Wer bestimmt, was das Verkehrsleitsystem auf der Autobahn anzeigt?

4 Antworten

Sensoren messen und schalten die Leitsysteme. Überwacht von Verkehrsleitzentralen; auf denen noch echte Menschen sitzen.

Zunächst Rechner.

Sensoren messen die Verkehrsdichte und die Durchschnittsgeschwindigkeiten an gewissen Punkten und melden diese einem Verkehrsleitrechner. Der weiß dann z.B. dass es im Verlauf einer Strecke zu Stockungen kommt und bremst den Verkehr durch geringere Limits davor ab oder schaltet frei, wenn wenig Verkehr ist. Sensoren erkennen, ob neblig ist, es regnet, stark regnet, Glatteis herrscht, u.s.w.

Das wird in Leitzentralen überwacht, geschieht völlig automatisch, ein Mensch wacht jedoch darüber, was das Ding macht.

Wenn es nun knallt an einer Stelle, dann erkennt das die Automatik erst sehr spät, wenn ein Stau schon entstanden ist, dann regelt der von Hand mit rein.

Oder bei Gefahr, Falschfahrern, Gegenständen auf der Fahrbahn z.B., auch dann regelt der Mensch in die Automatik rein.

Aber wenn alles normal läuft, entscheidet ein Rechner aufgrund eines vorher bestimmten Programms völlig selbstständig, wie schnell man wo fahren darf.

Die Zentralen sind unterschiedlich geregelt, je nach Bundesland können das Polizeibeamte sein, die in der Leitzentrale sitzen, oder aber Mitarbeiter der Straßenbehörde (zumeist letzteres). In einem Bundesland gibt es zumeist auch nur eine solche Zentrale, in welcher das alles zusammenläuft. Da hocken dann z:B. in Stuttgart Leute, die Landesweit diese Anlagen überwachen.

In den Zentralen kann jeder alles machen, da ist nicht nur einer für einen Bereich zuständig. Was halt anfällt macht der, der sich gerade damit befasst oder frei ist von anderen Sachen.

ein Zentralcomputer

Verkehrsleitsysteme können auf eine Vielzahl von Situationen reagieren, sowohl automatisch als auch durch manuelle Bedienung durch die Verkehrszentrale.

Vollautomatisch geschaltet werden kann zum Beispiel:

  • Zähfließender Verkehr oder Stau (Geschwindigkeitsbegrenzung runter; Verkehrszeichen: Ausrufezeichen, Stau; ggf. mit Hinweistext "Stau" oder "Staugefahr"). Bei dichtem Feierabendverkehr ohne Stau unter Umständen auch nur Reduktion auf 100 km/h ohne Warnschild
  • Schnee-/Eisglätte (Schild: Schneeflocke; Geschwindigkeit meist auf 60 km/h begrenzt)
  • Nässe (Schild: Schleudergefahr; Tempolimit entsprechend angepasst. Bei leichtem Regen u.U. auch ohne Warnschild)
  • Nebel (Schild: Ausrufezeichen + Schriftzug "Nebel" und Tempolimit angepasst)
  • (LKW-)Überholverbote können, je nach Programmierung, ebenfalls abhängig von der Verkehrsdichte geschaltet werden.

Nur manuell geregelt wird:

  • Warnschild "Baustelle"
  • Sperrung einzelner Fahrstreifen (rotes X und davor gelber blinkender Pfeil)
  • Hinweistexte wie "Unfall"
  • Temporäre Seitenstreifen-Freigabe (falls Straße und Anlage entsprechend ausgerüstet)
  • Grundsätzlich kann jede automatisch geregelte Maßnahme auch manuell geschaltet werden (und auch aufgehoben werden, falls es etwa eine falsch-positive Nebelwarnung wegen z.B. Spinnennetzen in den Sensoren gibt).

In der Regel betreibt eine solche Straßenverkehrszentrale nicht nur die Anlagen einer einzelnen Autobahn, sondern von vielen. Dies gilt beispielsweise auch für Tunnel, die werden auch 24/7 videoüberwacht. Eine Zentrale überwacht viele Tunnel. Im Ereignis- und Notfall (z.B. Panne, Feuer) wird automatisch eine Warnung ausgegeben und das Personal der Zentrale kann alle weiteren Maßnahmen einleiten (Abschleppdienst, Feuerwehr alarmieren.-..).