Unterschied Hausarzt und Allgemeinmediziner?

9 Antworten

Hausarzt ist kein "Spezialgebiet" der Medizin. Das wären Dinge wie Neurologie, Kardiologie, Onkologie etc. Hausärzte haben in der Regel Humanmedizin studiert. Der Hausarzt ist einfach nur der Arzt, zu dem man immer geht. Er kennt den Patienten und dessen Vorerkrankungen usw. Hausarzt ist er einfach deshalb, weil er derjenige ist, zu dem man geht und der einen ggf an einen Spezialisten verweist.

Der Hausarzt ist der erste Ansprechpartner, derjenige, der z.b. bei chronisch kranken die Behandlungen koordiniert. Viele Menschen bleiben sehr lange beim Hausarzt, das heißt, teilweise auch Jahrzehnte. Der Hausarzt hat so einen Einblick auch in die Familie, weiß z.b. auch, ob es da Probleme gibt.

Meistens ist ein Hausarzt ein Allgemeinmediziner, manchen Menschen gehen aber auch zu einem Internisten und bezeichnen den als "ihren Hausarzt".

Das Studium ist für alle Humanmediziner gleich, egal, ob derjenige später Augenarzt oder Gynäkologe oder Kinderarzt werden will. Nach dem Studium spezialisiert man sich in dem Bereich und macht eine Fachweiterbildung. Und das gilt auch für zukünftige Allgemeinmediziner - auch ein Allgemeinmediziner ist ein Facharzt, eben für Allgemeinmedizin.

Hier gibt es eine Übersicht über das Wissen, das da vermittelt wird - wenig ist das wirklich nicht: http://www.operation-karriere.de/karriereweg/assistenzarzt/ueberblick-weiterbildung-allgemeinmedizin.html

Der Hausarzt ist keine medizinische Fachrichtung.

Hausärzte sind i. d. R. Allgemeinmediziner oder Internisten und die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Beschwerden.

Den Hausarzt sucht man auch für z. B. Impfungen auf.

"Hausarzt" ist eine Funktion eines niedergelassenen Arztes im Gesundheitssystem. Um Hausarzt werden zu können, d.h. eine Kassenzulassung als solcher zu bekommen, muss ein Arzt eine Facharztausbildung in den Bereichen Allgemeinmedizin, Innere Medizin oder Innere und Allgemeinmedizin abgeschlossen haben. Die früher üblichen "Praktischen Ärzte" können keine Hausarztzulassung mehr bekommen.

Ein Facharzt für Allgemeinmedizin muss aber nicht zwangsläufig als Hausarzt niedergelassen sein.

Spamcheck 
Fragesteller
 21.03.2017, 13:48

Was kann ein Allgemeinmediziner denn alternativ zum Hausarzt werden?

Stimmt es, dass alle Ärzte zuerst Allgemeinmedizin studieren und sich danach erst auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren

Nein, das stimmt so nicht:

Alle, die Ärzte (nicht Zahn- oder Tierärzte) werden wollen, müssen ein Studium der Humanmedizin absolvieren. Dieses ist für alle gleich.

DANACH kann man eine Weiterbildung zum Facharzt machen (mind. 5-6 Jahre), welche mit einer Facharztprüfung abgeschlossen wird.

Es gibt viele solcher Fächer, EINES DAVON ist die Allgemeinmedizin.

Wenn man sich dafür entschließt, ist man nach entsprechenden Weiterbildungsjahren und Prüfung eben "Facharzt für Allgemeinmedizin"

Spamcheck 
Fragesteller
 21.03.2017, 13:50

Ok, danke. Ich habe mir alle Antworten und Kommentare durchgelesen. Eine Frage hab ich aber noch: 

Was kann ein Allgemeinmediziner denn alternativ zum Hausarzt werden / ausüben?

Spamcheck 
Fragesteller
 21.03.2017, 13:58
@Spamcheck

ah ok habe gerade das hier gefunden:

Allgemeinärzte arbeiten freiberuflich oder in einem Dienstverhältnis in verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens:

Ordination (Praxis) oder Gruppenpraxis

Krankenhäuser (auch Universitätskliniken)

Ambulatorien

Rettungswesen

Rehabilitations- oder Kuranstalten

Bezirks-, Magistratsbehörden

BundesheerPolizei

Aber auch in anderen Tätigkeitsfeldern findet man Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin, z.B. in der Arbeitsmedizin, in Schulen, in der Forschung, Planung und Qualitätssicherung, in der pharmazeutischen Industrie oder im Versicherungswesen.