Weidel behauptete, Hitler sei ein Linker und Kommunist gewesen, um die Vergleiche zwischen ihr bzw. Parteikollegen und Hitler zu entkräften. Sie argumentierte mit der NS-Wirtschaft. Die NS-Wirtschaft entsprach zwar nicht ihren wirtschaftsliberalen Vorstellungen, aber sie war nicht kommunistisch und weniger links als die Wirtschaft der Sowjetunion, wo z. B. das Unternehmertum abgeschafft wurde und die Bauern enteignet und in Kolchosen zusammengefasst wurden.

In der Sozialpolitik gab es Erleichterungen und Unterstützung für Arbeiter (u. a. Steuererleichterungen, bezahlten Urlaub, das Winterhilfswerk und den Eintopfsonntag). Aber im Widerspruch zu linken Idealen kam die Sozialpolitik nur einer rassisch definierten „Volksgemeinschaft“ zugute.

Hitler vertrat in vielen gesellschaftlichen Fragen rechte Positionen. Er führte z. B. Rassengesetze ein, wohingegen die sowjetische Verfassung Diskriminierung aufgrund von Rasse verbot. Er war auch ein Antifeminist und Militarist und unterschied sich damit von den linken Feministen und Antimilitaristen der Weimarer Zeit (wie z. B. Clara Zetkin). Viele Kommunisten und Sozialdemokraten landeten 1933 in den ersten Konzentrationslagern, weil Hitler sie als seine politischen Hauptgegner betrachtete.

Hitler war also ein Rechter mit einigen linken Positionen.

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Nein

Nein. Mir ist aufgefallen, dass sich viele Hitler-Dokus im Fernsehen durch Effekthascherei, Vereinfachungen und faktische Fehler auszeichnen und wenig enthalten, was mir neu wäre.

Eine gute Hitler-Doku ist z. B. Hitlers erste Machtergreifung – Aus der Frühgeschichte der NSDAP 1919–1923 (siehe unten).

https://www.youtube.com/watch?v=so51vusy4Sw

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Wahrscheinlich nicht. Eva Braun filmte Himmler zwar auf dem Berghof, aber über eine Affäre ist nichts bekannt.

Hitler regte sich auf, weil Himmler ohne sein Mitwissen dem Oberbefehlshaber der Westalliierten, Dwight D. Eisenhower, eine Kapitulation im Westen angeboten hatte.

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Vielleicht bezog sich die Frau auf folgendes Hitler-Zitat, das in Hans Franks Memoiren Im Angesicht des Galgens (1953) überliefert ist:

Aus Parsifal baue ich mir meine Religion, Gottesdienst in feierlicher Form ohne theologisches Parteiengezänk. Mit einem brüderlichen Grundton der echten Liebe ohne Demutstheater und leeres Formelgeplapper. Ohne diese ekelhaften Kutten und Weiberröcke. Im Heldengewand allein kann man Gott dienen.

(S. 213)

Parsifal ist die letzte Oper von Richard Wagner, der Hitlers Lieblingskomponist war.

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Es war nie das ganze Volk von Hitler überzeugt, aber von 1936 bis 1941 war die Mehrheit des Volkes von ihm überzeugt. Das lag an der gleichgeschalteten Propaganda, die u. a. über Zeitungen und die als „Volksempfänger“ bezeichneten Radios verbreitet wurde, und auch an den Erfolgen des Regimes: Rückgliederung des Saargebiets an das Deutsche Reich (1935), Remilitarisierung des Rheinlands und Wiedererreichen der Vollbeschäftigung (1936), Anschluss Österreichs (1938), schneller Sieg über den „Erzfeind“ Frankreich (1940), um einige Beispiele zu nennen.

Die Saarabstimmung brachte Adolf Hitler sowohl einen Prestigeerfolg im Ausland als auch einen erneuten Sympathiezuwachs im Deutschen Reich: Die "Heimkehr der Saar" feierten die Deutschen als den bis dahin größten Erfolg Hitlers.

https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/aussenpolitik/saarabstimmung-1935

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Mit dem Reinhardt-Programm, einem wirtschaftspolitischen Sozialprogramm zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit, erreichte Deutschland 1936 als eines der ersten Länder nach der Weltwirtschaftskrise wieder Vollbeschäftigung. Für die Gesetzgebung war federführend Fritz Reinhardt verantwortlich.

Neben dem Straßenbau senkte das NS-Regime die Arbeitslosigkeit insbesondere durch Wohnungsbauprogramme, Steuererleichterungen, Durchführung von Fortbildungskursen und die Schaffung staatlich subventionierter Beschäftigungsmöglichkeiten zum Beispiel als Land- und Erntehelfer oder Fürsorgearbeiter. Zahlreiche Kampagnen zum bevorzugten Kauf in Deutschland hergestellter Produkte sollten zusätzlich Konsumbereitschaft und Binnennachfrage anregen.

https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/wirtschaft

Die Nationalsozialisten sorgten für Kinderbeihilfen an kinderreiche deutsche Familien und zwei bis drei Wochen bezahlten Urlaub pro Jahr für deutsche Arbeiter. Ein weiterer Aspekt der Volkswohlfahrt war das Winterhilfswerk zur Unterstützung bedürftiger Deutscher.

Für die Zeit fortschrittlich waren das Reichstierschutzgesetz, Reichsjagdgesetz und Reichsnaturschutzgesetz. Kritiker bemängeln den völkisch-antisemitischen Hintergrund dieser Gesetze.

Manche Menschen empfinden die neoklassizistische NS-Architektur als schön und erhaben, andere empfinden sie als kalt, militaristisch und größenwahnsinnig. Kritisiert wird der Einsatz von Zwangsarbeit. Der luxemburgische Architekt Léon Krier ist ein Bewunderer von Speers Architektur, ohne ein Neonazi zu sein.

Manche Menschen bewundern die Skulpturen, die Arno Breker im Dritten Reich schuf. Breker stellte Menschen gesund und stark dar. Er wird kritisiert, weil er Kunst im Sinne der rassischen und eugenischen Vorstellungen der Nationalsozialisten schuf.

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Dokus:

  • Hitlers erste Machtergreifung – Aus der Frühgeschichte der NSDAP 1919–1923 (BR, 1970)
  • Die Französische Revolution: 1. Frankreich vor der Revolution, 2. Der Adel tritt ab, 3. Die Guillotine – Das Rasiermesser der Nation (BR, 1984)

YouTube-Kanäle:

  • Zeitgeschichte in Bild und Ton
  • History on YouTube (Nationalsozialismus, Sowjetunion)
  • zeitzeugen-portal (Zeitzeugen der deutschen Geschichte vom Ersten Weltkrieg bis in die jüngste Vergangenheit)
  • BEGAFILM (Zeitzeugen des Dritten Reichs)
  • Geschichtsfenster (Mittelalter)
  • Thomas Höffgen (Germanen)
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Er wurde nicht von der US-Regierung finanziert. Aber er erhielt große Spenden aus den USA, was schon lange bekannt ist. Zu Beginn seiner politischen Tätigkeit in München erhielt er jedoch Spenden aus anderen Ländern, z. B. der Schweiz und der Tschechoslowakei (in Böhmen bzw. der Tschechoslowakei gab es seit Mai 1918, also schon vor der Gründung der Deutschen Arbeiterpartei in München, die Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei).

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Es gibt zahlreiche Gründe, warum Menschen NS-Symbole oder sehr ähnliche Symbole verwenden. Die meisten sympathisieren mit dem Dritten Reich. Sie assoziieren das Dritte Reich mit weißer Vorherrschaft, Männlichkeit, Tapferkeit, Schönheit, Sauberkeit und Familiensinn und glauben an antisemitische Verschwörungstheorien. Einige Künstler (Jonathan Meese, Marilyn Manson ...) verwenden solche Symbole zur Provokation und lehnen den Nationalsozialismus ab.

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Nicht jeder SS-Soldat war ein Verbrecher. Manche SS-Soldaten waren so kurz an der Front, dass sie sich keiner Verbrechen schuldig machten. Mir fällt als Beispiel Rochus Misch ein.

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Natürlich spielten wirtschaftliche Erwägungen bei der Judenverfolgung eine Rolle.

Es ist aber unzweifelhaft, dass Hitler schon vor seiner Machtübernahme ein überzeugter Antisemit war. Sein Brief an Adolf Gemlich vom 16. September 1919 enthält seine frühesten belegten antisemitischen Äußerungen. In seinem politischen Testament vom 29. April 1945 rückte er von seinem Antisemitismus nicht ab, sondern diktierte:

Vor allem verpflichte ich die Führung der Nation und die Gefolgschaft zur peinlichen Einhaltung der Rassegesetze und zum unbarmherzigen Widerstand gegen den Weltvergifter aller Völker, das internationale Judentum.
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Hitler unterzeichnete mehrere gute Gesetze, für die er teilweise den Anstoß gab. Auf Wikisource kannst du dir die Reichsgesetzblätter von 1933 bis 1945 anschauen: https://de.wikisource.org/wiki/Deutsches_Reichsgesetzblatt_1933

Mit dem Reinhardt-Programm, einem wirtschaftspolitischen Sozialprogramm zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit, erreichte Deutschland 1936 als eines der ersten Länder nach der Weltwirtschaftskrise wieder Vollbeschäftigung. Für die Gesetzgebung war federführend Fritz Reinhardt verantwortlich.

Neben dem Straßenbau senkte das NS-Regime die Arbeitslosigkeit insbesondere durch Wohnungsbauprogramme, Steuererleichterungen, Durchführung von Fortbildungskursen und die Schaffung staatlich subventionierter Beschäftigungsmöglichkeiten zum Beispiel als Land- und Erntehelfer oder Fürsorgearbeiter. Zahlreiche Kampagnen zum bevorzugten Kauf in Deutschland hergestellter Produkte sollten zusätzlich Konsumbereitschaft und Binnennachfrage anregen.

https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/wirtschaft

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Die offene Gesellschaft ist ein liberales Konzept des Philosophen Karl Popper. Popper wandte sich sowohl gegen den Marxismus als auch gegen den Faschismus.

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Hitler hätte wohl ein pragmatisches Verhältnis zu Islamisten. Er würde mit ihnen aufgrund ihrer Judenfeindlichkeit kooperieren, aber er würde sie nicht nachahmen. Er würde also kein Musik- und Tanzverbot, keine Burka-Pflicht u. s. f. erlassen. Auch würde er nicht gezielt antike Statuen zerstören lassen; im Gegenteil war er ein großer Bewunderer der Römer, Spartiaten und Hellenen. 1933 ließ er aus antisemitischen und tierethischen Gründen das Schächten verbieten. 1941 gewährte er seinen muslimischen Soldaten aus pragmatischen Gründen das Schächten. Gut fand er das Schächten nie.

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Ich lehne den Maoismus ab. Ich erkenne an, dass Maos Politik auch gerechte, fortschrittliche Seiten hatte wie etwa das gesetzliche Verbot des Füßebindens (1949) und die Alphabetisierungsreformen.

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Ja

Ja, wenn die Abkürzung nicht in Form von Siegrunen verwendet wird. SS-Schreibmaschinen hatten eine Taste für die Doppelrune.

Die Verwendung der Doppelrune ist strafbar (§ 86a StGB), wenn sie nicht „der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient“ (§ 86 Abs. 4 StGB).

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Das lastet immer noch auf Deutschland ..viele haben Vorurteile

Ja, Vorurteile existieren, vor allem in Ländern, gegen die Deutschland Krieg führte, z. B. in Polen, Russland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich (englische Fußballfans singen bei Spielen gegen Deutschland das Kinderlied Ten German Bombers, das während der Luftangriffe auf englische Städte entstanden war). In Norwegen werden Deutsche eher positiv gesehen. In Japan, dem ehemaligen Achsenpartner, sind Deutsche allgemein hoch angesehen. Das Tokyo Philharmonic Orchestra führte 2015 das Panzerlied auf, was in Deutschland einen Medienaufschrei verursacht hätte. In Indien wird Hitler von vielen einseitig als Kämpfer gegen das britische Kolonialreich gesehen, denn viele sind nicht oder schlecht über den Holocaust informiert.

Israelis auf die Frage, ob die heutigen Deutschen noch für den Holocaust verantwortlich seien (englische Untertitel): https://youtu.be/x73L7iY-Xhg

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Die Beatles sind musikhistorisch bedeutender, denn sie haben mehr Bands beeinflusst. Ihre Musik war im Großen und Ganzen locker-flockig (Paradebeispiel: Yellow Submarine), aber 1968 veröffentlichten sie Helter Skelter, einen Hit, der als Proto-Metal und Proto-Punk gilt.

Black Sabbath haben aus meiner Sicht mehr Musikalität bewiesen (man denke z. B. an das Arrangement und das Solo des Lieds Heaven and Hell), und die Lyrics sind bedeutungsschwerer und kreativer.

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