irgendwelche Leute sagen, sondern was die Physik sagt.

Und so ist das nicht, da man die Entstehung des Universums nicht mit den Gesetzen des Universums erklären kann.

Unsere Physik und unsere Naturgesetze entstehen beim Urknall. Eine Begründung für das Postulat eines "Gottes" (welchen auch immer) ergibt sich daraus allerdings halt auch nicht.

Im Universum soll es ein Vakuum geben.
Die Raketen, welche wir nutzen, die brauchen aber einen Rückstoß, sodass sie von A nach B fliegen.
Wenn es im Weltraum keinen Rückstoß gibt, wie kann dann eine Rakete mit einem Rückstoßtriebwerk dann einen Rückstoß erlangen?

Da hast Du das mit dem Rückstoß nicht richtig verstanden.

Entscheidend beim Raketenantrieb ist nie die Abstoßung an Molekülen außerhalb der Rakete, auch in der Atmosphäre der Erde nicht.

Der Rückstoß, der die Rakete antreibt, entsteht im Innern der Rakete. Das Treibgas wird gezündet und will sich ausdehnen. Raus kann es nur nach hinten, was eine starke Beschleunigung der Treibstoffteilchen nach hinten bewirkt. Nach dem guten alten Newton (Actio = Reactio) üben die Treibstoffteilchen dabei dieselbe Kraft auf die Rakete aus, nur in die entgegengesetzte Richtung.

Das Ganze passiert also im Innern der Rakete. Deswegen ist es der Rakete völlig wurscht, dass im Weltall Vakuum herrscht. (Während zum Beispiel ein Jetantrieb wie beim Flugzeug im All nicht funktioniert.)

Man sagt auch, dass der Raum sich vergrößert, wobei man nicht feststellen kann, ob der existierende Raum sich erweitert oder neuer Raum hinzukommt.

Naja dazu hast Du ja erst eine Frage gestellt. Ich verlinke Dir mal meine Antwort von dort. Einfach mal lesen...

Was soll das aber sein, worin sich der Raum erweitert?

Das Universum dehnt sich in sich selbst aus. Es passiert etwas im Universum, ein "Außen" ist dafür nicht notwendig. Das Universum dehnt sich nicht in etwas hinein, es expandiert in sich selbst.

Wir glauben auch, dass das Universum 13,8 Mrd. Jahre alt ist, wobei wir das von der Distanz auslegen, welche wir einsehen können.

Nein, sorry, das hat mit Glauben nichts zu tun. Wissenschaft glaubt nicht. Wir haben Daten, die unsere Modelle bis ins nur Sekunden alte Universum testen - und bestätigen.

Der wichtige Punkt dabei ist, dass man zuerst gerechnet hat: Die Argumentation läuft so: "Wenn das Universum im Urknall entstanden ist, dann müssen dabei diese und jene Bedingungen geherrscht haben. Wenn dies tatsächlich der Fall war, dann müssen wir deshalb Folgendes beobachten..." Und dann eine quantitative Vorhersage, berechnet aus obiger Abbahme.

Solche Rechnungen wurden beispielsweise in den 1940ern von Teilchenphysikern durchgeführt und sie lieferten die Vorhersage: "... dann müssen wir deshalb eine aus allen Richtungen kommende, gleichmäßige Mikrowellenstrahlung messen, die einer Temperatur von unter 4 K entspricht." Diese Hintergrundstrahlung wurde 20 Jahre später exakt so bestätigt. Ein anderes Beispiel für eine erfolgreiche Vorhersage wäre die Verteilung der Häufigkeiten der leichten Elemente.

Nichts davon verbietet es, dass das Universum 10000 Mal so alt ist, sondern jenes sagt nur aus, dass das, was wir sehen, 13,8 Mrd. Jahre alt sein kann.

Wir wissen (!), dass sich unser Universum seit rund (!) 13,8 Milliarden Jahren aus einem sehr dichten und heißen Anfangszustand heraus ausdehnt. Nein, unser Universum dehnt sich nicht schon 10 000 mal länger aus. Das widerspricht klar den Beobachtungsdaten.

Dass Du das für "Glauben" hälst, liegt daran, dass Du Dich nie mit allen diesen Beobachtungsdaten aus den letzten 100 Jahren beschäftigt hast, die diesen Aussagen zugrunde liegen. Das ist aber nicht die Schuld der Physiker.

Nichts von dem, was Du da aufzählst, sind Widersprüche in der Kosmologie. Es sind Verständnisprobleme Deinerseits. Sorry, wenn ich das so deutlich sage, ist nicht böse gemeint. Aber der Raketenantrieb ist hierfür das beste Beispiel...

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Echte offene Fragen in der Kosmologie sehen ganz anders aus - etwa wenn wir rätseln, warum wir im jungen Universum und im späten Universum minimal verschiedene Werte für den Hubble-Parameter messen (73 bzw. 67 km/sMpc). Diese Diskrepanz ist momentan auch schon der größte Widerspruch und damit die dringlichste Frage in der Kosmologie.

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Hallo JuliaWint,

Immerhin wird dem Raum zugeschrieben, er habe keine Eigenschaften.

Das war die Vorstellung zur Zeit von Newton. In der Newtonschen Mechanik ist der Raum quasi eine passive "Bühne", auf der Physik zwischen den darin befindlichen Objekten passiert.

In der Allgemeinen Relativitätstheorie ist das nicht mehr so. Die Objekte im Raum (bzw. besser gesagt: die lokale Energiedichte) beeinflusst die lokale Raumzeit - und umgekehrt. Sehr flapsig gesagt: "Die Massen sagen dem Raum, wie er sich verbiegen soll - und die Krümmung des Raums sagt den Massen, wie sie sich zu bewegen haben." (Weniger flapsig gesagt: Die Feldgleichungen verknüpfen den Einsteintensor, der die metrischen Raumdaten beinhaltet, mit dem Energie-Impulstensor.)

Wie kann es somit sein, dass wenn neuer Raum entsteht, jener anderer Raum bewegt und das, was im Raum ist, sich mitbewegt und nicht, dort bleibt, wo es ist?

Vorsicht, das ist nicht, was bei der Ausdehnung des Universums passiert. Selbstverständlich bleiben die Galaxien an ihrem Ort im Raum. Sie werden vielmehr mit diesem Ort von uns fortgetragen, weil sich die Metrik zwischen uns und dort verändert. - Flapsig gesagt, weil zwischen uns und dort neuer Raum entsteht.

Das Bild ist mehr wie bei Rosinen in einem aufgehenden Hefeteig. Die Abstände zwischen Rosinen im aufgehenden Teig werden ja auch ständig größer, ohne dass sich die Rosinen durch den Raum bewegen.

Gerade weil der Raum bei der Expansion des Universums keine Kräfte auf die auseinanderdriftenden Galaxien ausübt, kann es gar nicht zu einer Bewegung der Galaxien durch den Raum kommen. Dies würde ja - und um das zu verstehen reicht bereits der gute alte Newton - Krafteinwirkung auf die Galaxien erfordern. Jede einzelne Galaxie "merkt" aber von der Expansion des Universums gar nichts, die wird erst auf extrem großen Skalen relevant. Sie folgt einfach nur lokal der Gravitation, bleibt aber ansonsten "an ihrem" Ort im Raum... nur entfernt sich dieser Ort ständig von uns, weil zwischen uns und dort etwas mit dem raum passiert.

Ungefähr klar?

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Nein

Hallo JuliaWint,

in Kürze: Nein, das sind alles völlig verschiedene Dinge. Dunkle Materie hat nichts mit Dunkler Energie zu tun. Und beides hat nichts mit dem längst widerlegten Lichtäther zu tun.

Und etwas ausführlicher:

Früher meinte man, dass es einen Ether gibt, was ein Medium ist, durch den sich Licht ausbreitet.

Äther. Nicht Ether. Ether gibt es und ist eine chemische Verbindung.

Der Begriff des Äthers stand zu Einsteins Zeit einerseits für ein ganz konkretes Modell, ("Lichtäther") - das dann durch mehrere Experimente widerlegt wurde. Warum ist der Lichtäther vom Tisch? Die Ergebnisse mehrerer Experimente zusammengenommen lassen keine andere Schlussfolgerung zu:

  1. Die von Bradley entdeckte Aberration. Sie zeigt, dass ein angenommener Äther unmöglich (vollständig) von der Erde mitgeführt wird. Die Erde kann also nicht relativ zum Äther ruhen : Aberration (Astronomie) – Wikipedia
  2. Das Experiment von Micholson-Morley findet aber keine Richtungsabhängigkeit - was nur funktioniert, wenn die Erde relativ zum Äther ruht.

Nach Bradleys Ergebnissen kann der Äther also nicht relativ zur Erde ruhen, nach Micholson-Morley muss er dagegen ruhen. Der Widerspruch löst sich auf, wenn kein Lichtäther existiert. (Und nur als Hinweis: manchmal liest man, Micholson-Morley allein würde den Äther widerlegen. Diese Darstellung ist aber falsch oder zumindest schlampig. Die Widerlegung erfolgt erst über die Ergebnisse beider Experimente.)

Heute sagt man, dass es die dunkle Energie oder Materie ist, welche den Raum ausbreitet.

Nein, sorry, das stimmt so nicht.

Dunkle Materie und Dunkle Energie haben lediglich gemeinsam, dass wir nicht genau wissen, worum es sich dabei handelt. beide Begriffe beschreiben aber völlig verschiedene Dinge.

Dunkle Materie ist eine unbekannte Materieform, die nicht elektromagnetisch wechselwirkt und deshalb "unsichtbar" ist. Sie zieht aber wie normale Materie andere Massen über die Schwerkraft an. Diese Einflüsse zusätzlicher Massen sind in mehreren Beobachtungen seit den 1930ern gut dokumentiert und es gelingt sogar eine Art Kartographierung der Dumklen Materie im All.

Dunkle Energie widerum wird auch nicht für die Ausdehnung des Universums verantwortlich gemacht, sondern nur für die Beschleunigung der Expansion, die man für die letzten gut 2 Milliarden Jahren misst. Es ist wenig über die Dunkle Energie bekannt.

Ist die dunkle Energie u. Materie, lediglich der neue Ether?

Nein. In der Physik muss man mit Begriffen genau umgehen. Dunkle Energie und Dunkle Materie werden nirgends in der Physik als notwendig für die Ausbreitung des Lichtes durch den Raum beschrieben. Die Begriffe beschreiben völlig verschiedene Dinge. Während der Äther widerlegt ist, gibt es klare Beobachtungsgründe, warum man DM und DE ins Standardmodell der Kosmologie eingeführt hat. Und falls DM und DE wirklich einmal obsolet werden sollten, dann nur, indem man etwas Neues ins Modell einführt, das diese Beobachtungen besser und schlüssiger erklärt. Der Äther kann das aber nicht - und bleibt vom Tisch.

Grüße

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