Wieviel Pension bekommt ein Schuldirektor im Ruhestand?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ach, mein lieber hauptklaeger, ich werde nicht mehr! Da brauchtest du keine Anfrage mitten in der Nacht hier zu starten, was ich an Pension verdiene. Da konntest du mich gestern Abend ("letztens"?) direkt fragen. Ich antworte da nämlich auch direkt drauf, ganz im Gegensatz zu dem Klientel Deiner CDU, die ihre Einkommen wohlweißlich verschweigen: Ich bekomme 2950 €, wie schon richtig unten erwähnt ca. 71 % vom letzten Brutto-Gehalt. Ich habe auch keine Klischees verbreitet, sondern Fakten vom Statistischen Bundesamt, vom offiziellen Armutsbericht usw. Und ob du "diesen Herren", nämlich mich, als Pensionär ernst nimmst oder nicht, ist mir ziemlich egal. Und ich beklage mich nicht über meine Pension, nein, ich bin sehr zufrieden damit und komme gut damit zusammen mit meiner Frau aus, die noch keine Rente erhält. Mir geht es nicht schlecht. Und deshalb habe ich kein Recht, Missstände in der Vermögensverteilung der Bundesrepublik anzuprangern. Das dürfen nur Leute, denen es schlecht geht? Lächerlich und absurd! Einen schönen Tag!

hauptklaeger 
Fragesteller
 01.06.2013, 16:33

Ok, ich muß das ganze doch nun etwas relativieren da ich gegalubt habe das ein Pensionär in diesem Dienstgrad mind. das 2-3 Fache erhält. 3000€ - KK - Steuern, was bleibt denn da bitte übrig, das sind doch Peanuts? Jetzt verstehe ich auch so langsam deine Sozialistische Haltung... da bin ich ehrlich gesagt wirklich froh ein Teil der freien Wirtschaft zu sein. Dort ist einfach eine ganz andere perspektive gegeben wenn man sich denn ins Zeug legt (ja ich war mitten in der Nacht, als dieser Text geschrieben wurde, noch am Arbeiten. Man wird es kaum glauben aber es gibt wirklich heute noch Unternehmer deren 40 Std Woche bereits nach 3 Tagen um ist...)

MfG

71,55% des Gehaltes ist maximal ruhestandsfähig. Da auch eine Pension ein Gehalt ist, ist dieses auch zu 100% steuerpflichtiges Einkommen. Allerdings sind die Beihilfesätze in der Pension meist höher (70% statt 50%).

Es war auch schonmal mehr aber Beamten geht es oft immer noch verglichen mit gleich verdienenden Arbeitnehmern besser.

Einmal ein paar konkrete Fakten zur Höhe von Versorgungsbezügen der Beamten. Als Abteilungsleiter eines großen Berufskollegs (meinem Bereich waren ca. 15 Kolleginnen und Kollegen, alles Vollakademiker, zum Teil mit Promotion, zugeordnet. Ich erhalte nach voller Dienstzeit (Pensionierung 2009 mit 65 Jahren, 5 Monaten) ca. 71 % meiner letzten Dienstbezüge A15. Dieser Betrag wird gemindert um eine Altersrente von ca. 300 Euro, die ich aus meiner früheren Berufstätigkeit erhalte. Meine Frau bezieht alles in allem aus ihrer - in den letzten Jahrzehnten überwiegend beruflichen Halbtagstätigkeit noch einmal ca. 700 Euro. Ich muss nicht nur meine Versorgungsbezüge, sondern auch die Kleinrenten von mir und meiner Frau, obwohl diese zusammengenommen weit unter dem angeblich steuerfreien Betrag von 1500 Euro liegen, bis auf den letzten Cent versteuern, was in jedem Jahr zu Steuervorauszahlungen im vierstelligen Bereich und trotzdem noch zu ESt-Nachzahlungen führt.

Dass von Krankheitskosten, die im Alter naturgemäß steigen, 70 % der Beihilfe und 30 % der privaten Krankenversicherung zugeordnet sind, ist gegenüber dem Verhältnis 55:45 der aktiven Zeit nur bedingt ein Vorteil, da die geringeren Aufwendungen für die PKV teilweise wieder durch die oft sehr restriktive Haltung der Beihilfestelle kompensiert wird. Dazu kommt noch, dass zum Beispiel meine Frau in der GKV quasi zwangsversichert ist und erheblich Nachteile in unserer Zweiklassenmedizingesellschaft hinnehmen muss.

Vielfach - aktuell nicht in diesem Forum - wird argumentiert, dass Beamte nichts in eine Sozialversicherung einbezahlt haben. Das stimmt aber nur oberflächlich, denn es wurde bei den - auch verstärkt durch diverse Nullrunden wie in jüngster Zeit - gegenüber vergleichbaren Funktionen der freien Wirtschaft erheblich reduzierten Bezügen neben der Arbeitsplatzsicherheit (schon kompensiert durch fehlendes Streikrecht) seitens der Gesellschaft immer wieder argumentiert, dass eben keine Sozialversicherung anfällt. Jetzt stellt sich aber die Frage, warum der Staat aus diesen Differenzbeträgen nicht Sozialkassen für Beamte, wie in den meisten anderen Ländern, gebildet hat. Kann man diese Veruntreuung den Beamten heute zum Vorwurf machen?

Letztlich steht auch immer wieder die Frage nach der tendenziell im Raum, dass die Versorgungsbezüge der Beamten im Schnitt weit über den Renten liegen. Auch hier werden, wie der Volksmund so schön sagt, Äpfel mit Birnen verglichen. Man kann einen Beamten des höheren Dienstes mit einer langen Ausbildungszeit einschließlich Hochschulstudium nur mit vergleichbaren Funktionen der freien Wirtschaft vergleichen, und hier können sich die Altersbezüge durchaus sehen lassen. Da aber das Gros der Rentenbezüge aus Tätigkeiten stammt, für die es im einfachen und mittleren Dienst oft überhaupt keine Verbeamtungsmöglichkeiten gab, entsteht ein schiefes Bild. Selbstverständlich ist es untragbar, wenn - wie gerade in der Lehrerschaft - angestellte Lehrer niedrigere Bezüge und eine schlechtere Sozialabsicherung haben. Hier muss nachgebessert werden.

Für viele Zeitgenossen ist das deutsche Beamtenwesen ein Fossil des preußischen Obrigkeitsstaates, dass abgeschafft, zumindest aber verschlankt werden muss. Als ich selber noch Angestellter war, habe ich in jugendlicher Unbekümmert- und Uninformiertheit in diesen Chor eingestimmt; wir sollten - bei allen Fehleistungen und hunderten Beamtenwitzen - aber nicht aus dem Auge verlieren, dass wir in unserem Staate noch recht gut leben und das auch - weiß Gott nicht allein - einem ordentlich funktionierenden Beamtenapparat zu verdanken haben.

Ich will auch gerne zugeben, dass es die Generation der jungen Berufstätigen heute schwerer hat, als wir in dieser Zeit, man erwartet von ihnen, dass sie

  1. für ihre Altersversorgung zusätzlich sorgen, denn die Rente ist sicher, fragt sich nur, in welcher Höhe,

  2. den Generationenvertrag erfüllen, also uns Alte durchfüttern, denn das haben wir ja mit der vorigen Genration auch getan,

  3. ordentlich konsumieren, damit die Binnenkonjunktur brummt,

  4. das natürlich bei niedrigem Lohnniveau, damit wir international konkurrenzfähig sind, und

  5. auch noch viele Kinder zeugen, ordentlich großziehen und ausbilden lassen, damit die Alterspyramide wieder von der Spitze auf den Sockel gestellt wird.

Wir alle sollten unsere Politiker im August (im September wird gewählt) darauf ansprechen, wie sie dieses sozial- und volkswirtschaftliche Fünfeck mit den Realitäten zur Deckung bringen wollen.

Warum soll man jemanden der eine gute Pension bekommt nicht ernst nehmen? Und warum soll er Missstände, die es leider nun mal in unserem Land gibt, nicht beim Namen nennen dürfen? Sein Gehalt und seine Pension hat er auch nicht von "diesen Leuten" geschenkt bekommen, sondern er hat 45 Jahre dafür gearbeitet. Seine Pension beträgt übrigens 75 % seines letzten Gehalts.

sicher hatte der herr das glück, das er ein sicheres gehalt hatte und es auch nicht wenig war und er eine pension bekommt.

auf der anderen seite hatte er aber auch keine geregelte 40 stundenwoche, wie ein arbeiter.

auf klassenfahrten 24 stunden im dienst und wieviel stunden er für die vorbereitung der schulstundne und korrigieren der arbeiten aufwendete, weiss man nicht.

auf jeden fall hat er aber einen guten einblick in die gesellschaft.

er hat nämlich recht.

früher musste man in einer firma sich einkaufen, so das man mit seinem anteil an der firma für falsche entscheidungen haften musste, heute treffen sie falsche entscheidungen und bekommen eine abfindung und sofort den nächsten job.

oder nehm banken, früher konnten sie soviel kredite geben, wie die bank am kapital hatte, konnte ihr kunden das geld nicht zurückzahlen, so hafteten sie selbst mit ihren privatvermögen, das sie dann an die bank zahlen mussten.

heute verleihen die banken geld, das sie nicht haben und der steuerzahler haftet dafür, nicht sie selbst.

sie treffen entscheidungen und müssen nicht dafür die konsequenzen tragen, das muss sich ändern.