Warum sorgen Hochdruckgebiete im Sommer für warme Temperaturen und im Winter für kalte Temperaturen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Im Sommer ist in wolkenfreien Hochdruckgebieten die Strahlungsbilanz positiv. Die Sonne steht lange am Himmel und kann mehr Wärmestrahlung liefern als in der Nacht wieder abgestrahlt wird. Die Luft erwärmt sich. Da durch die Wärmestrahlung zuerst der Boden bzw. die bodennahen Luftschichten erwärmt werden, gibt es bodennah die höchsten Temperaturen.

Ein Kältehoch ist ein thermisch erzeugtes Druckgebiet. Es baut sich auf, wenn die Strahlungsbilanz längere Zeit negativ ist. Im Winter ist die Sonne nur kürzere Zeit und in einem flacheren Winkel am Himmel. Dadurch wird in der Nacht mehr Wärmeenergie abgestrahlt als die Sonne tagsüber einstrahlen kann. Die bodennahen Luftschichten kühlen sich also ab. Kältere Luft hat eine höhere Dichte als wärmere Luft. Somit erhöht sich durch die Abkühlung die Luftdichte. In der Folge setzt eine Absinkbewegung der kalten Luft ein (unterstützt durch in der Höhe nachströmender Luft) und der Luftdruck am Boden erhöht sich.

Diese Absinkbewegung bewirkt zudem, dass sich im Kältehoch kaum Wolken bilden (Wolken behindern die nächtliche Wärmeabstrahlung) und sich dieses System so lange Zeit selbst erhalten kann. Dadurch kann es bei so einer Wetterlage durch die stetige Auskühlung zu sehr tiefen Temperaturen in bodennahen Luftschichten kommen.

solarkritik 
Fragesteller
 21.04.2017, 04:37

Jetzt kommen wir der Erklärung wohl näher:
Deine Antwort impliziert, dass ein Hochdruckgebiet im Sommer und im Winter aus jeweils unterschiedlichen Gründen entstanden ist. Wenn du das nochmal etwas genauer beschreiben könntest und die Unterschiede nochmal deutlicher herausstellen könntest.

Spiff123  22.04.2017, 00:39
@solarkritik

Die Entstehung eines thermischen Hochdruckgebietes im Winter erfolgt durch Abkühlung der Luft. Dies passiert gerne über großen kalten Landmassen z.b. Russland. Durch die Abkühlung wird die Luft schwerer (sie zieht sich zusammen) und sinkt ab. Dadurch steigt der Luftdruck und es entsteht ein Hochdruckgebiet.

Die Entstehung eines dynamischen Hochdruckgebietes im Sommer ist an den Jetstream gekoppelt und findet im Bereich des subtropischen Hochdruckgürtels statt. An den Mäandern des Jetstreams (Rossby-Wellen) bildet sich bei antizyklonaler Drehrichtung das Hochdruckgebiet und wandert nach Osten. Beispiel Azorenhoch, welches einen wichtigen Einfluss auf Europa hat.

Die Sonneneinstrahlung ist im Sommer höher als z. B. im Winter und das sogt dann je nachdem ob Sommer/Winter für wärmere oder kältere Luft.

        - (Sommer, Wetter, Winter)
solarkritik 
Fragesteller
 20.04.2017, 07:19

Nee, die Antwort befriedigt mich nicht. Die Antwort geht zu wenig auf
den Kern meiner Frage ein, warum HOCHDRUCKGEBIETE (!) im Winter und Sommer so eine gegensätzlich Temperaturwirkung erzeugen. Denn das, was du beschreibst, kann es auch bei Tiefdruckgebieten geben.

die Luft wärmt sich vom Boden her auf oder kühlt sich vom Boden her ab. Im Sommer hat die Sonne einen relativ senkrechten Einfallswinkel und heizt den Boden besonders bei wolkenlosem Hochdruckwetter gut auf.

Bei winterlichem Hochdruckwetter heizt sie den Boden wegen dem flachen Einfallswinkel nicht besonders auf und der Boden kühlt besonders schnell aus, weil keine Wolken die Wärmeabstrahlung bremsen.

solarkritik 
Fragesteller
 21.04.2017, 16:07

Auch bei dir: Nee, die Antwort befriedigt mich nicht. Die Antwort geht zu wenig auf den Kern meiner Frage ein, warum HOCHDRUCKGEBIETE (!) im Winter und Sommer so eine gegensätzlich Temperaturwirkung erzeugen. Denn das, was du beschreibst, kann es auch bei Tiefdruckgebieten geben.

Hochdruckgebiete führen zu klarem Himmel - und das wiederum hat im Sommer den Effekt, dass sich die der Sonne zugewandte Erdhälfte stärker erwärmt. Im Winter hingegen führt klarer Himmel zu einer stärkeren Abstrahlung der geringen bodennahen Wärme, weil die Wirkung der Sonneneinstrahlung aufgrund des schlechten Einfallswinkels auf der der Sonne abgewandten Erdhälfte nur schwach ausfällt.

solarkritik 
Fragesteller
 20.04.2017, 07:19

Nee, die Antwort befriedigt mich nicht. Die Antwort geht zu wenig auf den Kern meiner Frage ein, warum HOCHDRUCKGEBIETE (!) im Winter und Sommer so eine gegensätzlich Temperaturwirkung erzeugen. Denn das, was du beschreibst, kann es auch bei Tiefdruckgebieten geben.

FordPrefect  20.04.2017, 07:22

Was an "Hochdruckgebiete führen zu klarem Himmel" ist jetzt so schwer zu verstehen?

solarkritik 
Fragesteller
 20.04.2017, 07:29
@FordPrefect

Nochmal: Klaren Himmel kann es auch bei Tiefdruckgebieten geben. Der Kern meiner Frage liegt in der Gegensätzlichkeit (!) der Wettertemperaturwirkung von Hochdruckgebieten (!) im Winter und Sommer.

FordPrefect  20.04.2017, 08:21
@solarkritik

Nochmal: Klaren Himmel kann es auch bei Tiefdruckgebieten geben.

Kann es, ja. Aber dann nur im Übergangsbereich zwischen H und T. Tiefdruck bedeutet immer Feuchtigkeit, und Feuchtigkeit bedeutet immer Wolkenbildung.

solarkritik 
Fragesteller
 21.04.2017, 04:44
@FordPrefect

Lies die Antwort von "Spliff123". Diese Antwort fängt an, den Unterschied zwischen "Hochdruckgebiet im Sommer" und "Hochdruckgebiet im Winter" herauszuarbeiten.

FordPrefect  21.04.2017, 07:54
@solarkritik

Da steht nichts, was die anderen Beiträge nicht auch ausgesagt hätten (wenngleich mit weniger Details, was aber nicht sonderlich relevant ist - weil die jederzeit per Google zu finden gewesen wären). Und das hier ist keine Hausaufgabenseite - wenn du was lernen willst, fang an, selber nachzudenken.

Hint: Thermodynamik.

Die Frage wurde heute in der SRF1 "Wetterbox" beantwortet:
https://www.srf.ch/sendungen/wetterbox/hochdruckgebiete-im-sommer-und-winter

solarkritik 
Fragesteller
 14.05.2017, 13:44

Danke für den Link:
Was mir mittlerweile klar ist:
Hochdruckgebiete im Sommer und im Winter haben eine unterschiedliche Entstehungsgeschichte.

Die Hochdruckgebiete sind genaugenommen nicht die Ursache, sondern beschreiben die Wirkung für das entsprechende Wetter. Die populären Meteorologen, z.B. im TV, erzeugen aber immer die Suggestion der "Hohe Druck" wäre die Ursache (!) für das heisse (Sommer) bzw. kalte (Winter) Wetter, was in Wahrheit aber gar nicht stimmt. Der "Hohe Druck" ist vielmehr das Ergebnis (!)
einer bestimmten chaotisch bewirkten Strömungskonstellation in der Atmosphäre. Ein Hochdruckgebiet ist also nicht die Ursache für schönes Wetter, sondern ist das Ergebnis, warum es das bestimmte, meist schöne Wetter (im Sommer warm, im Winter kalt) gibt.

Wenn man sich DAS klar macht, ist mir nun auch klar, warum ein Hochdruckgebiet diese unterschiedlichen Temperatur-Auswirkungen hat.