Moin,
Ich habe selbst SoWi im Abi gehabt und mich daher viel mit dem Konjunkturzyklus beschäftigt und das läuft wie folgt ab.
Ein Boom ist durch starkes Wirtschaftswachstum, niedrige Arbeitslosigkeit und hohe Investitionen gekennzeichnet. Unternehmen expandieren, Löhne steigen, und die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen nimmt zu. Gleichzeitig erleben die Finanzmärkte oft eine positive Entwicklung: Die Aktienkurse steigen, da Investoren optimistisch in die Zukunft blicken und mit weiter wachsenden Unternehmensgewinnen rechnen. Durch die hohe Nachfrage und die steigenden Löhne kann es jedoch zu Inflation kommen, was dazu führt, dass Zentralbanken die Zinsen anheben, um die Wirtschaft abzukühlen.
Höhere Zinsen verteuern Kredite, was sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher spürbar wird. Unternehmen investieren weniger, da die Finanzierungskosten steigen, während Verbraucher größere Anschaffungen wie Immobilien oder Autos hinauszögern, weil Kredite teurer werden. Dies führt zu einem Rückgang der Nachfrage, wodurch die Produktion nach und nach zurückgeht. Gleichzeitig reagieren auch die Aktienmärkte: Wenn Investoren merken, dass sich das Wachstum verlangsamt und die Unternehmensgewinne unter Druck geraten, beginnen sie, Aktien zu verkaufen. Dies führt oft zu fallenden Kursen, verstärkt durch eine allgemeine Unsicherheit über die zukünftige Wirtschaftsentwicklung.
Mit sinkender Nachfrage geraten Unternehmen zunehmend unter Druck. Sie reduzieren ihre Investitionen weiter, stellen weniger neue Mitarbeiter ein oder entlassen sogar Arbeitskräfte, um Kosten zu sparen. Die steigende Arbeitslosigkeit verringert wiederum die Kaufkraft der Bevölkerung, wodurch der Konsum weiter sinkt. Diese negative Spirale führt dazu, dass die Wirtschaft nicht nur stagniert, sondern in eine Rezession abrutscht. Der Aktienmarkt kann diesen Abschwung verstärken, wenn fallende Kurse das Vertrauen in die Wirtschaft weiter schwächen. Schließlich setzt sich die Rezession durch, gekennzeichnet durch schrumpfendes Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit und eine gedämpfte Investitionsbereitschaft. Erst wenn die Wirtschaft sich stabilisiert, Zinsen wieder sinken und das Vertrauen zurückkehrt, kann ein neuer Wachstumszyklus beginnen.