Selbstständig ohne Massive Kosten?

13 Antworten

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Das schwierigste an einer Selbstständigkeit ist es, die massiven Kosten, die auf einem zu kommen zu stemmen.

das ist so nicht ganz richtig,

muss heißen:

Das schwierigste an einer Selbstständigkeit ist es, ausreichend Startkapital zu haben um die ersten 3 Jahre zu überstehen. Startkapital ist nicht unbedingt Geld, sondern kann auch ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis (festes Einkommen) neben der Selbstständigkeit sein.

Ich habe vor dreißig Jahren meine erste Selbstständigkeit aus dem Nichts aufgebaut, das war harte und unermüdliche Arbeit sowie Leben am Existenzminimum und eine Durststrecke von ca. 2 Jahren.

10 Jahre später habe ich ein weiteres Unternehmen gegründet, diesmal mit Startkapital 100.000 DM wenn ich das noch richtig auf dem Schirm habe. Es war immernoch harte Arbeit, aber eine halbwegs ausreichende Kapitaldecke und finanzieller Spielraum.

weitere 10 Jahre später hatte ich mich eigentlich bereits zur Ruhe gesetz und aus "Langeweile" ein weiteres Unternehmen gegründet, mit soviel Startkapital, dass ich mich ganz beruhigt an den Schreibtisch setzen konnte um meine Ideen in aller Ruhe zu verwirklichen, aus meinem Hobby heraus ist dann noch ein weiteres Unternehmen entstanden, von dem ich eigentlich garnicht vor hatte Gewinne daraus zu schöpfen. Die Investitionen waren ehr aus meiner privaten Werkstatt, die ich nur nach und nach gewerbskonform ausgebaut habe.

mein bisher letztes Projekt habe ich mit einer größeren 7 stelligen Summe aus dem Boden gestampft, es hat nicht mal 3 Jahre gebraucht bis eine schwarze Null vorne stand und meine Privatinvestiton sich armortisiert hatte.

Der Unterschied ist einfach, ich kann es mir leisten, auch wenn ich die siebenstellige Summe versenkt hätte, würde es mir nicht merklich schlechter gehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
AstralJames 
Fragesteller
 10.01.2020, 11:46

Kompliment! Aber ohne Eigenkapital bzw. Jobs? Schwierig oder?

verreisterNutzer  10.01.2020, 11:53
@AstralJames

Auch ein Job den man eine Zeit lang neben der Selbstständigkeit nachgeht ist Startkapital. Fakt ist; irgendwo muss das Geld her kommen. Eine Unternehmensgründung kostet in den ersten Jahren mehr als sie einbringen kann.... von wirklich nur sehr wenigen Ausnahmen mal abgesehen.

Eine Selbständigkeit, bei der du dir nicht mal die Krankenversicherung leisten kannst, solltest du gar nicht erst ins Auge fassen.

Außerdem kommst du als Selbständiger NICHT mit 200 € davon.

Zusätzlich musst du daran denken, dass du keinen bezahlten Urlaub mehr hast und auch keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.

Wenn Du 1500€ monatliche Einnahmen hast, dann läuft Dein Laden nicht! Dann kannst Du Dir den Job sparen! In der Geschäftswelt sind 1500€ Peanuts!

Es kommen nämlich weit mehr Kosten auf Dich zu! Werkzeuge, Betriebstätte, etc. Wenn Du zum Beispiel zur Miete wohnst, also in einem Wohngebiet, darfst Du Dich zwar Selbständig machen, dort aber keine Kunden empfangen oder Leuchtwerbung.

Also musst Du Dir in einem Gewerbegebiet ein Haus mieten/kaufen! Sind nicht billig!

es kommt auf die Rechtsform an, die Du wählst, ob Du nun freier Mitarbeiter/Freelance wirst oder eine GmbH z. B. gründest.

Einnahmen sind im Übrigen nicht Gewinn. Wende Dich mal an die Industrie- und Handelskammern. Die machen regelmäßig Veranstaltungen zu Start-ups, also Unternehmensneugründungen. Da gibt es mitunter Seminare zu Marketing, Finanzen, Steuern usw., damit man einen groben Überblick bekommt. Manchmal haben die auch Infos zu Ansprechpartnern, wo man hingeht, welche Schritte man einleitet, und beraten auch zu Unternehmensformen und deren jeweilige Vor- und Nachteile. Da kann z. b. das Mindeststartkapital ne Rolle spielen (GmbH 25000, AG 50000), aber auch Haftungsfragen, also mit welchem Kapital haftet das Unternehmen, wenn ein Schaden beim Kunden z. B. eintritt, insofern nicht vom Geschäftsführer/Gesellschafter mutwillig initiiert.

An sich kannst Du Kosten wie folgt kürzen:

Wenn Du z. B. zu Hause ne Wohnung hast mit einem Zimmer, was Du nicht nutzt, und das verwendest, dann kannste Deine Wohnung entsprechend geschäftlich/privat aufteilen, insofern der Vermieter einverstanden ist. Bei Telefon und Internet kommt bei Firmen ne feste IP infrage. Strom entsprechend müsste gehen, wenn das über einen eigenen Zähler läuft. Aber da kann der Steuerfritze helfen.
Dazu kommen noch Kosten für Software (je nachdem), Porto, Büromaterial (Papier, ...), Office-Geräte-Erstanschaffung (Telefon, Rechner, Tisch, Stuhl, Schrank,...). Bei manchen Sachen der Office Geräte kannste mit ner Wieder-Neuanschaffung ab zwei Jahre rechnen, also in diesem Turnus, und hier muss man auch auf die Verbrauchssachen wie Toner achten - eher nach dem Toner-Kauf gehen als nach dem Gerätepreis. Hier kann man auch schon viel gut machen, wenn man das Ganze entsprechend digital gestaltet. Bei Softwareprogrammen eher auf z. B. Produkte wie Excel oder so was in der Art zugreifen, weil die kannst Du flexibler nutzen. Hinzu kommen noch Kosten für den Steuerberater, der für die Anfangszeit sicherlich nützlich ist. Wenn Du viel selbst machst bzw. die Sachen in Rücksprache mit ihm richtig vorplanst, dann wird das dort auch nicht zu teuer - also Rechnungen jetzt nicht in nen Karton schmeißen und abschicken das Ding und der kann sich das Zeug zusammenkratzen... ich hab leider schon einiges gesehen. Um Kontoführungsgebühren usw. zu sparen Online-Banking nutzen. Spart auch viel Zeit. Aber immer drauf achten, dass Du ne Filiale vor Ort hast, für den Notfall/Ausfallrisiko bei Verlust usw.

Essen, Trinken usw. sind Privatkosten und keine betrieblichen. Betrieblich kannst Du maximal mal Kekse, Obst oder so holen für die Bewirtung. Krankenversicherung ist auch privat.

Hinkelsteiner  10.01.2020, 12:36

Eine komplizierte Rechtsform macht es teurer und schlimmer.

chilly10  10.01.2020, 13:39
@Hinkelsteiner

GmbH ist z. B. nicht kompliziert. Da haste maximal Gesellschafterversammlungen, ordentliche, außerordentliche. Kompliziert ist da idR nichts, zumindest nicht hinsichtlich kleinerer Unternehmen, also bis ca 600 oder 700T Umsatz pro Jahr, weil die dann nicht unbeding zur Prüfung der Jahresabschlüsse verpflichtet sind. Der organisatorische Aufwand und strategische Aufwand steckt eher im BusinessPlan - aber das haste überall.

Bei anderen Formen ist es meist eine Frage der Kapitalbeschaffung, die den "komplizierten" Regelungen gegenübersteht, z.b. bei Aktiengesellschaften mit der Hauptversammlung usw. und den gesetzlichen Rücklagen; hier haste aber eher mehr Finanzierungsbackground durch die Anleger, also mehr potentielle Anleger, da auch bereits mit wenigen Euro eine Anlage möglich ist. Du musst Dir dann nicht erst einen reichen Investor suchen oder ne Bank, die den BusinessPlan auf Herz und Nieren prüfen.

Man könnte auch ne GbR machen, also eine Gesellschaft bürgelichen Rechts, als einfachste Form. Allerdings ist das dann so ne Sache mit der Haftung für z. B. Dienstleister oder Lieferanten der GbR, wenn Du keine Sicherheiten hast.

Von der Buchhaltung her usw. sind da kaum Unterschiede. Nur bei Konzernen ist die halt etwas umfangreicher, was aber nicht an der Handelsgesetzbuch/Abgabenordnung usw. zwingend liegt, sondern eher an der intenen Kostenrechnung mit deren Kostenstellen usw., damit die im Controlling den Überblick behalten.

Was es halt auch komplizierter machen kann, ist, wie ich bereits angesprochen hab, wenn man privates und berufliches vermischt, also z. B. PKW für beides nutzt und das nicht klar trennbar ist.

Hinkelsteiner  10.01.2020, 18:02
@chilly10

Wenn ich deine Ausführungen als lebensfremd betrachte, dann ist das untertrieben. Du hast hier einen winzigen Selbständigen vor dir - wie kommst du eigentlich auf GbR? - der Geld verdienen und Ausgaben sparen muss und der alles, nur keinen Sinn für Gesellschafterversammlungen - wo nimmst du die Gesellschafter her? - hat.

ich weiß nicht, wo du deine Weisheiten her hast, vermutlich von der Schule,

s. Kapitalbeschaffung und ähnlicher Unfug für einen kleinen Krauter.

chilly10  10.01.2020, 18:49
@Hinkelsteiner

Es geht um die möglichen Rechtformen - bei ner GmbH haste so was. Er weiß ja nicht, was er macht. Kommt auch auf die Haftungssumme an und was er genau macht. Was, wenn's nen Bäcker ist oder was weiß der Kuckuck. Und ne GmbH hat ordentliche Ges.Versammlungen, insofern Ges. vorhanden. Was an der Rechtsform so mit das Komplizierteste ist.

Da gibt es auch Firmen, die gründen ne GbR. Das machen tatsächlich einige. Klar, gehören mehr als einer dazu. Aber da er ja erst in der Planphase ist.Vielleicht findet er noch jemanden. Sich von Vornherein gleich so festzulegen... pffffff...

Man muss erst mal alles abwägen bevor man überhaupt nen Business macht. Man kann natürlich alles gleich von Vornherein ausschließen.

Nur, ohne Business Plan, Überlegungen wie man die ersten Monate rumkriegt, Startkapital, Haftungssumme... ich mein, man kann sich auch draußen hinstellen, Kakteen verkaufen ohne sich über alles Gedanken zu machen, weil man schnell mal Geld machen will :D

Ich denke mal eher Ihre "Weitsicht" ist von Vornherein beschränkt.

Hinkelsteiner  10.01.2020, 20:52
@chilly10

08/15 Phrasen wie Business Plan zeugen nicht von Weitsicht.. Ehe von Getue.

Wenige Sätze von dir und ich weiß schon, dass du nichts weißt.

Und jetzt verschwende ich nicht weiter meine Zeit.

chilly10  10.01.2020, 21:08
@Hinkelsteiner

ich bin mit so was aufgewachsen; wo andere noch in die Windel gemacht haben, musste ich mithelfen ;-)

Und wer hier wessen Zeit verschwendet, bleibt noch mal offen. Nen Business planen sollte jeder - Du kannst nicht einfach Dich hinsetzen und los geht's

chilly10  10.01.2020, 21:11
@Hinkelsteiner

im Übrigen:

Sie trollen ganz schön - können Sie das abstellen? Es nervt. Gehen Sie doch auf passendere Seiten, wo das nicht so auffällt

Meiner Meinung nach ist es nur sinnvoll, klein anzufangen (als Nebenverdienst), mögliche Gewinne wieder zu investieren und so langsam das Projekt wachsen zu lassen. Vollstart mit viel Startkapital ist evt, auch möglich, aber mache bitte eine Risikobetrachtung z.B. was ist bei Krankheit (Kosten für Vertretung, Tagesgeldversicherung) und wie sieht die Konkurrenz aus z.B. machst du Fast-Food auf und eine Woche später nebenan ein Laden einer großen Kette. Und das Finanzamt möchte auch die festgelegten Vorauszahlungen haben (Einkommenssteuer, UST usw.), egal ob du etwas verdienst oder nicht.