wenn ein Rechtsanwalt ein anderes Fachgebiet?

3 Antworten

Ein Rechtsanwalt ist nicht auf bestimmte Rechtsgebiete beschränkt. Wer nach abgeschlossener Berufsausbildung Rechtsanwalt wird, hat in der Regel noch keine Spezialisierung. Er hat dann jedenfalls noch keine praktische Erfahrung in einem bestimmten Gebiet; theoretische Kenntnisse kann er natürlich schon haben, wenn er im Rahmen seines Studiums vertiefte Kenntnisse in bestimmten Gebieten erworben hat (z.B. durch einen zusätzlichen Masterstudiengang).

Ein Rechtsanwalt kann also in jedem Rechtsgebiet tätig werden, wenn er will. Die meisten Anwälte spezialisieren sich jedoch recht schnell - denn nur so können sie wirklich qualitativ hochwertige Arbeit leisten. Grundsätzlich dürfte gelten: Je mehr Rechtsgebiete sich ein Rechtsanwalt auf die Internetseite / aufs Schild vor der Tür als "Fachgebiet" schreibt, desto geringer ist seine Qualität (Ausnahmen gibt es natürlich). Denn das Recht ist so ein großes Gebiet, dass man schlicht und einfach nicht auf jedem Gebiet umfassende Kenntnisse haben kann.

Ein- oder Zwei-Mann-Kanzleien bleibt allerdings oft nichts anderes übrig, in sehr vielen verschiedenen Rechtsgebieten ihre Arbeit anzubieten und Mandate anzunehmen. Wer als Mandant aber wirklich hoch qualitative Anwaltsarbeit haben möchte, sollte zu einer Kanzlei / einem Rechtsanwalt gehen, der auf dieses Rechtsgebiet spezialisiert ist und daneben nicht noch alle möglichen anderen Rechtsgebiete macht.

Eine Möglichkeit für einen Anwalt ist, einen Fachanwaltstitel zu erwerben. Solche Titel gibt es in verschiedenen Rechtsgebieten und sind an bestimmte Voraussetzungen geknüpft (Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen und Lehrgängen, Bestehen einer Fachanwaltsprüfung, eine bestimmte Anzahl von praktischen Fällen in dem Bereich). Wenn ein Rechtsanwalt in einem bestimmten Rechtsgebiet einen Fachanwaltstitel hat, kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass er in dem Bereich auch eine gewisse, über das normale Maß hinausgehende Ahnung hat. Allerdings gibt es Fachanwaltstitel, die "einfacher" zu erwerben sind als andere - und daher (jedenfalls für denjenigen, der sich auskennt) ein geringeres fachliches Gewicht haben.

Unabhängig davon muss jedoch jeder Anwalt seinen Mandanten so gut wie möglich vertreten. Passieren ihm dabei Fehler, macht er sich unter Umständen haftbar - d.h. er (bzw. seine Versicherung) muss dem Mandanten dessen Schaden erstatten. Aus diesem Grund sollte ein Anwalt Fälle ablehnen, die in einem Rechtsgebiet spielen, von dem er keine Ahnung hat. Leider machen das nicht alle Anwälte - und das ist manchmal zum Schaden seiner Mandanten.

Ja, das darf er natürlich. Es gibt allerdings viele Anwälte, die aus Haftungsgründen nicht zu Themen beraten, die üblicherweise nicht Gegenstand ihrer Beratung sind.

biggi20171959 
Fragesteller
 03.04.2020, 17:51

der hat, und hat leider falsche, mangelnde Informationen gegeben, kann man den dann ,der Rechtsanwaltkammer melden?

uni1234  03.04.2020, 18:21
@biggi20171959

Hat er die Informationen denn einfach so gegeben oder musstest du vorher etwas unterschreiben?

Nun ja, ich denke der könnte es zumindest in fehlerfreiem Deutsch schriftlich verfassen.