Zahnmedizinische Fachangestellte Ausbildung abbrechen?!

3 Antworten

Liebe Sarah,

meine Tochter, inzwischen 24 Jahre alt, ist fleissig, freundlich, empathisch und fortbildungswillig. Sie hat ihre Ausbildung bereits hinter sich. Allerdings kommt sie bei den Anstellungsverhältnissen in den Zahnarztpraxen vom Regen in die Traufe.

In einer Praxis (ältere Zahnärztin, die meine Tochter sogar während der Ausbildung in der Berufsschule unterrichtete) wurde sie und ihre Kolleginnen nur ausgenutzt, u. a. sollte häufig die Putzfrau vertreten werden und sogar das Privathaus geputzt werden. In der nächsten Praxis verhielt sich die junge Chefin unverschämt gegenüber ihren Angestellten. Beleidigungen und unhöfliche laute Ansprache waren an der Tagesordnung. Darüber hinaus wurde unmögliches verlangt (zuviel Arbeit und Überstunden für zu wenige Helferinnen). In der nächsten Praxis - hier fühlte sich meine Tochter sehr wohl - wurde meine Tochter in dem Glauben gelassen, es handele sich um eine Dauerstellung. Ein Vertrag wurde jedoch nicht ausgehändigt. Man wollte ausserdem nur jemanden einstellen, der in der Nähe wohnte. Meine Tochter zog extra in die unmittelbare Nähe. Nach 9 Monaten wurde ihr von heute auf morgen gekündigt - kurz vor ihrem wohlverdienten Jahresurlaub. Eine andere Helferin wollte aus der Elternzeit zurückkehren, da war meine Tochter zuviel. Zuvor hatte man kein Wort davon erwähnt. Bei der letzten Stelle - auch hier hat meine Tochter sehr gerne gearbeitet - war es meiner Tochter beim Bewerbungsgespräch gelungen, ein etwas höheres Gehalt zu vereinbaren (ca. 1.650 anstelle von 1.200 Euro brutto), da sie sich z. Z. für die Zahnprophylaxe-Behandlungen fortbildet und fast fertig ist mit dieser zusätzlichen Ausbildung. Man gab ihr einen befristeten Vertrag für ein Jahr. Nun, nach 2,5-monatiger Beschäftigung dort, eröffnete man ihr, dass sie zu teuer sei und man lieber eine junge Helferin, die gerade die Ausbildung hinter sich hat, einzustellen.

Mein Fazit: Sehr viele (alle?) Ärzte sind schlechte Arbeitgeber, ohne Führungsqualität und ohne Verantwortungsgefühl ihren - meist sehr jungen - Angestellten gegenüber. Von der früheren Achtung Ärzten gegenüber ist bei mir kaum etwas geblieben.

Ich selbst habe auch einmal eine Ausbildung als Arzthelferin gemacht (HNO). Als ich anschliessend nicht übernommen werden konnte, habe ich die Branche gewechselt. Ich arbeitete zunächst als Schreibkraft, besuchte einen Sekretärinnenkurs und arbeite seitdem als Sekretärin. Zwar auch wieder ein typischer Frauenberuf, allerdings mit meist besseren Arbeitsbedingungen und höherem Verdienst als es bei (Zahn-) Medizinischen Fachkräften der Fall ist.

Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre weitere berufliche und private Zukunft!

Liebe Grüße, Sabine (50 J.)

Nein, Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Du tutst Dir selbst unglaublich leid. Reiss Dich mal am Riemen. Du bist immerhin schon 20.. was soll aus Dir werden????

Hast Du keinen Stolz, auch mal etwas zu schaffen bzw. zuende zu bringen??

sarahs1406 
Fragesteller
 17.10.2012, 20:57

Ja klar möchte ich etwas schaffen aber nicht unter solchen umständen! ich glaube nicht dass es in jeder Praxis so abläuft. Soll ich mich da jetzt 3 Jahre durch quälen?! danke für deine antwort!

Chimaer  18.10.2012, 08:22
@sarahs1406

Ja das sollst Du, denn das Leben ist kein Ponyhof! Und Du mit 20 Jahren bald zu alt für eine (Erst)-Ausbildung...

vielleicht versuchst du mal in ruhe mit den ärzten zu reden? und wenn es gar nicht mehr geht, such dir was anderes...es gibt so viele freie Lehrstellen. "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" aber so was muss man sich ncith bieten lassen...