Wieso sind bei einer Gerichtsverhandlung keine Zeugen?

7 Antworten

Zeugen werden im Regelfall immer nur dann geladen, wenn sich aus der Ermittlungsakte ergibt, daß der Angeklagte die Tat anders darstellen (oder bestreiten) wird, als die Zeugen sie beobachtet haben. Man also die Zeugenaussagen braucht, um dem Angeklagten die Tat nachzuweisen. Wenn das nicht der Fall ist, versucht man erst mal, ohne Zeugen auszukommen. Sollte sich dann herausstellen, daß man doch noch Zeugenaussagen braucht, dann wird die Verhandlung eben unterbrochen, ein neuer Termin anberaumt und zu diesem Termin die Zeugen geladen. Das ist viel billiger, als Zeugen "vorsichtshalber" zu laden. In den meisten Verhandlungen kommt man nämlich tatsächlich ohne aus.

Wenn das Gericht bereits im Vorhinein von einer "Klageabweisung" überzeugt ist, oder der Beklagte ein umfangreiches Geständnis abgelegt hat, kann das Gericht von einer Zeugeneinbestellung absehen. Das kann zu einem Einspruch der Staatsanwaltschaft führen, die die Verfahrensgrundsätze als gestört ansieht. Dass muss aber nicht unbedingt der Fall sein. vor Gericht und auf hoher See ist alles in Gottes Hand. chiliheadz.

Vermutlich sind die Zeugen bereits alle (oder zumindest teilweise) vorher ausführlich befragt worden.

Sicherlich hängt es auch von der Sache ab, wieviel Aufwand getrieben wird. Wenn die Sache schon klar ist, wird der Richter keine zusätzlichen Kosten produzieren wollen.

Zeugen werden geladen, wenn der kammervorsitzende Richter dies für erforderlich hält.

Frage doch einmal den Richter oder die Staatsanwaltschaft.

Es mag doch durchaus sein, dass der Richter die bereits vorliegenden schriftlichen Zeugenaussagen als schlüssig betrachtet.

die Sachlage ist eindeutig, der Beschuldigte hat ein umfassendes Geständnis gemacht, die Zeugen wohnen alle weiter weg und es wäre im Verhältnis zur Sache zu teuer, die zu laden......