Worin unterscheidet sich Kaufmann und Makler genau?

5 Antworten

Ein Kaufmann kauft i.d.R. beim Grosshändler ein und verkauft seine Ware an seine Kundschaft.

Ein Makler - z.B. ein Immobilienmakler handelt i.d.R. im Auftrag. Seine Aufgabe ist es dann, zwischen Käufer und Verkäufer oder Mieter und Vermieter einen Vertrag zu vermitteln.

Dafür entwickelt er Exposes, schaltet Anzeigen im Internet oder in der
Tageszeitung und führt Besichtigungen durch.

Dafür bekommt er eine sog. Courtage´ von einigen Prozent.

Die Aufgabe eines Maklers besteht lediglich darin zwischen Käufer und Verkäufer oder Mieter und Vermieter einen Vertrag zu vermitteln. Dafür schreibt er Exposes, schaltet Anzeigen im Internet oder in der Tageszeitung und führt Besichtigung durch. Er "handelt" nicht mal wirklich mit den Immobilien, da ihm diese ja nicht gehören.

Ein Immobilienkaufmann lernt während seiner Ausbildung die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Maklersein; er lernt aber auch noch sehr viel mehr. Denn die Immobilienbranche besteht ja nicht nur aus dem Vermitteln von Verträgen zwischen den oben genannten Parteien.

Ein Immobilienkaufmann lernt zum Beispiel im ersten Lehrjahr alles rund um Kündigungsfristen, was zur Instandhaltung eines Gebäudes gehört, wie man Mieterhöhungen schreibt, was als eine Modernisierung zählt und wie man sie kaufmännisch durchführt.

Er lernt in späteren Jahren wie man WEG's (Wohnungseigentümergemeinschaften, das sind die Leute, die in eine Eigentumswohnung besitzen) verwaltet, wie man Finanzierungskonzepte für Neubauten erstellt, worauf man bei der Planung von diesen Neubauten achten muss, wo der Unterschied zwischen Gewerbe- und Wohnimmobilien ist und welche Gesetze für welche Immobilienart gelten.

Das Spektrum eines Immobilienkaufmannes ist also sehr viel größer. Dementsprechend hat der Kaufmann im Nachhinein auch sehr viel mehr Möglichkeiten einen Job zu finden: Bei Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften, WEG-Verwaltungen, Maklern, aber auch Banken und Versicherung. Selbst große Ketten wie New Yorker, Lidl oder KiK stellen immer wieder Immobilienkaufleute zur Verwaltung ihrer eigenen Gewerbeimmobilien ein.

Der wichtigste Unterschied zwischen Kaufmann und Makler wurde bisher noch nicht genannt:

Der Kaufmann muss eine Ausbildung machen und eine Prüfung bestehen, um sich Kaufmann nennen zu dürfen.

Makler kann sich jeder nennen, der den Gewerbeschein vom Gewerbeamt bekommt (kostet ein paar Tausend Euro). Er muss (noch) keine Qualifikation nachweisen und kann sofort mit seinem Geschäft starten.

Ein Makler darf nur auf Provisionsbasis arbeiten. Verkauft er nichts, bekommt er kein Geld. Die Aussagen eines Maklers haben also immer nur eine Motivation = Verkaufen und Geld verdienen.

Der Kaufmann verkauft, der Makler vermittelt.

Ankauf- und Verkauf  bzw. Vermittlung