Wie können deutsche staatsbürger kein Einkommen haben

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo sushi111!

Das Du bei diesem Thema eine totale Wissenslücke hast, ist kein Wunder. So geht es wohl 90% der Bevölkerung. Sind wir mal ehrlich, wer befasst sich den wirklich mit den Befindlichkeiten, den Lebensumständen, und dem Alltag von Obdachlosen. Die meisten haben keine Ahnung davon, und andere, verfügen nur über gefährliches Halbwissen. Bis vor ein paar Jahren ging es mir genau so. Dann habe ich angefangen, ehrenamtlich in einer Wärmestube für Obdachlose zu arbeiten.

Ich dachte auch immer, jeder Arme hat in diesem Land Anspruch auf Sozialhilfe, bzw. Arbeitslosengeld II. Ich musste leider feststellen, dass Theorie und Praxis in unserem Sozialsystem oftmals auseinander gehen.

Deine Frage ist schwer zu beantworten. Unter Obdachlosen gibt es verschiedene Gruppen, und da kann man schlecht pauschalisiert antworten.

Wir haben ja auch immer ein Bild im Kopf, wie ein Obdachloser aussieht. Schmutzige abgetragene Kleidung, ungepflegtes Äußeres, meist angetrunken. Ich musste feststellen das dieses Klischee in 90% der Fälle nicht stimmt. Die meisten würdest Du auf der Straße gar nicht als Obdachlosen wahrnehmen. Die Meisten tun nämlich alles um in der Öffentlichkeit nicht weiter aufzufallen.

Die meisten die wir in unseren Städten als obdachlos wahrnehmen, sind Menschen die zur örtlichen "Trinkerszene" gehören, über Wohnraum verfügen, Hartz IV bekommen, aber aus ihrer Verelendung und Verwahrlosung, wegen Alkoholabhängigkeit, nicht mehr heraus kommen. Da sie meist schwer Suchtkrank sind, reicht ihnen ihr Arbeitslosengeld II, auch nicht den ganzen Monat.

Aber nun zu den wirklich Obdachlosen. Um Arbeitslosengeld II zu bekommen, muss man jederzeit für die Arbeitsagentur/Jobcenter postalisch erreichbar sein. Ohne Wohnung keinen Briefkasten. Ohne Briefkasten, keine Sozialleistung.

In vielen Städten bieten Beratungsstellen der Wohnungslosenhilfe, die Möglichkeit, das Obdachlose eine Postadresse bei ihnen einrichten können. Sie müssen dann halt jeden Tag persönlich nachfragen, ob sie Post haben. Eine gute Möglichkeit für Obdachlose, die sich fest in einer Stadt aufhalten, Arbeitslosengeld II zu beantragen.

Viele Obdachlose halten sich aber nicht in einer Stadt auf, sondern ziehen durch ganz Deutschland, oder durch ein bestimmtes Gebiet, von Stadt zu Stadt. Diese Leute nennen sich selbst Berber. Im Amtsdeutsch hießen sie in Zeiten vor Hartz IV, Durchwanderer. Sie hatten früher die Möglichkeit, in jeder Stadt in der sie waren, den sogenannten Tagessatz, die Sozialhilfe für einen Tag, beim Sozialamt, relativ unbürokratisch ausgezahlt zu bekommen. Nach Einführung von Hartz IV, bietet kaum noch eine Kommune diese Möglichkeit an. So das dieser Personenkreis keine Möglichkeit hat, an Sozialleistungen zu kommen.

Jetzt könnte man natürlich sagen, dann sollen sie doch in einer Stadt bleiben. Aber so einfach ist es natürlich nicht. Im Sozialgesetzbuch gibt es denn Begriff "Hilfe zum bleiben", für Obdachlose. Ich nenne sie immer "Hilfe zum weggehen". Die Kommunen sind verpflichtet, jedem Obdachlosen, der das wünscht, eine Unterkunft zu Verfügung zu stellen. Aber die Kommunen, haben natürlich relativ wenig Interesse, dass sich Obdachlose bei ihnen ansiedeln. Die Pensionen, oder städtischen Unterkünfte,die sie anbieten, sind oftmals "menschenunwürdig", und ich kann gut verstehen, wenn jemand lieber unter einer Brücke, oder auf einer Parkbank schläft.

Aber auch nicht jeder Obdachlose der die Möglichkeit hätte, Sozialleistungen zu beantragen, tut dies, bzw. gibt beim Versuch auf. Hartz IV zu beantragen ist ja schon ein komplizierter Vorgang. Es ist ein riesiger Antrag auszufüllen, Papiere und Unterlagen zu besorgen, Termine wahrzunehmen. Viele Obdachlose sind wegen schweren psychischen und sozialen Problemen einfach heillos überfordert, mit so einem Prozedere. Und die Sachbearbeiter und Fallmanager bei ARGE und Jobcenter sind auch überfordert, weil die Obdachlosen nun mal andere und schwierigere Probleme haben, als der normale Arbeitslose.

Ich habe schon einige Obdachlose zu den Behörden begleitet, um Ansprüche auf Arbeitslosengeld II, oder Grundsicherung geltend zu machen. Manchmal hatte ich den Eindruck, es wird diesen Leuten extra schwer gemacht. Natürlich ein subjektiver Eindruck von mir.

Von denen die Sozialleistungen bekommen, weis ich auch, dass das Geld nicht immer den ganzen Monat reicht. Das kann viele Gründe haben.

Erstmal ist das Leben auf der Straße nun mal teurer als wenn man eine Wohnung hat. Die können sich halt nicht zu Hause einen billigen Kaffee kochen, sondern müssen ihn immer in einem Geschäft kaufen. Ebenso beim essen.

Viele leiden unter einer Sucht Erkrankung, und geben dafür ihr Geld aus. Oftmals leben sie in einer Gemeinschaft mit mehreren Obdachlosen zusammen. Das Geld wird immer zusammen geworfen, und wen nur wenige einer Gemeinschaft, Sozialleistungen bekommen, reicht es halt auch nicht für alle, den ganzen Monat. Dann gibt es noch die, die einfach zu stolz sind, um vom Staat Geld zu nehmen

zippo1970  17.01.2012, 20:40

Vielen Dank für den Stern! :-)

Hallo!

wer will schon auf der Strasse wohnen! natürlich wollen Sie aber sie bekommen es nicht! ganz einfach um Hartz4 zubekommen muss man arbeitsfähig und arbeitswillig sein ist man zu schwach oder krank ist man nicht arbeitsfähig und um das festzustellen wäre eigentlich die Rentenkasse zustaändig die einen aber ganz selten mit viel Glück arbeitsunfähig schreibt somit fällt die Rente und Hartz4 weg Arbeitslosengeld 1 gibt es auch nicht auf duer höchstens 3 Jahre also was machen nach dieser Zeit darrauf warten das man auf der Strasse sitzt. Willkommen im Sozialstaat Deutschland wo man wie ein Tennisball von einem Amt oder von einer Behörde zur anderen geschickt wird bis man merkt man kommt eh nicht weiter und die schnautze voll hat und aufgibt das sind die armen Schweine die auf der Strasse sitzen

Haben Eigentum, vermieten was und so! Die wollen nicht zu den Institutionen der Frau von der Layen gehen. Ist ihnen zu blöde dort!

Wenn man keinen Festen Wohnsitz hat, bekommt man kein Harz 4 und ohne Festes Einkommen bekommt man keine Wohnung ! Also müssen die "Penner" weiter auf der Straße Wohnen. Aber auch dort bekommen die Obdachlosen etwas Geld. Das müssen sie jeden Tag beim SOZI. abholen, das sind ca. 5 € die dann für: Hundefutter, Tabak oder Schnaps ausgegeben werden. ( Viele Obdachlose haben einen Hund )