Wie kalkuliere ich den Preis zum Verkauf?

Hi

für eigene Sachen zu kalkulieren ist eigentlich nicht so schwer.

Die frage ist, wieviel Gewinn, also Geld, welches nach den materialkosten, übrig bleiben soll. Soll der Gewinn irgendetwas finanzieren, ist dieser natürlich höher anzusetzen.

Zu unterscheiden ist dabei Umsatz, also das Geld, das du nach dem Verkauf bekommst und Gewinn, welches tatsächlich nach der Deckung aller fix und variablen Kosten übrig bleibt und damit für "Neuinvestitionien" übrig bleibt.

Deine Zeit solltest du zB ebenfalls mit einberechnen. Brauchst du für eine Strickware zB 3h, solltest du dir ein Stundenlohn berechnen und diesen beim Verkauf der Ware mit aufschlagen. Willst du davon auch leben, musst du Miete etc auch auf die Waren mit raufrechnen, die du im Monat schaffst. Dann kann so Ein Pullover schnell mal 50€ - 100€ kosten. Dafür ist er dann halt Handgestrickt und natürlich spielt die Handwerkskunst auch eine Rolle, ob dir jemand dann etwas dafür zahlt und sich der Aufwand überhaupt lohnt.

Gewinn (vor Steuern) = Verkaufspreis - Aufwand 

Aufwand:

Sachkosten zum Stricken:

- Preis für die Wolle.

- Wie viel Gramm brauchst Du für ein Teil?

- Was kostet ein Knäuel und wie viel Gramm hat es? Daraus errechnest Du die Stückzahl. Mach das mal getrennt nach Socken, Pullovern, Mützen etc. 

- Was kosten die Stricknadeln? Die Kosten legst Du auf die Menge an Strickwaren um.

- Was kosten Versand und Einstellen der Ware?

- Zeitaufwand fürs Erstellen der Fotos und der Angebotsseite

- Stundenlohn (Nimm als Referenz z. B. den Mindestlohn)

- Zeitaufwand für ein Musterteil (ein Paar Socken, einen Pullover, eine Mütze). Daraus ergibt sich vom Stundenlohn her der Preis.

- Dazu kommen Strom, Heizung, Hausratversicherung, Wohnungsmiete oder Hypothek; umgelegt aufs Stück.

Es gibt sicher noch mehr Kosten, die umgelegt werden können/müssen. Auch kann man die Aufschlüsselung bis zum Exzess treiben. Alles, was überhaupt anteilmäßig eine Rolle bei der Herstellung oder Verteilung einer Ware spielt, sollte eigentlich mit in die Kalkulation einfließen.

OK, das ist jetzt sehr plakativ und fürs Hobby sicher auch ein wenig übertrieben, aber die Kosten für Material und Zeitaufwand, sowie für Fotos und Versand solltest Du schon einrechnen.

Alles ergibt nun eine Summe, die den Aufwand zeigt, den Du für ein Teil hast. Darauf schlägst Du z. B. 30 % Gewinnmarge drauf und hast dann den Verkaufspreis. 

Eine alte Kaufmannsregel lautet aber: Der Gewinn liegt im Einkauf! Deine Fixkosten kannst Du nicht ändern, aber bei den Einkaufspreisen für Dein Material bist Du flexibel. 

Eine Tabellenkalkulation hilft da weiter und auch ein Blick in ein Taschenbuch zum Thema Nebenverdienst und Selbstständigkeit. Einfach nur, um ein Gefühl für eine Preiskalkulation zu bekommen.

Lass' die Tabelle auch die anteiligen Prozentzahlen errechnen, dann siehst Du auf einen Blick, ob sich der Aufwand lohnt oder nicht. 

Das kannst du selbst festlegen.

wenn du Werkstoffe hast die zusammen 5 € kosten, dann solltest du mindestens 5,01 € verlangen für dein Produkt.

Simple Mathematik.

Bevor Du kalkulierst, hast Du das Gewerbe angemeldet?