Würdet ihr euren Freunden/Verwandten vom Asperger-Syndrom erzählen?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey,

das gleiche hab ich gerade erst durch.

Mein Tipp: warte bis du die empirische Diagnose hast und überleg dann nochmal. Du wirst ja jetzt wahrscheinlich an Fachärzte weiterverwiesen, die einen Haufen mit test mit dir machen werden.

Wenn du das durch hast, dann kannst du es nochmal überlegen, aber geh nicht davon aus dass es was bringt. Die meisten wissen nicht was genau es ist und wenn dann kommt eher "Ach, ist doch bei dir es nicht so schlimm ausgeprägt", obwohl man vielleicht selbst schlimm darunter leidet.

Hier kannst du mit weiteren betroffenen Personen schreiben:

https://aspies.de/selbsthilfeforum

Viel Glück,

Ares7

uWplGu 
Fragesteller
 11.03.2018, 10:17

Die Psychologin hat mich eigentlich nicht an einen Facharzt überwiesen. An wen müsste ich mich wenden? An einen Neurologen?

Hallo :)

Ich habe es zwar nicht (kannte nur mal einem, der es attestiert & dann doch aberkannt bekam), würde aber grundsätzlich dazu tendieren, nichts zu erzählen. Du bist ja niemandem eine Rechenschaft schuldig & wenn dein Umfeld ohnehin vllt. zu unsensiblen Formulierungen oder Klischeedenken neigt, würde ich es für mich behalten an deiner Stelle.

Die Gesellschaft weiß über derartige Themen nach wie vor viel zu wenig & was es an Medienberichten über psychische Probleme oder evtl. auch Asperger gibt zeichnet in der Regel subtil das nicht zutreffende Bild von bemitleidenswerten, grenzdebilen und behinderten Menschen, die eingewiesen oder in die Behindertenwerkstätte gehören.

Im "worst case" googelt dann einer, den du im Vertrauen informierst die Geschichte & mit typischem Schwarzweißdenken der Gesellschaft kann es dann passieren, dass es einer missversteht & dich als geisteskrank oder behindert einstuft, was das Ganze unnötig verschärft -------> psychische Probleme und Erkrankungen zu denen mMn im weitesten Sinne auch Asperger gezählt werden kann, sind für viele leider mit "Geistesschwäche" gleichgesetzt, weil die Leute zu wenig drüber wissen.

Es ist jetzt nicht wahnsinnig ausgeprägt, aber ich habe eindeutig soziale Defizite, einige recht merkwürdige Angewohnheiten, motorische Schwächen im Bereich Koordination und was eben sonst noch so dazu gehört.

Erzähl es, dann können sie es besser verstehen und erwarten nicht von dir, dass du dich änderst.

Ja, ich denke Du solltest mit der Diagnose in Familie und ggü. wirklichen Freunden offen umgehen, denn mittelfristig wird es vor allem DIR helfen:

Wichtig ist nun, Deinem Umfeld durch konkrete Informationen zu helfen, wie man mit Deiner "Besonderheit" umgehen sollte - dass wird beiden Seiten helfen, den sogenannten NT's und Dir. Im Hinblick auf Beruf/Schule/Ausbildung ist dies auch wichtig.

Mit notwendigen Anpassungen im täglichen Leben und Rücksichtnahme durch Dein direktes Umfeld dürfte es möglich sein, ein eigenes Leben zu führen, und zwar möglichst "normal", wenn es so etwas überhaupt gibt.

cheerio

Ich bin der Meinung, dass es immer besser ist, mit Krankheiten offen umzugehen. Natürlich muß man sich im Alltag mit anderen Menschen kein Schild um den Hals hängen, auf dem die Diagnose steht.

Ein Diabetiker muß ja auch dazu stehen, dass er bei Tante Erna nicht 3 Stück Kuchen essen kann. Ein Alkoholiker sollte ebenso innerhalb der eigenen Menschen klar machen, dass er keine Speisen mit Alkohol konsumieren kann.