Rechtspflege Studium?
Hallo, gibt es hier vielleicht Rechtspfleger, die mir sagen könnten, wie anspruchsvoll das Studium ist? Ist es machbar und kommt es hinsichtlich des Anspruchs dem jurastudium nah Bzw ist es vergleichbar mit diesem? Und wenn ihr die Wahl hättet, würdet ihr eher die Rechtspflege wählen oder das Studium zum Finanzwirt? Wichtig: es geht in erster Linie grade um das Studium.
3 Antworten
Ich selbst studiere Jura und eine Freundin von mir absolviert gerade das duale Studium zur Rechtspflegerin. Ich persönlich finde es schwer, sie vom Anspruch her zu vergleichen, weil sie doch sehr unterschiedliche Schwerpunkte haben.
Ein Beispiel: Ich hatte ein Semester BGB AT, eines in Schuldrecht AT und danach noch jeweils eins über vertragliche und gesetzliche Schuldverhältnisse. Das alles hatte meine Freundin in ihrem ersten Ausbildungsjahr in einem Fach zusammengefasst, dafür allerdings auch wesentlich oberflächlicher. BGB AT und ihr BGB haben sich noch größtenteils überschnitten, obwohl wir auch dort schon wesentlich mehr Stoff hatten, Schuldrecht AT war auch noch etwas ausführlicher, doch vertragliche und gesetzliche Schuldverhältnisse wurden nur sehr kurz angeschnitten.
An vielen Stellen ist es allerdings auch anders herum: Sie hatten Kostenrecht, so ein Fach ist bei mir gar nicht vorgesehen. Wir hatten beide gleich lang Erbrecht, wobei es bei uns sehr allgemein war, während bei ihnen der Schwerpunkt auf den Testamenten gelegen hat.
Vom Zeitaufwand stecken wir beide momentan ungefähr gleich viel Zeit in unsere Ausbildung, obwohl ich auch diese Angabe immer schwer zu vergleichen finde. Wie viel Zeit man am Ende zum Lernen braucht, ist schließlich eine sehr individuelle Sache. Bisher hatte ich aber bei keiner von uns beiden, dass uns das Studium überfordert.
Zumindest bei ihr, wird das duale Studium nicht in Semestern unterteilt, was meiner Meinung nach auch keinen Sinn machen würde, weil sie nicht ein Semester A hat und dann ein Semester B. Sie hat jetzt allerdings so gut wie die ersten 13 Monate rum.
Zufrieden ist sie auf jeden Fall. Der Online Unterricht nervt sie, doch dass ist wohl momentan das Los, dass jeder Student zieht. Ansonsten hat sie sich noch nicht beschwert.
Der konkrete Inhalt hängt immer vom jeweiligen Bundesland ab. Allgemein kann man aber sagen, dass es mit einem Jurastudium vergleichbar ist und vermutlich sogar härter im Vergleich zu den ersten Semestern eines Jurastudiums, da der Stoff sehr stark komprimiert ist. Die Diplomprüfung ist zwar auch schwer, aber nicht mit den juristischen Staatsexamen zu vergleichen. Was aber natürlich auch daran liegt, dass das Jurastudium breiter gefächert ist (das Rechtspflegestudium ist ein fachjuristisches Studium), länger geht und mehr Zeit zur Vorbereitung zur Verfügung steht.
Und wenn ihr die Wahl hättet, würdet ihr eher die Rechtspflege wählen oder das Studium zum Finanzwirt?
Wenn du etwas Juristisches machen willst, dann Rechtspflege. Finanzwirt hat deutlich weniger Jura. Und natürlich hängt das auch vom späteren Einsatzgebiet ab. Was dir also mehr zusagt.
Ein Studium ist immer anstrengend, es kommt darauf an wie gut du lernst.
https://www.ausbildung.de/berufe/duales-studium-rechtspflege/
https://www.ausbildung.de/berufe/duales-studium-diplom-finanzwirt/
https://www.studieren-studium.com/berufe/finanzwirt
Bin nur Finanzwirt geworden bist, kannst du dich auch selbständig machen.
danke für die Antwort, ist sie denn zufrieden mit dem Studium? Und im wievielten Semester ist sie zurzeit?