Ich (weiblich, seitt 10 Jahren dabei mir eine Sterilisation zu erkämpfen) sehe viel Probleme, beginnend bei dem Fakt, dass die Medizin nicht auf Frauen ausgelegt ist. Die meisten Ärzte sind, historisch gewachsen, Männer, denn Frauen dürfen ja noch gar nicht soooooo lange studieren oder dann auch in dem Fach arbeiten, dass sie studiert haben.
Viele männliche Ärzte haben einfach gesagt, ohne dass es böse klingt, keine Ahnung, wie es ist eine Frau zu sein, was das bedeutet und was es mit sich bringt. Sie meinen es nicht böse, sie wissen es einfach nicht besser.
Einige fürchten vielleicht auch, dass die Frau sich später umentscheidet und sie dann "Schuld" sind, wenn sie keine Kinder kriegen kann.
In vielen männlichen Köpfen ist jedoch auch die Sturktur des Patriachats gut verankert.
Mein Frauenarzt, Ü60, männlich, weigert sich seit 10 Jahren, mir zu unterschreiben, dass ich eine Sterilisation bekomme und der Mann ist das wandelne Patriachat-Klischee, von "Das können Sie doch jetzt noch nicht wissen" zu "Was, wenn ihr Mann Kinder will?" war alles dabei und nein, ich kann nicht einfach den Arzt wechseln, Fachärztemangel, gerade am Land... Ja, ich könnte über "Selbstbestimmt steril" gehen, aber ich möchte es bei IHM durchsetzen, damit ER versteht, es ist MEIN Körper.
Ich darf alles mit meinem Körper anstellen, ich kann mich tätowieren lassen, piercen, zum lasern gehen, mir Implantate setzen lassen, die Brüste vergrößern, Hörner einpflanzen lassen, Brazilian Buttliftings machen (und eventuell daran sterben), Fettabsaugung, etc. etc. etc.
Aber entscheiden, ob ich meine inneren Fortpflanzungsorgane in Funktion haben will, darf ich nicht.
Mein Körper gehört mir, mir allein, niemand hat das recht über meinen Kopf hinweg zu entscheiden, was ich damit anfangen darf und was nicht.