Macht man sich strafbar, wenn man bezüglich seines Alters lügt?
Ein Beispiel: Ein Minderjähriger, z.B. 16 oder 17, möchte Tabak kaufen. Da er für sein Alter schon sehr groß ist, könnte man denken, er sei schon 18. Der Verkäufer hakt nach: "Du bist 18 oder?", worauf der Minderjährige lügt und "Ja" sagt.
Macht man sich selber strafbar oder ist das so, dass der Verkäufer besser hätte nachhaken müssen, z.B. Ausweis fordern, sonst gibt er nichts raus?
6 Antworten
Es gibt kein Gesetz, welches es einem verbieten würde, bezüglich seines Alters falsche Angaben zu machen, auch nicht beim Kauf von Waren, welche erst an volljährige Personen abgegeben werden dürfen. Auch durch den Erwerb und den Besitz, macht sich der Minderjährige nicht wegen einer Straftat oder wegen einer Ordnungswidrigkeit schuldig. Es hätte ausschließlich für den Verkäufer Konsequenzen, denn er hat sich im Zweifel durch ein amtliches Lichtbilddokument davon zu überzeugen.
Mfg
Verkäufer von Tabakwaren und Spirituosen sind verpflichtet, sich bei Zweifel von der Volljährigkeit des Kunden zu überzeugen per Personalausweis, Führerschein oder Reisepass.
Tun sie das nicht, drohen ihnen hohe Geldstrafen bis hin zum Entzug der Konzession.
Der Verkäufer muss sicherstellen, dass er Tabakwaren nicht an minderjährige verkauft oder sonst wie abgibt (§ 10 Abs. 1 JuSchG). Tut er das nicht, handelt er ordnungswidrig (§ 28 Abs. 1 Nr. 12 JuSchG).
Wenn du falsche Angaben machst, kannst du dafür nicht bestraft werden. Es steht dem Verkäufer aber frei, dir auf Basis seines Hausrechts Hausverbot zu erteilen.
Für die Lüge selbst kann man kaum bestraft werden, für den Kauf auch nicht.
Der Händler macht sich strafbar, wenn er wissentlich oder fahrlässig Tabak an Minderjährige abgibt. Die Annahme durch den Minderjährigen ist nicht strafbar.
Prinzipiell ist die Angabe eines falschen Alters nicht strafbar.
Der Rest entscheidet der Einzelfall. Wird dem Alter eine wesentlichen Bedeutung zugemessen, dann kann darin ein Betrug zu sehen sein.
In diesem Fall vermutlich schwierig, aber eine Einzelfallentscheidung des Richters.
Wo siehst du denn da das der Jugendliche sich damit einen rechtswidrigen Vermögensvorteil verschafft?
Betrug ist hier nicht anwendbar.
In diesem Fall vermutlich schwierig, aber eine Einzelfallentscheidung des Richters.
Schwierig? Es liegt schlicht nicht vor. Man kann zugeben sich geirrt zu haben. Bei klugen Menschen führt das sogar zu mehr Respekt und vertrauen.
Ich habe mich nicht geirrt, sondern die Möglichkeiten benannt. Anhand eines viersätzigen Beispieles bewerten ich keinen Sachverhalt auf die - deiner Meinung nach - einzig korrekte Lösung.
Ich habe mich nicht geirrt, sondern die Möglichkeiten benannt.
Aber nicht alle! Es könnte auch Mord sein. Oder Erpressung. Oder die Freisetzung ionisierender Strahlung! Das ist alles ebenso wahrscheinlich wie hier einen Betrug zu sehen.
Wenn man keine Ahnung hat, darf man auch schweigen. Es gibt kein Gesetz, das dich verpflichtet deine Meinung zu sagen 😉
lol für was hab ich nur studiert, wenn es jeder auf GF ja besser weiß lach
Keine Ahnung wofür du studiert hast. Oder was. Oder ob...
Der Rest entscheidet der Einzelfall.
Richtig, und in diesem Einzelfall keine Straftat.
Schwierig, hier einen Betrugsfall zu konstruieren, weil der Händler ja problemlos in der Lage war, das Alter zu kontrollieren.