Wohnung kaufen ohne Eigenkapital aber mit Schufa-Eintrag?
Habe aufgrund vergangener Spielsucht (inzwischen abstinent) kein Eigenkapital mehr, da verspielt, und noch etwa 3.000Eur Schulden. Darüber hinaus gibt es wohl einen Schufa Eintrag, was ich daran merkte, weil mir eine 495Eur Waschmaschine beim Elektrohändler nicht finanziert werden konnte. Einen Kredit bekomme ich auch nicht, nur bei der Von Essen Bank oder Sigma Bank aber dann zu sehr schlechten Konditionen.
Ich habe einen festen Job mit Festvertrag und verdiene dort 1.600Euro. Zusätzlich habe ich ca. 300Euro monatliche Einnahmen aus Gewerbebetrieb.
Nun soll meine Wohnung (62qm 3Zi. mit Balkon / nähe Innenstadt / große Ruhrgebietstadt) verkauft werden und meine Vermieterin hat sie mir angeboten für 65.000Euro. Ich zahle an Miete nur 310Eur da die Wohnung alte Fenster aus Holz mit Einfachverglasung und ein altes Bad hat und es jahrelang versäumt wurde den Mietpreis dem Spiegel anzupassen (zu meinem Glück).
Sollte ein Interessent sie zur Eigennutzung kaufen, müsste ich raus und würde keine andere Wohnung finden wegen des Schufa Eintrags. Mein Onkel, der mehrere Immobilien besitzt, überlegt auch ob er sie vielleicht kaufen würde.
Kann mir jemand einen Tipp geben? Ich würde die Wohnung am liebsten selbst kaufen aber ich denke das ist aufgrund meiner Schufa- und Schuldensituation sowie ohne Eigenkapital wohl eine unvernünftige Idee? Generell will ich ja selbst auch mal Eigentum in Form einer Wohnung haben anstatt ewig zu mieten. Die Chance wäre jetzt ideal. Wäre das nicht vielleicht doch irgendwie machbar?
Oder soll ich meinen Onkel sie lieber kaufen lassen? Er hätte das Geld und müsste nur ggf. etwas für Instandhaltung von Bad und Fenstern sowie Nebenkosten wie Notar usw. max. 20.000 aufnehmen. Ich müsste sicher min. 80.000 aufnehmen
Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen
7 Antworten
Hallo Jefferson85,
der Grund für meine Abstimmung hat mehrere Gründe, die ich Dir gerne kurz aufführe und erläutere.
Einen Bankpartner zu finden, der eine Finanzierung trotz Schufa-Eintrag aufgrund von Schulden begleitet, gestaltet sich sehr schwierig. Hinzu kommt, dass eine Finanzierung ohne Eigenkapital nicht alle Banken begleiten. Hier muss die Bonität schon sehr gut sein.
Die Kombination aus Beidem ist ein klares K.O.-Kriterium.
Genau diese Kombination aus Schufa-Eintrag und einer Finanzierung ohne Eigenkapital begründet wahrscheinlich die hohen Konditionen der von Essen Bank und der Sigma Bank. Hierdurch wird das sehr erhöhte Risiko kompensiert.
Mein Tipp für Dich - besprich Dich auf jeden Fall mit Deinem Onkel, vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, das ganze untereinander so zu regeln, dass alle Parteien am Ende zufrieden sind.
Ich wünsche Dir alles Gute für Dein Vorhaben,
Carina von Interhyp
Lass uns die Punkte mal durchgehen:
1.) Negativer Schufa-Eintrag
Die allermeisten Banken die Baufinanzierungen vergeben, fragen die Schufa ab. Einem Neukunden (= Nicht-Hausbank-Kunden) mit negativer Schufa gibt normalerweise keine Bank einen Kredit, auch keinen grundbuchlich gesicherten. Die negative Schufa weist die Bank in aller Deutlichkeit darauf hin, dass die Bonität des Kunden massiv unterdurchschnittlich ist.
Allerhöchstens deine Hausbank (= kontoführende Bank) könnte bereit sein, darüber hinweg zu gucken, wenn du ihr eine sehr gute Begründung für den Schufa-Eintrag gibst. Eine - wenn auch ehemalige - Spielsucht allerdings ist keine gute Begründung, denn die Bank muss davon ausgehen, dass diese wieder ausbricht. Das soll keine Anstiftung dazu sein, hier die Unwahrheit zu sagen, aber dazu weiter bei Punkt 2.)
2.) Grundsätzliche Bonität
Mal den negativen Schufa-Eintrag außen vor, wie sieht deine Bonität grundsätzlich aus:
- für einen Baufinanzierungs-Kreditnehmer weit unterdurchschnittliches Einkommen
- keinerlei Eigenkapital
- weitere Verschuldung offen
Daher stellt sich die Frage nach Punkt 1. (negative Schufa, wie begründen) überhaupt nicht. Deine Bonität ist so schon so negativ, dass eh keine Bank dir eine Baufinanzierung geben wird.
3.) Finanzierung über deinen Onkel
Grundsätzlich eine denkbare Idee. Wenn dein Onkel Erfahrungen mit Wohnungen als Kapitalanlage hat, die Wohnung an sich ok ist (bis auf die erwähnten Renovierungsnotwendigkeiten) und auch die sonstigen Punkte (Vermietbarkeit, Veräußerbarkeit, offene Punkte aus Eigentümerversammlungen, Höhe Hausgeld, ...) alle für ihn passen, warum nicht?
wenn dein onkel sie kaufen wil ist das ok, aber du lass bitte die finger davon. es ich nicht alles wenn du keine miete mehr zahlen musst - die wohnung muss abbezahlt werden und du musst ein hausgeld bezahlen, dazu noch strom, abwasser, wasser etc. - das kannst mit € 1600,- im monat nicht bewältigen - leben musst du ja aich noch. und wenn da was berufl. dazwischenkommt stehst du wieder mit riesen schulden da weil du die wohnung nicht abbezahlen kannst - und die bank freut sich über eine günstige immobilie
Da wird sich doch hoffentlich eine faire Lösung mit dem Onkel finden, die zum Ziel hat, dass die Wohnung irgendwann Dir gehört.
Du kannst ja wohl durchaus mehr bezahlen als Du bisher an Miete zahlst.
Deine Fragestellung ist unklar. ;-)
Selbst kaufen: Nein, lieber nicht.
Onkel kauft: Ja, machen!
Von solchen Ängsten hast Du in der Frage nicht geschrieben.
Ist denn noch nicht genug da, was mal seinem Sohn gehören wird?
Die Frage beantwortet sich spätestens dann von selbst, wenn Du mit dem Anliegen zur Bank gehst.
Wenn Du den Weg über Deinen Onkel gehst, hast Du weniger Pobleme. Alternative: Das EK (ca. 30.000) durch Deinen Onkel vorschießen lassen - wenn er's denn macht.
Eine Art Mietkauf beim Onkel? Grundsätzlich interessant aber er kauft die dann ja eher mit dem Ziel dass sie seinem Sohn (meinem Cousin) dann mal gehört... vermute ich jedenfalls mal stark...