Wieso sind alte Menschen so verbittert?

Das Älterwerden ist heutzutage und selbst in so genannten entwickelten Industriegesellschaften verbunden mit Veränderungen im persönlichen Leben, wie sie früher noch untypisch waren. Wir erinnern uns, daß im 20. Jahrhundert ein engerer Zusammenhalt in den Familien noch gepflegt wurde. Heutzutage ist die gesellschaftliche Entwicklung - zumindest erkennbaren Trends nach - gekennzeichnet durch einen Zerfall von Familien oder solche kommen wegen zunehmend zu beobachtender Partnerschaftsuntauglichkeit (oder gelegentlich auch -unwilligkeit) des inzwischen erwachsenen Typus Junger Erwachsener. Die Verfehlungen der geschürten Konsumgesellschaft, in der Kaufzwänge injiziert und eine Fixierung auf Geld als das entscheidende Kriterium eines erfolgreichen Lebens suggeriert ist, fallen uns nun auf die eigenen Füße: Überversorgung, fehlende Leistungsanreize aus bereits umfassend erfüllten materiell-technischen Ausstattungen, zunehmend abflachende Motivation und sogar Motivationsmöglichkeiten der Jugend gegenüber, die aus eigenem Erleben nicht nur die Dekadenz der Erwachsenengesellschaft (wie in den 1960-ern) beklagen, sondern bereits desillusioniert sind aus persönlicher Erfahrung geistig-kulturell immer inhaltsloserer Elternhäuser, denen es schlichtweg egal ist (sein muß), wie sich ihre Kids entwickeln - in der Schule, der sie ohnehin heute absolut entfernt sind (Stichwort: Elternhaus und Schule!, wer die DDR noch erfuhr) und in anschließender Freizeit, die allzuoft Interessensgebiete beinhaltet, denen Eltern mit weniger hoher Qualifikation ohnehin nicht mehr zu verstehen in der Lage sind. So kommt es dann - im Wege dieses Zerwürfnisses der Familien als Grundzellen der menschlichen Gesellschaft - zu den allbekannten immer katastrophaleren Ergebnissen der PISA-Studien, aber schlimmer noch zu den Einschätzungen der Unternehmer in Deutschland, wonach Jugendliche heute mit einem Erziehungs- und Bildungsniveau (Profil) an den so genannten Arbeitsmarkt treten, wie sie so nicht verwendbar sind; viele sind nicht einmal in der Lage, ohne MS-Office-Hilfen überhaupt fehlerfrei zu schreiben oder in Mathematik die Grundsätze zu beherrschen, die Ansatz einer Berufsausbildung sind. Das ist nicht verursacht durch oder die Schuld der Jugendlichen oder ihrer Elternhäuser allein, es ist Verantwortung der gesamten Gesellschaft - also auch des so genannten Arbeitgeberlagers, der Reichen dieser Nation, die dem früher nocxh ehernen Grundsatz Eigentum verpflichtet eben anscheinend immer weniger folgen, nur dabei eben vergessen, wohin diese Entwicklung zwangsläufig uns alle über Lang oder Kurz führen wird... Zurück zur gestellten Frage: Die Alten sehen eben - aus erwachsenen Erfahrungen vorausgegangener Zeit in unserer Gesellschaft (eingeschlossen der Diktaturen im Reich und in der DDR) - anders als früher noch keine von den Politikern vorzugebende Alternative, die Hoffnung (als wichtigstes lebenserhaltendes Prinzip, das wir kennen) entschwindet, das Freudemfinden vergeht... Wenn der Geist (Vorbilder) nur nur aus der Geschichte erinnerbar wird und heute zunehmend mit erkennbarer Schaumschlägerei agiert wird (viele Worte, nichts dahinter!), so ist es den Weiseren, weil Erfahreneren ja, einfach Älteren unter uns in der Gesellschaft eben vielleicht doch nicht mehr so zum Lachen zumute. Wen erstaunt das???

da du sophia92 bist, gehe ich davon aus. dass du Jahrgang 92 bist. Lass dir gesagt sein, alte Menschen sind nicht alle verbittert, junge Menschen sind nur so egoistisch, dass sie nicht merken, was um sie herum vorgeht. Das ist genau so ein Allgemeinplatz wie deine Frage. Es ist lächerlich alle Menschen in Schubladen zu packen. Es sind nicht alle alten Menschen verbittert und es sind nicht alle jungen Menschen Egoisten. Im übrigen wurde vor ein Paar Wochen eine ähnliche Frage gestellt. Was ist das hier bloß für ein Forum, dass man über solche Fragen diskutiert.

Je älter die Menschen werden, desto mehr soziale Verluste erleben sie und desto einsamer werden sie oft. Außerdem heißt es, dass beim Übergang in den Ruhestand häufig nicht mehr genug Beschäftigung und Aufgaben vorhanden sind und manche keinen Lebenssinn mehr sehen. Sie haben das Gefühl nicht mehr gebraucht zu werden und bekommen keine Anerkennung mehr, wodurch die Selbstwertschätzung enorm sinkt. Ab einem gewissen Alter verschlechtert sich außerdem der körperliche Zustand und abgesehen von sinkender Mobilität und möglichen Schmerzen muss vieles aus dem gewohnten Alltag aufgegeben werden, unter anderem jahrelang verfolgte Hobbys. Abgesehen davon gibt es vor allem mittlerweile oft finanzialle Einschränkungen, die das Leben wohl auch nicht unbedingt besser machen. Zusätzlich ändert sich die Gesellschaft und es muss sich immer wieder an neue Zustände angepasst werden, was vermutlich im Alter nicht leichter wird, da Menschen ja, wie wir wohl alle wissen, Gewohnheitstiere sind.

Allerdings gibt es auch sehr nette und fröhliche alte Menschen, die sehr hilfreich und nicht so verbittert sind. Trotzdem weiß ich was du meinst und es kann sehr anstrengend sein, durchgehend beobachtet oder extrem schnell angemeckert zu werden, weil jemand nicht genug zu tun hat und deshalb mit seinem Leben unzufrieden ist.

Ich hoffe ich konnte helfen :D

Alte Menschen fühlen sich oft nicht mehr gebraucht. Meine Oma war beispielsweise mit Herz und Seele Hausfrau. Als dann alle Kinder aus dem Haus sind, ist sie schwer depressiv geworden. Sie ist inzwischen regelrecht unverschämt und selbst wenn man sie besucht schimpft sie einen aus, dass man sie so selten besucht und das sich niemand um sie kümmert (was nicht stimmt). Das sit nunmal so. Oftmals treten in diesem Alter auch Erkrankungen wie Demenz et.c auf, die sich auch so äußern können.

Kommt darauf an, was für dich "alt" ist. Aber ich denke, es ist nicht jeder verbittert. Bedenke: da gibt es welche die viel erlebt haben, was nicht immer schön war. Die hatten damals nicht solche "Probleme" wir wir heute, da ging es manchmal einfach nur um Überleben. Also, manche haben das sicher nicht so weg gesteckt, darum wirken sie viell. verbittert