Wie wäre ich mich gegen ein vorläufiges Zahlungsverbot?
Hallo erstmal, Ich habe letztes Jahr ein Konto eröffnet (wohnhaft in MV) und nach einigen Monaten eine Abbuchung von 99,99€ von der 365 AG (eine dobioser Energieanbieter, der im Internet als mögliche Betrügerfirma bekannt ist). Ich habe die Zahlung nach einer Recherche zurückbuchen lassen, da ich die Firma nicht kannte und selber noch bei meinem Vater wohne, der den Strom und etc von der Wobau AG bezieht. Ein Monat später kam die nächste Abbuchung. Die habe ich mit Absprache meines Vater wieder zurückbuchen lassen. Im Sommer kam dann eine Mahnung, die wir umgehend widersprochen haben. Heute kam von meiner Bank ein vorläufiges Zahlungsverbot ins Haus geflattert, dass eine Zwangsvollstreckung der 365 AG vertreten durch EWD Inkasso GmbH erwähnt. Die Höhe beläuft sich mittlerweile auf 438,68€.Ich weiß nicht, was ich überhaupt bezahlen soll, noch wieso. Ich habe nie irgendwas außerhalb von C&A, H&M, Amazon und Vodafone zugestimmt, noch irgendwo anders meine Iban angegeben. Wobei wir auch beim größten Problem gerade sind. Ich habe noch eine offene Rechnung bei H&M, welche ich gerade fristgemäß begleichen wollte, sowie große Zahlungen an Vodafone zu Beginn des nächsten Monats, sowie einen anstehenden Umzug, um mein Abi fortzusetzen. Was soll ich jetzt machen? Bitte helft mir bitte schnell…
4 Antworten
Ergänzend zu Geheim007b hier das Vorgehen.
1. Schritt: Ab zur Polizei. Strafanzeige wegen Betruges gegen Unbekannt. Ob nun einer auf deinen Namen Verträge abgeschlossen hat oder dein Verdacht stimmt, dass es insgesamt eine Betrügerfirma ist, kannst du dahin gestellt lassen.
2. Schritt: Ab zu einem Anwalt. Der soll am besten sofort ohne weitere Verzögerung bei Gericht eine einstweilige Verfügung erwirken, um das Zahlungsverbot aufzuheben. Begründung wäre, dass es keinen Titel gibt bzw. du nie einen erhalten hast und deswegen die korrekte Zustellung stark bestritten wird. Bevor du zum Anwalt gehst, lass dir vorher von deiner Bank (sofern du es nicht sowieso schon hast) die Urkunde kopieren. Dort steht ggf. auch eigentlich ein Titel drauf (Name des Gerichts und Aktenzeichen). Ggf. wird dein Anwalt da recherchieren, ob das Aktenzeichen existiert oder versuchen, auf dem kurzen Dienstweg Infos zu bekommen.
3. Schritt: Ab zur Bank. Du wandelst dein Konto in ein sogenanntes Pfändungsschutzkonto um. Damit solltest du über dein Guthaben wieder verfügen können und das bezahlen können. Du hast monatlich ein Einkommen von etwas über 1000€ (Google nach Pfändungsfreibetrag) zur freien Verfügung. Verbrauche das Geld bis Monatsende vollständig, packe es ggf. in eine Keksdose.
Das Geld ist bei einem vorläufigen Zahlungsverbot (=Vorpfändung) nur gesperrt. Verschwinden tut es (noch) nicht.
Da du als Schüler noch kein richtiges Einkommen hast, gehe zum Amtsgericht und lass dir einen Beratungsschein geben. Mit dem gehst du zum Anwalt. Besprich mit ihm auch, was alles vom Beratungsschein abgedeckt ist. Wie gesagt kann es auch sein, dass er das kurz mit den Gerichten auf dem kurzen Dienstweg klärt im Rahmen der Beratungsstunde, um die Sachlage etwas aufzuklären.
Je nach Bundesland gibt es sogar bei Gericht bereits kostenlose Beratungsstellen für Schüler/ Menschen ohne ausreichendes Einkommen. Ansonsten könnte der Beratungsschein 10€ oder ähnliches als Eigenanteil bzw. Gebühr kosten.
Achja: Nimm ruhig die Infos mit, die du über die Firma recherchiert hat, sowie das Aktenzeichen, was die Polizei bei deiner Anzeige mitgegeben hat. Damit der Anwalt das dann ggf. richtig einschätzen kann. Wichtig ist auch der Nachweis, dass dein Vater einen Stromvertrag hat und nach wie vor Abschlag an den echten Stromlieferanten bezahlt. Als zusätzlicher Beweis (oder als sogenannte Glaubhaftmachung), dass es sich um einen Betrugsfall handeln müsste.
Danke für die Hilfe. Ich suche heute erstmal das Gespräch mit dem "falschen" Stromanbieter und seinem Inkassovertreter. Vielleicht kriege ich hilfreiche Informationen. Andernfalls kümmere ich mich direkt darum, dass eine Anzeige gegen Unbekannt aufgenommen und eine Anwalt eingeschaltet wird
Nochmal: Es gibt bereits eine Vorpfändung. Da gibt es nichts mehr zu klären. Da wird vielleicht auch demnächst gepfändet. Und das Inkasso wird auch nichts hören wollen. Ich kann dir nur dringend nahe legen, hier zeitnah einen Anwalt zu Hilfe zu nehmen, damit das in die richtige Bahnen kommt.
Bei der Geschichte fehlt etwas, ein vorläuftiges Zahlungsverbot kann man nur beantragen wenn man bereits einen vollstreckbaren Titel hat (Vollstreckungsbescheid). Sprich 2 gelbe Briefe musst du vorher bekommen haben.
Habe ich aber nicht??? Der letzte war wegen der Krankenkasse, weil das Jobcenter nicht gezahlt hat, aber die Angelegenheit wurde längst vollständig mit allen Parteien geklärt und vom Jobcenter nachgezahlt. Ansonsten kam im Sommer die eine Mahnung in Gelb, welche ich ja widersprochen habe. Danach habe ich nichts mehr von denen gehört.
In dem Fall läuft def. etwas schief und irgendwer der es verbockt hat wäre ggf. Schadensersatzpflichtig. Schäden die entstehen genau dokumentieren und Druck machen.
365 AG ist ein Stromlieferant, hast du da mal was abgeschlossen? neuer Stromvertrag ? oder evtl. hat dein Vermieter gewechselt
ich bin mit 365 AG zufrieden
Wie ich bereits sagte, ich lebe bei meinem Vater. Er kümmert sich um sowas. Ich habe letztes Jahr meine IBAN nur an Amazon, PayPal und meinem damaligen Arbeitgeber gegeben, sowie dem Jobcenter. Verträge habe ich außerhalb von Amazon bei niemandem abgeschlossen. Zumindest nicht nach meinem Wissen. Höchstens versteckte Verträge auf einer dieser Seiten, die sich manchmal beim Surfen öffnen und irgendwelche Preise versprechen, weil man der xte Besucher ist, oder die vor Viren waren. Ich bin aber nicht blöd und habe diese Seiten immer ignoriert und geschlossen. Aber selbst dann wäre es ja illegal und meine Daten habe ich, wie gesagt ja nicht weitergegeben.
hat dein Vater etwas abgeschlossen?
ruf doch da einfach mal an und klär das in einem persönlichen Gespräch
Mein Vater hat da gewiss nichts bewusst abgeschlossen. Ich will die morgen zu rede stellen. Schließlich habe ich ja nie einen Vertrag oder eine Rechnung gesehen und bei der Summe an Geld kann es ja auch kein Grundpreis sein. Der Strom läuft zu dem über die Wobau AG
Vergiss das mit dem zur Rede stellen.
Wer zu solchen Maßnahmen wie Vorpfändung greift, ohne dass es jemals Gerichtspost gab (also einen Titel), mit dem ist nicht zu verhandeln.
Einzige denkbare Möglichkeit wäre, dass dein Vater wegen eigener Schulden in seiner Not auf deinen Namen Verträge abschließt und nicht bezahlt. Dass er auch die ganzen Briefe verschwinden lässt. Bei so etwas wäre aber auch ein eigener Anwalt ratsam. Wenn du deinem Vater vertraust und wenn er auch nachweisen kann, dass er weiterhin Abschläge an den echten Stromanbieter bezahlt, dann dürfte aber der Anbieter betrügen oder jemand Unbekanntes.
Wenn du bei der ersten Abbuchung von 99,99 € schon misstrauisch warst und die firma nicht kanntest warum bist du nicht zur Polizei gegangen???
Wollte ich eigentlich auch, aber mein Vater meinte, es würde nichts bringen, weil solch ein Gerichtsverfahren eh sich über Jahre hinzieht und solche Betrüger eh sich nicht an Inkassofirmen oder Gerichtsvollzieher wenden. Deswegen habe ich die Abbuchung zurückbuchen lassen und gegen die Mahnung Einspruch erhoben. Aber jetzt muss ich wissen, wie ich schnellstens gegen das vorläufige Zahlungsverbot vorgehe. Ich muss meine Rechnungen bezahlen, sonst kann ich mich auf nur noch mehr Probleme einrichten und meine Zukunft ist dann auch verbaut. Ich finde doch so jetzt keine Wohnung
ich will nichts unterstellen, aber da du bei deinem Vater wohnst und er damit auch zugang zur Post hätte... und dann die aussage "bringt nix zur Polizei zu gehen".... kannst du ihm wirklich 100%ig trauen? Gibt es vieleicht Geldprobleme und er hat was auf deinen Namen abgeschlossen weil er auf seinen nichts bekommt? Ohne deinen Vater zu kennen, die Gesamtumstände lassen da einen gewissen Verdacht aufkommen.
ruf 365 ag an unf kläre das am besten mit denen
Das mit der Bank wird kompliziert, denn sie agiert nur übers Internet. Wegen Anwalt: ich habe keinen Plan, wie ich den bezahlen soll