Ich würde jetzt hier mal einen kühlen Kopf bewahren.
Solche Altbauten sind meist nicht auf dem Stand der Technik, hier besteht Bestandsschutz, sofern es bisher keine Sanierung gegeben hat.
Das soll jetzt aber nicht heißen, daß die Installation brandgefährlich ist. Es gibt zehntausende Häuser aus dieser Zeit.
Ich versuche mal ein paar Punkte zu behandeln.
"Das Haus ist nicht geerdet"
Wenn das Haus keine Potentialausgleichsschiene hat, dann ist das schlecht für den Blitzschutz. Du wirst aber mit Sicherheit im Hausanschlusskasten einen PEN-Leiter haben, der auf den Potentialausgleich des Ortsnetztransformators verbunden ist.
Nicht ideal - aber du wirst es nicht ändern können
Klassische Nullung - Kein RCD
Der Personenschutz ist schon mal durch den LSS gegeben. Der soll ja abschalten, wenn es zu einem Kurzschluss kommt. Zeitgemäße LSS kann man auch einfach in Altbauten einbauen. Zur Not gibt es auch LSS in Diazed Form.
Dann RCD: Klar, Standard ist, daß der in der Unterverteilung sitzt. Es gibt aber gerade für solche Altbauten einfache steckbare RCD - macht Sinn in Feuchträumen wie Bad & Co. Der RCD ist nichts Anderes als ein Summenstromwandler - der löst aus, wenn er eine Stromdifferenz feststellt und funktioniert auch bei klassicher Nullung. Das ist dem RCD völlig egal. Dann gibt es Steckdosenleisten mit RCD, zum Beispiel für die Küche.
Dann Kinderzimmer: Wenn du Bedenken wegen einer Leuchte im Kinderzimmer hast, dann verwende doch eine Niederspannungsleuchte. Netzteil steckt in der Steckdose, das Gerät selbst läuft mit Niederspannung. Das Kind kommt nur in Kontakt mit der Niederspannungsleuchte.
Auf dem Bild ist ein PE-Leiter in der Installation zu sehen. Wenn der da ist, muß er auch durchverdrahtet sein.
Die Installation ist vielleicht nicht Ideal, aber es besteht kein Grund hier Angst zu haben. Da hätte ich in so manchen Ländern im Jahr 2025 mehr Bedenken mit aktueller Installation ;-)