Warum ist Selbstmord nicht strafbar und Mord schon?

16 Antworten

Selbstmord ist eine Entscheidung über sein eigendes Leben.Und das soll strafbar sein wieso?

Mord ist die Entscheidung ein anderes Leben ohne dessen Willen zu beenden und das ist strafbar was auch gut so ist.

Die R.-K.-KIrche betrachtet Selbstmord, auch den Versuch, als eine Sünde.
Da das Leben von Gott gegeben sei, also wir Menschen nicht darüber entscheiden dürfen.
Ich bin nicht religiös aufgewachsen, hänge aber an meinem Leben.

In manchen Gegenden wird mißlungener Selbstmordversuch bestraft.

Wen sollte man denn noch "bestrafen", wenn der Versuch gelungen ist ? Die Person ist dann ja schon tot !

Es ist viel wichtiger, vorher...

Den Teufelskreis, die Spirale der Person zu ändern. Das kann sie nur selber - aber man kann nützlich sein.

Manche Personen wolle sich umbringen, damit jemand merkt daß sie existieren. Oder weil sie mit dieser verd... Welt einfach nicht zurecht kommen.
Derart alleine können manche Menschen sein :-( .

Wenn man da vorher etwas machen kann...

Leider "mißlingen" manchmal derartige "fast-Selbstmord-Versuche". Dann ist's wirklich schlimm :
Entweder stirbt die Person wirklich (was sie ja eigentlich nicht gewollt hatte) - meistens mit Schmerzen.
Oder sie überlebt es - jedoch oft mit schweren Dauerschäden, Schmerzen, Behinderungen (was auch nicht gewollt war) - dann ist' auch Sch... :-( .

Da kenne ich nur zwei "Rezepte", die aber das Gleiche sind :
• Paradoxe, unausweichliche Situationen, gibt es nicht. Man hat nur die Nase zu dicht drauf, sodaß man die Sache an sich nicht mehr sieht. Abstand nehmen. Einen Schritt zurück, dann sieht man klarer.
• Wo ist denn der Anfang und das Ende eines Kreises ?
Ist doch ganz einfach : Sein Mittelpunkt, sein Zentrum.

Meine beiden Eltern hatten sich mal selber umbringen wollen, aus ganz verschiedenen Gründen, zu ganz verschiedenen Zeiten. Es war aber nicht nötig geworden.

Mein Vater wegen schwerer unheilbarer Krankheit. Schmerzen. Er hatte sich bereits von mir verabschiedet - ich hab' das erst später begriffen.
Eines Abends hörte er eben auf, sich gegen die Krankheit zu wehren. In der Nacht war er tot.

Meine Mutter hatte die Strahlenbehandlung eines Krebs der Thyroïde überlebt - aber nicht ganz. Tat ihr fürchterlich weh, die Verbrennungen. Und sich selber absaugen. Sie war eben müde geworden. Sie hatte sich (in Deutschland strengstens verbotene) Anleitungen zum schmerzlosen Selbstmord beschafft.
Sie wollte nicht "alt" sterben. Hatte Horror davor, "alt" zu werden.
Mit 96, Kopf voll da, starb sie. Ich war nicht dabei.
Die Krankenschwester sagte mir danach, per Telefon, sichtlich sei sie früh morgens aufgestanden, habe sich geduscht, sich gut sauber angezogen, sich aufs Bett gelegt und sei so gestorben. So haben sie sie gefunden.

Eine meiner Bekannten hatte sich an ihrem sechsunddreißigsten Geburtstag umgebracht. Das hatte sie Jahre lange vorher bereits entschieden.
Wir waren mal sehr nahe, zusammen, Jahre vorher, etwa zwei Jahre lange. Sie sagte, das Leben hätte ihr nichts mehr zu bieten. Sie hat schon alles erlebt. Also was soll's ? Sechsunddreißig ist eine gute Zahl, drei mal zwölf, Zyklus abgeschlossen. Daran war nichts zu wollen. Ich führte sie aus, etwas Reisen, Wandern, Tanzen, eben Sachen erleben. Half nichts. Sie "guckte" eben zu, wie von Außen, nicht betroffen.
Ihrer Aussage nach war sie die Urenkelin eines berühmten deutschen Romantikers, der sich auch umgebracht hatte. Anscheinend die Generationen dazwischen auch :-( . Das liege eben in der Familie, sagte sie.
Als ich sie kannte war ich etwa 24, sie 32. Irgendwann mal warf sie mich eben weg. Im Westen nichts Neues. Ich hatte sie aus den Augen verloren.
Später erfuhr ich, daß sie sich an ihrem sechsunddreißigsten Geburtstag in der Nacht umgebracht hatte. Schmerzlos. Als Chef-Krankenschwester, verantwortliche Dienstleiterin im Krankenhaus hatte sie Zugang zu allen Mitteln, hatt die Schlüssel. Niemand konnte wegen Nachlässigkeit oder so verdonnert werden.
Obwohl sie es Jahre vorher beschlossen und gesagt hatte, war ich doch traurig. Und denke heute noch manchmal, ob ich etwas hätte machen können. Besser machen können. Die Antwort ist und bleibt : nein.
Tut mir eben dennoch irgendwie Leid.

Jetzt höre ich aber auf ! Raus, an die Luft, etwas arbeiten !
Sonst werde ich vielleicht noch selber morose.

Ist doch deren leben, sollen die doch machen was sie wollen.

Wen will man denn bei einem erfolgreichen Suizid bestrafen? Ausserdem macht es mehr Sinn der Person zu helfen , statt zu bestrafen

Weil man bei einem Selbstmord kein anderes Mitglied der Gesellschaft schadet.