Unverschämte Kunden (Kleingewerbe) - Was tun?
Hallo ich weiß nicht, wie ich reagieren soll, wenn Kunden unverschämt werden und immer weiter nachfragen.
Hier ein paar Beispiele:
- Wollen immer den gleichen Preis, wie der günstigste Händler im Internet, wenn nicht fragen sie sich warum ich (manchmal geht es um 10€!!) mehr nehme. Wenn ich ihnen dann erkläre, dass ich auch am Material Gewinn machen muss und ihnen nicht einfach den gleichen Preis geben kann, wie den, den ich bezahlt habe. Das wären dann 0€ obwohl ich es empfehle, besorge und einbaue. Sie würden gerne das Model wissen, es selber kaufen und dann mich zum Einbau holen für 15€ oder so und ihnen ist es egal, dass ich es empfehle und mein Fachwissen überhaupt nicht bezahlt wird, etc.
- Zahlungsverzug, da ich in Vorkasse gehe
- Zahlungsverzug, da sie 1 Woche nach Einbau Preise im Internet gucken. Sie waren mit Preis und Model einverstanden und jetzt sagen sie es wäre viel teurer gewesen. Aber das ist klar, wenn man irgendeinen (am besten noch gebraucht auf eBay) Händler raussucht, der es gerade ziemlich günstig da hat. Vielleicht ist es auch ein Sonderangebot. Davon konnte ich 1 Woche vorher nichts wissen. Muss ich es dann zurück nehmen? Vor allem, wenn der Kunde es dann einfach nochmal selber in günstiger kauft und ich soll das von mit, was er immer noch nicht bezahlt hat wieder umsonst ausbauen. Das heißt Zeitaufwand und kein Geld. Zusätzlich kann ich die ausgepackte und benutzte Ware nicht mehr zurückgeben. Das heißt
- kein geld für Arbeitszeit
- minus beim Material
- meine Empfehlung wird gekauft, aber woanders, nicht bei mir (Idee geklaut)
Was soll man da machen?? Danke für Antworten!
11 Antworten
Die Arbeitszeit muss der Kunde bezahlen, ob er will oder nicht. Sowohl den Einbau als auch den nachfolgenden Ausbau und Neueinbau der mitgebrachten Ware, denn immerhin nimmt er deine Arbeitszeit in Anspruch.
Du musst ihm die Ware nicht billiger verkaufen, nur weil er es woanders billiger sieht und schon garnicht, wenn das Wochen später ist.
Der Ideenklau oder auch Beratungsdiebstahl ist durch das Internet leider immer häufiger. Es gibt schon Läden die sich hier ihre Arbeit (Beratunszeit) bezahlen lassen und diese Kosten dann später bei Durchführung oder Kauf gegenrechnen. Hier ist nur die Frage ob man Kunden nicht erst recht vergrault.
Es gibt mehrere Möglichkeiten:
- Zuerst: Schaff dir ein dickeres Fell an deinen Kunden gegenüber. Sie verlangen von dir eine Leistung die bezahlt werden muss. Keine nachträgliche Diskussion! Event. Skonto anbieten,wenn die Rechnung zeitnah bezahlt wird.
- Tauscht dich event. mit jemandem aus der im gleichen Bereich tätig ist wie du. Vielleicht hat er Tipps.
- Wenn du etwas montieren sollst, was der Kunde besorgt hat. Verlange den doppelten Preis dafür. Du musst ja sicherlich Garantie/Gewährleistung für deine Arbeit geben. Möglicherweise kann man diese in einschränken, wenn der Kunde es besorgt.
- Du musst es sicherlich nicht zurücknehmen, wenn zwischenzeitlich der Beschaffungspreis sinkt. Kannst es aber machen, wenn es für dich noch geldlich passt.
- Empfehle den Kunden nichts, was du nicht selber ausführst.
- Mahne den Kunden sofort an, wenn die Rechnung nicht rechtzeitig bezahlt wird. Mit allen nachfolgenden Konsequenzen.
- Vielleicht solltest du ein Gründerseminar besuchen. Bei uns veranstaltet die IHK auch spezielle Seminare bei denen ein Thema besonders erarbeitet wird.
Sage Ihnen das du von deinen Kunden Vertragstreue erwartest. Ein verhandelter Preis hat Gültigkeit bist sich beide Seiten auf einen neuen einigen können oder er ist zu entrichten.
das ist Ramschkundschaft, die können sich ihre Klüngel ja gebraucht auf ebay zusammenkaufen, wozu brauchen sie da dich? du hast deine Zeit auch nicht übrig.
Mach deinem Kunden ein schriftliches Angebot, in dem du alles fertig kalkuliert hast und was attraktiv ist für den Kunden und für dich. Auf der Basis kommt das Geschäft zustande, wenn der Kunde einschlägt. Gruß, Cliff
mache solchen leuten klar, dass man vorher einen "vertrag" (kauf- oder dienstleistungsvertrag" - ggf. auch mündlich) abgeschlossen hat, den man hinterher nicht nach gut dünken oder willkürlich einseitig abändern kann.
man muss solchen leuten mit etwas juristendeutsch klar machen, dass auf dieser seite der verträge jemand sitzt, der sich mit BGB und handelsrecht auskennt und (ganz wichtig) sich auch nicht scheut, vertragsbrüchige kunden vor den kadi zu zerren.
das ist zwar nur "säbelrasseln", aber erfüllt in fast allen fällen ihren zweck.