Panische Angst vor Blutabnahme - was soll ich tun?

8 Antworten

Es gibt solche Pflaster in der Apotheke (fuer kleine Kinder eigentlich), die kann man einige Stunden vor der Abnahme auf die Stelle kleben und die wird dann leicht oertlich betaeubt.

Deine Erfahrung als Kind war sicher dramatisch, aber deine Erinnerung daran ist auch verfaelscht. Kinder verkrampfen oft total und fuchteln rum und wehren sich. Dadurch wird die Blutabnahme dann tatsaechlich als schmerzhaft empfunden, der Arzt muss mehrfach ansetzen, die Ader ist bei so viel Aktion gar nicht wirklich zu treffen.

Mit Ruhe und etwas mehr Entspannung tut es gar nicht weh. Ich kriege alle 3 Monate Blut genommen. Mehr als bei der normalen Spritze spuert man da auch nicht. Manchmal ein kleiner Piks. Du solltest den Arzt von Anfang an auf deine Phobie ansprechen, auch wegen des Pflasters.

Ideal ist immer Ablenkung. Nehme deine Mutter mit, du solltest nicht hinschauen und auch keiner sollte sagen, jetzt wird gestochen, dann dann konzentriert man sich drauf und verkrampft. Deine Mutter soll mit dir intensiv sprechen ueber was schoenes, den kommenden Urlaub, einen Ausflug, ein Eis nach dem Termin. Konzentrier dich nur auf das Gespraech und auf sonst nichts.

Wenn du es mal geschafft hast, wirst du sehen, dass es gar nicht so schlimm ist wie in deiner Erinnerung.

Du solltest nicht so viel Angst vor der eigentlichen Blutabnahme haben. Das ist nur ein kleiner piks und das war’s (wenn es eine erfahrene routinierte Person macht und kein Anfänger). Bei der Blutabnahme gibt es etwas viel schlimmeres bzw. bedrohlicheres welches aber nicht weh tut. In ständiger Regelmäßigkeit sehe ich Blutabnahmen die den Tatbestand einer Körperverletzung erfüllen zum Beispiel das Abtasten der Vene NACH der Desinfektion mit unsterilen kontaminierten Handschuhen bzw. Fingern. Die meisten sprühen das Desinfektionsmittel auf die Haut und warten aber dann nicht die vorgeschriebenen 30 Sekunden Einwirkzeit ab sondern wischen das Desinfektionsmittel mit einem Tupfer gleich wieder ab. Weiterhin tasten sie mit ihren Finger noch einmal die Vene bevor sie in die Vene stechen. Es ist vollkommen egal ob die Person dabei Einmalhandschuhe trägt oder nicht, denn sie hat in der Zwischenzeit schon wieder so viele Dinge angefasst die mit Keinem belastet sind und diese sich dann am Finger oder Handschuh befinden (Stauungsgummiband, Unterleg bzw. Stützkissen, Ablage, Stuhl, Griffe von Schubladen oder Kühlschrank, die Hand des Patienten usw.). Wenn sie danach auf die desinfizierte Haut fast, bringt sie wieder Keime auf die Haut die dann beim punktieren mit in die Haut oder Vene geschoben werden können. Also kann man sich in diesem Fall auch die vorherige Desinfektion der Haut sparen. Sie ist damit überflüssig bzw. unwirksam geworden. Manche nehmen überhaupt kein Desinfektionsmittel sondern nur einen trockenen Tupfer oder auf dem Tupfer ist so wenig Desinfektionsmittel das man sich das Desinfektionsmittel auch gleich sparen kann. Ich habe auch schon Fälle gesehen, wo die Person mit ihrer Hand die Nadel etwas verbogen hat damit sie gerader in die Vene kommt. Das diese Nadel dann nicht mehr steril ist und die Bakterien und Viren so in die Vene gelangen leuchtet wohl jeden ein. Auch der Tupfer der nach der Blutabnahme auf die Punktionsstelle gelegt wird ist oft mehrfach mit unsterilen Fingern oder Handschuhen angefasst worden, so dass sich auch hier wieder sehr viele Keime auf dem Tupfer befinden die dann auf die offene Wunde gelegt werden. Auch eine kleine Punktionsstelle ist eine offene Wunde und muss auch so behandelt werden. Man sollte dann zu mindest den Tupfer noch einmal mit Desinfektionsspray behandeln bevor man ihn auf die Punktionsstelle legt. Manchmal wird nach der B-Abnahme mit dem Tupfer schon auf die Punktionsstelle gedrückt obwohl die Nadel noch in der Vene ist. Man darf aber erst drücken, wenn die Nadel herausgezogen wurde. Oft wird auch nicht auf die richtige Reihenfolge (Farbe) der Blutröhrchen geachtet welches dann den Befund ungenau machen kann oder der Pat. macht zu lange eine Faust. Dann steigt der Kaliumwert weil Blutkörper platzen und Kalium freisetzen. Der Arzt vermutet dann bei der Auswertung eine Nierenerkrankung. In Wirklichkeit war es nur ein Blutabnahmefehler. Um einen Eisenmangel (z.B. bei einer Anämie) festzustellen darf nicht nur das Serumeisen gemessen werden sondern auch das Ferritin in dem Eisen gespeichert wird. Aber weil das ein Laie alles nicht weiß, moniert dies auch keiner und keiner merkt bzw. weiß was da gerade alles falsch gemacht wurde und welche Bakterien und Viren er gerade in die Haut oder Vene bekommen hat. Dies geschieht in Deutschland jeden Tag tausendfach. Wir können nur froh sein, dass ein gesunder Mensch so ein gutes Immunsystem hat welches die meisten Bakterien und Viren erfolgreich bekämpfen kann. Gefährlich wird es aber dann, wenn ein Mensch kein gutes Immunsystem hat oder sein Immunsystem gerade geschwächt ist (alte Menschen, kranke Menschen, verletzte Menschen, Menschen mit Chemotherapie, Allergiker usw.). In diesem Fall kann eine harmlose Blutabnahme fatalen Folgen haben die bis zu einer Sepsis führen kann. Genauso schlimm ist es, wenn ein Mensch durch eine Blutabnahme mit einem MRSA infiziert wird den er dann nicht wieder eliminieren kann. Dabei wären doch all diese Fehler so einfach zu verhindern. Natürlich werden Menschen bzw. Patienten jeden Tag mit Bakterien, Viren, Pilzen usw. infiziert bzw. angesteckt (Krankenhaus, Arztpraxen, Ambulante Praxen, Zahnarzt, Einkaufzentren, Theater, Konzerte usw.) aber rechtfertigt dies eine unhygienische Blutabnahme? Dies stellt ein Eingriff in den Körper dar. Vieles lässt sich nicht vermeiden, aber einiges schon. Aber wenn es bei Dir der Arzt selber macht, ist das gut. Die halten eher an die Vorschriften als wie die Spechstundenhilfen.

petrapetra64  21.07.2015, 10:28

Na das ist eine Klasse Beruhigung, wenn du ihr jetzt auch noch Panik davor machst, dass sie nachher furchtbar krank werden koennte.

ede45  21.07.2015, 14:55
@petrapetra64

Ich gebe Dir Recht! Gleichzeitig habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Menschen auf zu klären. Es ist unglaublich. Denn jeder der Blut abnehmen darf hat dies gelernt und weiß wie es eigentlich gemacht werden muss. Dennoch sehe ich ständig Hygienefehler! Meine Schwester lag nach einer unsachgemäßen Blutabnahme drei Tage im KH auf Grund einer Sepsis. Im Labor (Abstrich) hat man E. coli Bakterien festgestellt. Zugegeben, dass ist sehr selten. Aber es kommt vor. Da stellt sich für mich die Frage, aufklären? JA oder NEIN? Anders formuliert! Soll man auf Grund von Zeitmangel, Stress, schlecht ausgebildeten Personal usw. dies weiter akzeptieren (Körperverletzung) oder soll man die Menschen wach rütteln? Ich habe mich für letzteres entschieden. Wenn Selinak06 die Fehler nicht erkennt, kann sie es auch nicht monieren und läuft ins offene Messer. Wenn Selinak06 und viele andere aber aufgeklärt sind, können sie die Fehler ansprechen bzw. beanstanden. Nur ein aufgeklärter Patient kann eine Änderung herbeiführen. Also die Frage ist, lieber ein wenig Angst und gesund bleiben oder dumm und ahnungslos krank werden? Bei meiner letzten Blutabnahme habe ich die Assistentin gebeten, sie solle doch wenigsten das Desinfektionsmittel 15 bis 30 Sekunden einwirken lassen bevor sie es wieder abwischt. Sie antwortete, haben sie vor Blutabnahmen angst? Hinauszögern bringt auch nichts! Es muss ja gemacht werden. Da bin ich aufgestanden und gegangen, denn sie hat anscheinend noch nicht einmal gewusst, was sie gerade falsch gemacht hat. Und das in Deutschland wo doch angeblich alle immer so qualifiziert ausgebildet sind!?? Unglaublich!! Am anderen Tag hat mir der Arzt persönlich Blut abgenommen und sich dafür entschuldigt. Denn er wusste, dass ich keine Angst habe. In der heutigen Zeit wo es in erster Linie immer nur ums Geld geht (siehe Operationen) ist es ganz wichtig, dass die Patienten aufgeklärt und vor allem selbstbewusst sind und sich nicht mehr alles gefallen lassen. Nur dann ändert sich etwas. Wenn man auf den Gesetzgeber oder den KK wartet, kann man lange warten. Die Lobbyisten sind in jedem Fall mächtiger und diktieren alles. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Gesetzesentwurf zum Schutz der Bürger 1:1 umgesetzt wurde (siehe Patientenrechtegesetz von 2013). Aber noch einmal! Im Grundsatz gebe ich dir Recht. Nur was ist besser?? Ich werde immer richtig sauer, wenn ich lese, dass ist alles gar nicht schlimm bzw. ganz harmlos oder es wird schon alles gut! Ist diese Verdummung nicht genauso schlimm? Der Patient wähnt sich in Sicherheit, ist es aber nicht. LG

Selinak06 
Fragesteller
 21.07.2015, 14:23

Das danke grad war ausversehen und ich hab nichtmal ein drittel von deinem text gelesen weil ich nicht wissen will was da alles passieren kann spar dir einfach solche blöde kommentare ja? 

ede45  21.07.2015, 15:01
@Selinak06

Entschuldigung! Aber wenn du nur beruhigt werden möchtest, bist du hier falsch. Da solltest du besser zu Deinen Eltern, Geschwistern und Freunden gehen. Die dürfen dich auch mal anlügen! Nicht böse sein! LG

procurator  22.07.2015, 16:15
@ede45

Hallo ede! Grundsätzlich ist Deine Antwort OK. Aber vielleicht ein kleiner Hinweis. Wenn Du merkst, dass diese Frage ein Kind oder Jugendlicher gestellt hat und noch unreif ist, solltest Du dich etwas zurückhalten. Ich finde es sehr schade, dass immer mehr (meist Jugendliche) gutefrage.net dazu benutzen um Zuspruch zu bekommen oder einfach nur beruhigt werden möchten. Dafür ist gutefrage.net aber nicht gedacht. Hier soll lediglich eine Frage beantwortet und wenn nötig oder möglich auch etwas Hintergrundwissen vermittelt werden. Da gehört es auch dazu, dass manchmal eine Antwort negative Aspekte enthält oder nicht positiv ausfällt. Wer das nicht lesen oder ertragen kann, darf in gutefrage.net keine Fragen stellen. Für bloße Beruhigung oder Zuspruch sind Freunde, Bekannte aber vor allem die Eltern zuständig und nicht gutefrage.net. Wer hier eine Frage stellt, sollte so selbstbewusst bzw. erwachen genug sein, um auch eine negative Antwort zu verkraften bzw. zu akzeptieren. Was aber keiner machen sollte, weder der Fragesteller noch der Beantworter oder Kommentator! Keine Beleidigungen oder persönlich werden, sondern immer schön sachlich bleiben! LG.

Hi, ich hatte vor ein paar Jahren auch panische Angst vorm Blut abnehmen. Ich hatte eigentlich keine schlechten Erfahrungen gehabt, ich hatte grundlos panische Angst, sodass ich auch manchmal schon beim Arzt in Tränen ausgebrochen bin. Der hat mir dann gesagt, dass er ein Eisspray benutzt, dadurch merkt man den Stich nicht so. Ich hasse es immer noch, allerdings habe ich inzwischen keine Angst mehr davor.

Wenn du zu dem Arzt gehst, solltest du ihm erstmal von deiner Angst erzählen und ihn vllt fragen, ob er Eisspray da hat. Manchen Leuten hilft es, wenn sie währendessen die Augen schließen, sich mit jmdn unterhalten oder Musik hören. Vllt möchtest du das mal ausprobieren?

Ich wünsche dir viel Glück und dass du es schaffst, diese Angst zu überwinden. Ich kann verstehen, dass das sehr schwer sein kann. Aber du schaffst das :D

Die meisten deutschen Fachärzte spritzen sehr gut. Sag dem Arzt, dass du schlechte Erfahrungen gemacht hast und dass du Angst vor möglichem Schmerz hast. Gerade ein Neurologe sollte dafür Verständnis haben.

Hei

es nützt dir nichts, wenn hier gesagt wird, dass es nicht schlimm ist - auch wenn es so ist. Erzähle dem Arzt von deiner Angst, er wird Verständnis haben. Lege dich zur Blutentnahme auf die Liege.  Du hast sicherlich ein Handy, MP3-Player, IPod oder so was. Nehme das mit, stopf dir die Kopfhörer in die Ohren und dann laut aufdrehen. Nicht Hinschauen, Augen zu. Nur Mut, du schaffst das.

Alles Gute

LG