Man kann nicht alle Kleinanzeigen über einen Kamm scheren. Ich habe schon viele Tiere über Kleinanzeigen gekauft, und meine Bedingung ist: Ich will immer sehen, wo sie aufgezogen wurden. Wenn mir also der Verkäufer die Tiere in einer Schachtel an die Haustür bringt, ist das ein Warnzeichen für mich, und ich bitte, eintreten zu dürfen, um die Eltern zu sehen. Dazu kann der Verkäufer schlecht Nein sagen.
In manchen Fällen waren meine Funde schrecklich. Zum Beispiel Hamster, die in großen Gruppen zusammengehalten wurden, ohne Laufräder, Sandbäder oder Versteckmöglichkeiten - oder Ratten oder Mäuse in Regalen mit übereinandergestapelten Plastikboxen mit einer Trinkflasche und etwas Einstreu, wo sonst nichts da war - oder Meerschweinchen in eisiger Kälte und schmutztriefenden Gehegen draußen im Schuppen, Erwachsene und geschlechtsreife Jungtiere beiderlei Geschlechts zusammengepfercht, wobei man mir die Weibchen als garantiert nicht trächtig verkaufen wollte.
In anderen Fällen fand ich jedoch liebevolle Familien mit großen selbstgebauten Tierunterkünften im Wohnzimmer vor, wo die Babys alle nötige Liebe und Aufmerksamkeit erfahren hatten und wo mir die Eigentümer die Herkunftsgeschichte jedes einzelnen Tieres erzählt haben und auch durchaus über artgerechte Tierhaltung fachkundig waren. Dort habe ich meine besten Zuchttiere erworben.
Also, wie gesagt, nicht über einen Kamm scheren, sondern persönlich hinfahren und Einsicht verlangen. Wenn euch der Verkäufer an der Haustür abwimmeln will, wisst ihr, dass ihr nicht am richtigen Ort seid.