Was ist die Rechtsgrundlage für die Existenz von kirchlichen Kindergärten und Krankenhäusern?
In Deutschland sollte die Trennung von Religion und Staat gelten. Gesundheitsfürsorge und Kinderbetreuung sind öffentliche Aufgaben. Dennoch sind in einigen Teilen Deutschlands kirchliche Angebote alternativlos. Z.B. sind Eltern aufgrund knapper Plätze gezwungen, Kinder in religiöse Kindergärten zu geben. Patienten sind je nach Situation gezwungen, sich in religiös geprägten Kliniken behandeln zu lassen.
Vernachlässigt hier die öffentliche Hand ihre Pflichten?
Warum dürfen diese Einrichtungen in einem modernen Land überhaupt existieren?
Danke für die juristische Aufklärung.
Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen
4 Antworten
da sie ohnehin in der Regel nur unter 10% der kosten tragen sollte ihre trägerschaft gekündigt werden und das ganze komplett unter kosten/kontrolle des staates gestellt werden
Der Staat kann das überhaupt nicht leisten ... es gibt seit jeher schon andere Anbieter von Kinderbetreuung - z.B. auch AWO, Waldorf, Montessori und andere Private etc. pp.
es steht jedem frei eine andere Kinderbetreuung zu wählen oder zu Hause bleiben und das Kind nicht fremdbetreuen zu lassen
gibt es überall
private Bezahlkindergärten (ist eben teurer) oder Elteriniative oder selbst (!) aktiv werden ... oder weiter fahren
man muss nur sich nur kundig machen oder selbst etwas tun, wenn einem das Angebot nicht passt
Das hat doch nichts mit Gleichbehandlung zu tun. Warum sollen deiner Meinung nach Religionsneutralität bestraft werden?
es wird niemand bestraft - Du hast doch die Wahl (!!!) - es gibt jede Menge Ausweichangebote ... Augen auf hilft im Leben
Bei mir gibt es eben nicht genug Ausweicheangebote, so dass ich keine echte Wahl habe.
dann hilft wohl nur umziehen ...
oder selbst tätig werden - Elterninitiative ... wenn sich genügend "Gleichgesinnte" finden
Die Kirchen sind anerkannte freie Träger von Kindergärten. Es ist doch gut, dass es unterschiedliche konzeptionen gibt.
Die Frage ist, ob man in einem modernen Staat nicht ein religionsneutrales Angebot für die Bevölkerung anstreben sollte, was es aktuell nicht flächendeckend gibt.
Vom Gesetzgeber her ist eher ein möglich vielseitiges Angebot angestrebt. In vielen Bundesländern haben sogar in der Regel die freien Träger Vorrang vor kommunalen
Religion sollte bundesweit Privatsache sein dürfen, was nicht der Fall ist. In meinem Viertel (natürlich ist das jetzt sehr subjektiv) in einer Stadt mit über 100.000 Einwohnern, gibt es 2 neutrale vs. 8 kirchlich beeinflusste Kindergärten.
Dann sind bei euch eben die Kirchen sehr aktiv in dem Bereich, hier ist es eher ausgeglichen bzw es gibt mehr nicht-kirchliche Einrichtungen.
oder diejenigen die Alternativen bieten könnten, sind zu faul, zu träge, zu wasweißich ...
es gibt auch die Möglichkeit als Elterninitative sich selbst zu helfen ... machen andere auch ... dann muss man natürlich auch mal tätig werden und nimmt nur nur das vorhandene Angebot (das andere geschaffen haben) in Anspruch ...
alles in allem mal wieder Jammern auf hohem Niveau ...
Du findest es also nicht rückständig, dass in Deutschland im Jahr 2022 Kinder, die nicht katholisch /evangelische erzogen werden sollen, oder Ärzte, die sich scheiden lassen, Probleme bekommen?
Warum sollten Kinder, die nicht kirchlich erzogen wurden, Probleme bekommen? Unser kirchlicher Kindergarten nimmt auch Kinder auf, die nicht der entsprechenden Kirche angehören
Problem: Die Kinder machen entweder die katholischen/evangelischen Rituale wie vorgegeben mit (entgegen der elterlichen Erziehung / Religion), oder machen als einzige nicht mit (und werden zu Außenseitern).
Kindergärten, in denen die Kleinen religiös ausgerichtet werden, finde ich prinzipiell gar nicht schlimm. Nur muss es in heutiger Zeit mindestens gleichwertige Alternativen ohne religiöse Formung geben.
Dir bleibt immer noch die Alternative zu Hause zu bleiben und Deine Kinder nach Deinem weltanschaulichen eigenen Gusto zu erziehen ...
Das ist keine faire /"finanziell mögliche Alternative. Sehr engstirnig.
Das sind private Träger. Die müssen ja nicht zwingend kirchlich sein. Jeder kann einen Betrieb gründen, wir leben ja nicht m Kommunismus.
Aber es sollte ein Angebot für ALLE geben, was es nicht gibt.
gibt es ... Du musst tätig werden und Alternativen suchen, wenn Dir das Angebot nicht passt
Suchen ist nicht das Problem, aber finden.
Andere Staaten können Neutralität auch leisten. Zudem werden auch die kirchlichen Kindergärten vom Staat finanziert. Daran kann es nicht liegen.
Wie in der Frage beschrieben, hat man in der Realität eben oft mangels öffentlicher Angebote, KEINE Möglichkeit, auf nicht-religiöse Alternativen auszuweichen.