Oma im Krankenhaus besuchen oder nicht?

12 Antworten

Auf jeden Fall mitgehen!

Natürlich ist es nicht einfach einen geliebten Menschen in so einem Zustand zu sehen, aber ich denke es würde dir größere Probleme bereiten, wenn du irgendwann sagen musst... "Ich war nie bei ihr als es ihr schlecht ging"

Ich habe nämlich genau das erlebt mit meiner Großtante . Ich habe den Kontakt gemieden als sie schwer krank war. Damals war ich 13 und 14. Ich hatte Angst und auch wenn ich sie gesehen habe, habe ich nicht mit ihr gesprochen wie früher. Nur geantwortet wenn sie mich etwas gefragt hat. Und bis heute bin ich so traurig darüber, wie ich mich verhalten habe...

Auch wenn ein Mensch kaum ansprechbar ist, kann dieser trotzdem viel mitbekommen, was um ihn herum passiert. Darum denke ich, dass es auch für deine Oma gut ist, wenn du bei ihr bist.

Ich wünsche deiner Oma dass es ihr bald wieder besser geht und euch allen viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.

hallo majalinchen,

es tut mir sehr leid, dass es Deiner Oma so schlecht geht. An Deiner Stelle würde ich hingehen.

Es wird kein schöner Besuch sein. Aber es ist ein wichtiger Besuch, denn Du kannst so damit anfangen, Dich von Deiner Oma zu verabschieden. Auch wenn Deine Oma nicht mehr mit Dir reden kann, vielleicht die Augen geschlossen hat, so kannst Du ihre Hand nehmen. Ich denke, das wird sie spüren und sich darüber freuen, auch wenn sie die Freude nicht mehr zeigen kann.

Ich persönlich würde es so formulieren:

...Wenn Sie selbst es den seelisch "ertragen" können und Sie "weitsichtig" genug sind, um die "Lage" voll und ganz bewusst einschätzen zu können, ja.

...Denn Ihre Schilderung hört sich an, als stände die Krebserkrankung der Oma kurz vor Ihren tragischen Ende. Es wird - anzunehmend - nicht mehr viel Zeit (und somit nicht mehr viele Möglichkeiten) für Sie übrig sein/für Sie geben, um Ihre Oma lebend zu sehen. Angehörige nutzen diese Phase, um den Betroffenen Menschen noch einmal möglichst nahe zu sein, ihnm beizustehen. Auch, wenn derjenige nicht mehr bei Bewusstsein ist.

...Wenn Sie das so nicht akzeptieren können, besser nein.

Die Oma wird sich - aufgrund der schweren Erkrankung - anzunehmend im negativen Sinne -verändert haben. Es erinnert jetzt schon womöglich nicht mehr viel bis gar nichts an den Zustand, wie Sie Sie normalerweise kennen.

...Haben Sie sie schon länger nicht mehr gesehen, kann Ihr jetziger Anblick ggf. ein Schock für Sie sein, der Sie u.U. auch jahrelang verfolgen kann.

....Wissen und entscheiden müssen Sie selbst, was Sie denn wollen. Die Erfahrung, mitzumachen, einen lieben Menschen mit allen Konsequenzen zu verlieren, gehört leider für jeden zum Leben dazu.

...Keiner bleibt davon verschont.

....Jeder reagiert jedoch anders darauf, und geht anders damit um - so dass eine "Pauschalregel" nicht allgemein zutreffend ist.

....Schon gar nicht, wenn man betreffende Person (wie Sie) gar nicht kennt.

...Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie viel Kraft und alles Gute.. !

Mit fast 15 bist du alt genug, daß du der Tatsache ins Auge schauen kannst, daß das Leben endlich ist, und daß es irgendwann mit dem Tod endet. Einen geliebten Menschen in dem Zustand kurz vor dem Tod zu sehen, ist nicht einfach. Mal will ihn lieber so in Erinnerung behalten, wie man ihn jahrelang und vor allem in seiner Kindheit erlebt hat. Stark und aktiv, ein Ankerpunkt seiner Kindheit.

Auch wenn deine Oma vermeintlich nicht mehr viel mit kriegt. Sie wird spüren wenn du da bist. Es wird ihr den Abschied von dieser Welt erleichtern. Es ist nachzuvollziehen, daß dir deine Mutter diese schwierige Situation ersparen will. Sage ihr, daß du dich stark genug fühlst, das durch zu stehen. Und daß du deiner geliebten Oma diesen vielleicht letzten Dienst erweisen willst. Also, wenn du es dir zutraust, gehe mit! Wenn du an ihrem Grab weinst, hat sie nichts mehr davon. Dann lieber jetzt.

LG, Ralfi.

Ich würde hingehen, aber Du solltest Dich darauf vorbereiten, dass sie nicht mehr ausschaut, wie sie immer ausgeschaut hat. Das ost Dir aber sicher im Verlauf der Krankheit schon aufgefallen, dass sie sich verändert hat. Wieviel sie noch mitbekommt, weiss doch keiner, und es geht ja nocht nur um Deine Oma, sondern auch um Dich. Ich hatte eine ähnliche Situation (da war ich ein bisschen älter als Du jetzt), ich habs ewig nicht verdauen können, dass ich nicht mehr die Chance hatte, Abschied zu nehmen.