Wieso gibt es Frauen die Abends alleine Joggen?

"Man sollte den Töchtern nicht beibringen, wie sie einer Vergewaltigung aus dem Weg gehen, sondern den Söhnen, dass man nicht vergewaltigt."

Ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe, aber es trifft den Nagel auf den Kopf.

Nicht jede Frau mag sich von irgendwelchen Idioten und möglichen Gefahren vorschreiben lassen, wann sie was wo machen darf und wann sie es besser lassen sollte, weil sie sonst irgendwas riskiert.

Mir persönlich ist mein Leben dazu zu schade. Ich will meine Entscheidungen nicht durch irgendwelche Ängste beeinflussen lassen, durch Dinge, auf die ich keinen Einfluss habe. Ich mach mein Ding, wenn was passiert, dann nicht weil ich abends im Dunkeln noch alleine untwerwegs war, sondern weil jemand anders entschieden hat, ein schlechter Mensch zu sein.

Wieso sollte man also Frau abends nicht alleine raus gehen? Sind Frauen hilflose kleine Häschen, die nachts blind und bewegungsunfähig werden, sobald es am Wegrand Pieps macht? Und wie dann? Nur mit 5 Männern als Leibgarde?

Warum sollten Frauen im dunkeln nicht allein rausgehen können?
Der Aspekt Sicherheit gilt sowohl im dunklen wie im hellen.

Lassen wir diesen Genderaspekt einmal raus, so bietet eine graduelle Einsamkeit ihre Vorteile, etwaig ungestört joggen zu können.

Es mag gegeben erscheinen, dass Frauen sich unsicher fühlen und deshalb ein höheres Sicherheitsbedürfnis haben.
Es ist jedoch auch richtig, wenn einem Mann ein/zwei/drei andere Zeitgenossen begegnen, der Ausgang ebenso offen ist.
Die archaischen Verhaltensweisen mögen zivilisatorisch (Umgangsformen) überdeckt sein, ändert nur nichts an der Natur des Menschen, unabhängig seines Geschlechts.

Richtig bleibt auch, dass wir kein präventives Strafrecht kennen.
Es gilt nicht der Konjunktiv, es könnte etwas Geschehen.

Ich wurde sagen wer es einmal passiert ist wird nicht mehr Abends alleine Joggen gehen

wer sowas nicht kennt wozu sollte man es meiden? Hm

Man sollte sich auch nicht komplett einschüchtern lassen! Der Mann, der Natascha Kampusch entführt hat, war jemand wie "der nette ältere Herr aus der Nachbarschaft". Man kann nicht vor allem Angst haben. Der Nachbar, der jahrelang Smalltalk mit einem gehalten hat, kann ein Psychopath sein und die Waldstrecke, die man immer gemieden hat, ein total sicherer Weg. Man weiß das nicht im Vorfeld. Besser wäre es, sich nicht durch Panik völlig lähmen und am Leben hindern zu lassen. Wer Angst hat, schränkt sich nach und nach immer weiter ein und traut sich irgendwann auch notwendige Handlungen nicht mehr zu (Wohnung verlassen z.B. oder alleine einkaufen zu gehen).

Freiheit und Sicherheit stehen fast immer im Konflikt.

Wenn der Staat uns für unsere Sicherheit überwacht, stiehlt er uns damit mehr Freiheit.

Wenn Frauen für ihre Sicherheit Abends nicht joggen gehen, schränkt das auch ihre Freiheit ein. Will man mehr Freiheit, hat man meistens automatisch weniger Sicherheit und anders herum.

Wenn man Morgens bis Nachmittags arbeiten muss, sich dann mal etwas entspannt und am Abend in der Dunkelheit joggen geht, ist das doch nichts unnormales

Man sollte es halt nur als Frau sicherlich vermeiden, an gewissen Orten vorbei zu kommen, wo sich um die Uhrzeit gewisse Personen aufhalten und man auch nicht mit (schneller) Hilfe rechnen kann.