Blickwechsel 20. Dezember 2021
Deine Fragen an einen Kriminalpolizisten
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Warum nimmt man nicht von jedem Baby die DNA und den Fingerabdruck?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

der Gedanke ist aus Sicht der Verbrechensaufklärung tatsächlich nicht abwegig. Aber wir leben (zum Glück) in einem Rechtsstaat, in dem zunächst mal bei jedem die Unschuldsvermutung zählt. Selbst bei einem Täter kann ich nicht wahllos die DNA speichern und Fingerabdrücke nehmen. Dazu braucht es schon hinweise, dass er erneut straffällig werden könnte (z.B. weil er bereits mehrfach deliktisch in Erscheinung getreten ist).

Ich persönlich halte die Regelung so wie sie ist für gut… in der Regel haben wir sowieso „Stammkunden“, die sowieso irgendwann mal zur erkennungsdienstlichen Behandlung „dürfen“. Die Daten von den vielen, vielen Bürgern, die nie oder nur einmalig polizeilich in Erscheinung treten gehen uns schlicht nichts an…

Answer1234567  20.12.2021, 22:46
Die Daten von den vielen, vielen Bürgern, die nie oder nur einmalig polizeilich in Erscheinung treten gehen uns schlicht nichts an…

Ergänzend dazu: Jede Datensammlung birgt das Risiko, dass sie irgendwann Unberechtigten in die Hände fällt, die diese Daten in irgendeiner Weise missbrauchen können. Indien hat beispielsweise bereits die Biometriedaten des ganzen Landes "verloren" [1].

Answer1234567  21.12.2021, 14:32
@Dommie1306

Danke dir für deine umfangreichen und sehr interessanten Antworten zu den diversen Fragen!