Was kostet eine seriöse Vermögensverwaltung?

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Die Vermögensverwaltung unterscheidet sich hier nicht von anderen Branchen: Die Billigsten sind selten die Besten. Man sollte vor allem sorgfältig prüfen, wie sich die Kostenkomponente zusammensetzt. Versteckte Kosten sind auf Fondsebene weit verbreitet. Fallen Performancegebühren an, ist darauf zu achten, dass diese streng leistungsbezogen ausfallen. Hier gibt es mehr Infos dazu: https://www.gruener-fisher.de/Vermoegensverwaltung.html

Nein - dazu musst Du schon mit dem Vermögensverwalter selbst sprechen, den Du in die engere Wahl gezogen hast.

Aber um Dir einen Anhanltspunkt zu geben:

Ein ordentlicher Vermögensverwalter ist Volkswirt, Jurist oder Mathematiker oder hat sogar mehrere Studiengänge absolviert. Er beschäftigt einen Stab qualifizierter Mitarbeiter, den er von seinen Einnahmen finanzieren muss. Er wird also bestrebt sein, pro Stunde zwischen 150 und 1500 € zu verdienen, um die Kosten seines Betriebes decken zu können.

Wenn die Verwaltung Deines Vermögens nicht mehr Zeit als eine Stunde pro Jahr in Anspruch nimmt, weißt Du also schon mal den ungefähren Rahmen, den Dich seine Tätigkeit kostet. Gehst Du realistisch an die Sache heran, kannst Du davon ausgehen, dass eine sorgfältige Verwaltung Deines Vermögens ein paar mehr Stunden pro Jahr kostet. Wieviel Zeit hast Du denn bisher selbst dafür aufgewandt? Er wird es schneller und professioneller machen als Du, aber gestehe ihm mindestens die Hälfte Deiner bisherigen Arbeitszeit für die Vermögensverwaltung zu. Dann rechne aus, was Dich sein Job günstigstenfalls (Stundanzahl x Stundensatz von 150 €) oder schlimmstenfalls (Stundenanzahl x Stundensatz von 1500 €) kostet.. Damit hast du den ungefähren Rahmen.

Die Spanne ist hier genauso groß, wie in anderen Branchen - genauso wie das Angebot über die jeweilige Dienstleistung rund um die Vermögensverwaltung. Eine "klassische" Vermögensverwaltung wird im Schnitt 1%-2% zzgl. MwSt. vom verwalteten Vermögen kosten. Wenn nebenbei auch noch zusätziche Dienstleistungen angeboten werden, wie konsolidiertes Reporting, Steuerabrechnungen, etc. auch gerne mehr. Robo-Advisor mit einem mehr oder weniger Standardportfolio liegen bei 0,5-1% d. Vermögens (jeweil immer p.a.). Manche erhalten zusätzlich eine Performancegebühr - das kann sehr schnell sehr teuer werden. Der Vermögensverwalter ist aus meiner Sicht hierbei aber falsch incentiviert. Auch lassen sich viele zusätzlich über Produktgebühren wie Bestandsprovisionen bei Fonds bezahlen. 

Daher mein Tipp: sehr transparent darlegen lassen, woraus der Vermögensverwalter sein Honorar bezieht. Je einfacher, desto besser!

Was eine Vermögensverwaltung kostet ist so ziemlich egal. Entscheidend ist das Sie gut ist, bzw. welche Erträge sie dir erwirtschaftet. Und genau hier fängt der Hamster an zu humpeln.

Alle sagen wir sind die Besten. Keiner veröffentlicht echte Ergebnisse, sondern nur beispielhafte, oder fiktive. Un da soll man einen guten VV finden?

Entweder du findest jemanden, der dich in sein eigenes echtes Depot reingucken lässt, oder du fängst mit einem kleineren Betrag an, lässt es verwalten und wartest bis die nächste Krise durch ist. Dann bist du entweder happy oder du fragst hier wieder die selbe Frage.

Meine Empfehlung: lies die Bücher von David F. Swensen oder tausch dich mit jemandem aus der diese "inhaliert" hat. Dann investierst du nach diesen Grundsätzen in Projekte der Wirtschaft. Wir tun seit 15 Jahren nichts anderes und haben unseren größten Zulauf von Menschen die mit den Vermögensverwaltern unzufrieden sind.

Ich hoffe ich konnte ein paar sinnvolle Anregungen geben und freue mich über sinnvolles Feedback.

Herzliche Grüße aus Dresden, Thomas Bergmann

Verbraucherberatungen bieten so etwas an und da kostet es für 1,5 Stunden ab 100€.

irgendeiner  27.02.2015, 11:38

Unsinn - die Verbaucherberatung darf keine VermögensVERWALTUNG anbieten! Die berät Dich zwar in allen möglichen Fragen, aber verwalten darf sie Dein Vermögen nicht (§ 32 KreditwesenGesetz).

webya  27.02.2015, 14:43
@irgendeiner

ok, ich hatte auch an eine Beratung gedacht. Denn die reine Aufbewahrung von Wertpapieren ist ja kein Risiko. Das kann jede Bank.