Warum und Wofür gibt es die Unfallversicherung. Vor und Nachteile?

7 Antworten

Eine Unfallversicherung dient in erster Linie der Versicherungsgesellschaft zum Geldverdienen.

Nun muss man unterscheiden, was das für eine Unfallversicherung ist. Es gibt die gesetzliche Unfallversicherungen, die für den Arbeitsbereich gilt. Hier mehr dazu:

http://www.dguv.de/de/Ihr-Partner/Arbeitnehmer/Die-gesetzliche-Unfallversicherung-Was-tut-sie/index.jsp

Auf die private Unfallversicherung trifft zu, was ich im ersten Satz geschrieben habe. Du kannst alle möglichen Unfälle versichern. Hier sind die Bedingungen aber so unterschiedlich, dass man über den Sinn und Unsinn solcher Versicherungen von Fall zu Fall entscheiden muss.

Na klar sollte ein Sportler, der eine riskante und damit unfallträchtige Sportart ausübt, darauf vorbereitet sein, dass ein Unfall zur beruflichen Zwangspause führen kann und damit zum Verdienstausfall. Die gesetzliche UV zahlt in einem solchen Fall nämlich nichts. Allerdings muss er sich darüber im Klaren sein, dass SOLCHE Versicherungen viel Geld kosten.

Also: Unfallversicherungen sollen den Verdienstausfall abdecken, für den Fall, dass man durch einen Unfall seiner geregelten Arbeit nicht mehr nachgehen kann.

Gruß Matti

DolphinPB  26.01.2016, 09:08

"Also: Unfallversicherungen sollen den Verdienstausfall abdecken, für den Fall, dass man durch einen Unfall seiner geregelten Arbeit nicht mehr nachgehen kann."

Eigentlich nicht, dafür gibt es Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherungen, bzw. kurzfristiger Kranken(tage)geld. Unfallversicherungen zahlen bei bleibenden Schäden durch unfallbedingte Invalidität und sollen eigentlich die Mehrkosten im privaten Bereich (zusätzliche Therapien außerhalb der KV, Umbauten zu Hause / Kfz., usw.) abdecken. Einen (arbeits)lebenslangen Ersatz des Einkommens kann eine Unfallversicherung im Normalfall wegen der hierfür nicht ausreichenden Versicherungssummen gar nicht leisten.

Kuhlmann26  26.01.2016, 09:15
@DolphinPB

Ich habe nirgends etwas von einem lebnslangen Ersatz geschrieben.

FreierBerater  26.01.2016, 09:45
@Kuhlmann26

Polemische und falsche Antwort!

Ich kenne einen Nachbarn der aufgrund der bleibenden Schäden eines Wegeunfalles seit 35 Jahren eine BG-Rente von umgerechnet 650 EUR/mtl. erhält... DAS ist viel Geld!!!

Kuhlmann26  26.01.2016, 15:32
@FreierBerater

Schön; und nun? Wem oder welchem Satz willst Du widersprechen?

Die erste Unfallversicherung die einem einfallen müsse ist die Unfallversicherung der Berufsgenossenschaft. Diese zahlt lediglich der Arbeitgeber wenn man einen Job hat. Kommt es zu einem Unfall mit oder ohne folgen während der Ausübung des Jobs oder auf dem Weg dort hin (ohne Umwege), übernimmt die Berufsgenossenschaft alle Kosten.

Der Unfall muss aber der Berufsgenossenschaft detailliert geschildert werden und der Arbeitgeber muss dann mehr zahlen. So ziemlich jede Firma MUSS eine Unfallversicherung zahlen.

Das gleiche habe auch Schule, so dass jeder Schüler in der Schule und auf den Weg / Rückweg dorthin versichert ist.

emib5  26.01.2016, 11:18

Der Arbeitgeber zahlt bei einem Arbeitsunfall in der Regel nicht mehr Beitrag. 

Je nach BG kann sich der Beitrag geringfügig erhöhen, aber nur, wenn man deutlich über der durchschnittlichen Unfallbelastung der Branche liegt.

Und grundsätzlich ist jeder Betrieb in Deutschland per Gesetz Mitglied in einer gesetzlichen Unfallversicherung, somit auch jeder Arbeitnehmer  versichert.

Unfallbegriff : " ....... die versicherte Person durch ein plötzlich von außen auf den Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine
Gesundheitsschädigung erleidet "

Sehr geehrte Versicherung,

mir ist ein Unfall widerfahren, und das ging folgendermaßen zu : Auf dem Dachboden meines zweistöckigen Hauses hatte ich einen Posten Ziegelsteine lagern, den ich nach unten befördern wollte. Dazu ersann ich folgende Vorrichtung : Im Innern des Dachbodens befestigte ich einen Balken, an dessen nach außen ragendem Ende eine Rolle angebracht war. Über diese Rolle warf ich ein Seil, und dessen langes Ende schlang ich an einen Baum. An das obere Ende band ich ein hölzernes Waschschaff, in welches ich die Ziegelsteine legte. Dann ging ich nach unten, machte das Seil vom Baum los und hielt es fest. Dabei stellte sich heraus, daß das Schaff mit den Ziegelsteinen schwerer war als ich. Es fuhr herunter und ich fuhr hinauf. Als das Schaff an mir vorbeifuhr, schürfte es mir die linke Seite auf. Ich kam oben an und stieß mit dem Kopf heftig gegen den Balken. Das Schaff kam unten an und brach durch den Aufprall entzwei. Die Ziegelsteine fielen infolgedessen heraus, und das Schaff war nun wieder leichter als ich. Ich fuhr hinunter und das Schaff fuhr hinauf. Als es an mir vorbeifuhr, schürfte es mir die rechte Seite auf. Das Schaff kam oben an, und ich kam unten an. Durch den Sturz brach ich mir zwei Rippen, und vor Schmerz lies ich das Seil los. Da fuhr das Schaff wieder herunter und traf mich auf den Kopf.

Ich bitte Sie hochachtungsvollst, mir diesen Unfall liebenswürdiger Weise zu vergüten

Karl Valentin

Aus: Karl Valentin, Gesammelte Werke

Gesetzliche oder private?

Unfallversicherung - es gibt die Gesetzliche und die Private.

Der Unfallbegriff:

Einfacher Unfallbegriff ist durch das Schlagwort "PAUKE" erfüllt: Plötzlich von außen, ungewollte, körperliche Einwirkungen.

Erweiterbar durch Vergiftung, Erfrierung, Ertrinken, Verschlucken usw.

Die Situation des unmöglichen entrinnen (eingeschlossen von einem Feuer in einem Haus oder bei einer Wattwanderung von Wasser) ist mit eingeschlossen.

Gesetzlich:

"Die gesetzliche Unfallversicherung (GUV) ist ein Versicherungszweig der gegliederten Sozialversicherung. Ihr Zweck besteht darin, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten und nach dem Eintritt dieser Versicherungsfälle die Gesundheit und die berufliche Leistungsfähigkeit der Versicherten „mit allen geeigneten Mitteln“ wiederherzustellen." (Wikipedia)

Die gesetzliche ist im Grunde eine Basisabsicherung. Alle Angestellten, Schüler, Kindergartenkinder, Studenten sind hier pflichtversichert. Selbstständige und Freiberufler können sich freiwillig versichern.

Privat:

Leistet auch Zuhause, beim Sport ... noch einfacher: "ÜBERALL".

Man kann also die Gesetzliche + Private gleichzeitig im Leistungsfall nutzen.

Hier kann man kleine Dinge wie Brüche oder Bänderrisse gegen ein Schmerzensgeld einschließen, ein Unfalltagegeld vereinbaren oder größere Probleme in Form einer Invaliditätsleistung oder einer Unfallrente absichern.

Auch der schlimmste Fall ist als Todesfallleistung möglich.

Viele weitere kleine Dinge wie Bergungsrettungskosten, kosmetische Operationen, Zahnersatz usw. sind meist auch inklusive.

Fazit:

Die gesetzliche UV ist eine Basisabsicherung für jedermann.

Die private UV ist eine sinnvolle Ergänzung um finanzielle Einbußen aufzufangen (Umbauten von Haus und Auto, Arbeitslosigkeit usw.) und ermöglicht einer bessere/schnellere Heilung.