Was bedeutet "antigenetisch stabil"?

3 Antworten

Ich muss ein bisschen was richtig stellen an der Darstellung von choq77: Antigene sind Strukturen, beispielsweise auf der Oberfläche von Viren oder Bakterien, die beim Kontakt mit Immunzellen eine Veränderung im Immunsystem bewirken. Als Folge dieser ersten "Immunantwort" entwickelt sich ein "immunologischisches Gedächtnis", so dass der Organismus bei einem erneuten Kontakt mit dem identischen Antigen weitaus schneller und effektiver seine Abwehrmechanismen aktivieren kann. Dieses Phänomen wird bei der Schutzimpfung genutzt: Man bringt die Immunzellen mit den Antigenen des betreffenden Erregers in Kontakt, wobei dieser abgeschwächt, also nicht krankheitsauslösend ist, und bei einer regelrechten Infektion mit dem entsprechenden Erreger steht der voll ausgebildete Immunschutz sofort zur Verfügung. Mutationen, also Veränderungen im Gencode, werden nicht von den Antigenen ausgelöst, sondern treten spontan oder durch Einwirkung von Chemikalien oder Bestrahlung "induziert" auf.Eine Mutation kann aber eine Strukturveränderung der Antigene nach sich ziehen. Die veränderten Viren erscheinen dem Immunsystem als "Unbekannte", das immunologische Gedächtnis von der vorausgegangenen Impfung funktioniert nicht mehr. Leider neigen gerade die Influenza-Viren (Grippe-Viren) zu häufigen Genmutationen, so dass in kurzen Abständen Varianten mit abweichenden Antigenen in Erscheinung treten. Entsprechend muss immer wieder mit neu entwickelten Impfstoffen , die die neu entstandenen "Antigentypen" enthalten , immunisiert werden. "Antigenetisch instabile" Viren fordern, wie choq 77 gut dargelegt hat, also weitaus mehr Aktivitäten von den Instituten, die Impfstoffe herstellen als die "Antigenetisch stabilen" Krankheitserreger, die immer wieder im gleichen "Mäntelchen" erscheinen. Allerdings muss man auch bei den letzteren etwa alle 10 Jahre wieder impfen, weil das Immunsystem sonst doch über die Zeit ein wenig "vergesslich" wird und bei einer Infektion nicht mehr optimal reagiert.

Antigene sind Substanzen (meist Proteine) die Mutationen bei einem Virus auslösen können (aber nicht müssen). Wenn ein Virus antigenetisch stabil ist, treten Mutationen sehr selten oder gar nicht auf, weil das Virus für Antigene nicht sehr anfällig ist. Masern-Viren oder Mump-Viren sind antigenetisch stabil. Deshalb bekommt man sie nur einmal, weil nicht jedes Jahr ein neuer Virus-Stamm auftaucht.Antigenetisch instabil dagegen sind Rhino-Viren (Schnupfen) oder Influenza-Viren (Grippe), die relativ anfällig für Mutationen sind. Deshalb tritt alle 2-3 Jahre ein neuer Grippevirenstamm auf (dieses Jahr heißt er eben Schweinegrippe). An diesen (neuen)Viren kann man öfters erkranken, weil der neue Erreger vom Immunsystem nicht mehr erkannt wird, auch wenn er nur geringfügig anders ist, als sein Vorgänger.

Sehr gut erklärt von choq77. Aber ich glaube nicht, daß dies für das Schweinegrippe-Virus zurifft!!! Im Gegenteil, man befürchtet, daß diese Virus antigenetisch instabil ist.