Keine Vorteile in der Arbeitswelt mit Schwerbehinderung?

8 Antworten

Der Arbeitgeber ist ja oft verpflichtet einen bestimmten Anteil an schwer behinderter Arbeitnehmer einzustellen.
Das Problem ist einfach, dass mit einem Schwerbehinderten viele Pflichten für den AG dazu kommen, wie zB Umbauten, extra Urlaub - das will und kann einfach nicht jeder machen.
Zu dem ist es auch schwer für den AG den AN wieder loszuwerden wenn er irgendwann fest eingestellt ist, es sich dann aber zeigt, dass er seine Arbeit nicht richtig macht.
Auf der anderen Seite genießt man ja einen gewissen Schutz als Schwerbehinderter. Wenn jetzt die große Entlassungswelle kommt und keiner weiß von deiner Behinderung kannst du, auch wenn du vorher fest angestellt warst, wie jeder andere gefeuert werden.

FarmerAustria  25.04.2017, 10:49

das ist das Selbe (zumindest hier in Österreich) wenn du in einer männlich dominierten Firma eine Frau anstellst.

Du musst vorher ein zweites Sche....haus bauen, weil die Dame ja sonst psychisch geschädigt werden würde, wenn sie einen Mann beim Pisoir pinkeln sehen würde, zumindest sieht das der Gesetzgeber so. Denke aber dass es 90% der Frauen egal wäre, wennn es nur ein gemeinsamen Kloraum für beide Geschlechter geben würde, aber das ist nun mal der Gender-Wahn.

Aus Sauerkeitsgründen ist diese Regelung wohl nicht entstanden, weil die Damentoiletten oftmals "dreckiger" sind als die Herrentoiletten, wenn die Beutel und Stöpsel kreuz und quer überall herumliegen.

zuhochfuemich  25.04.2017, 10:59
@FarmerAustria

Vielleicht sollte man das dann einfach Unisextoilette nennen - gibts das nicht schon in vielen Büros?

ist eben immer ein Risiko für den Arbeitgeber.

Bei mir ist es umgekehrt, ich benutze die nur zu 30% bestehende Behinderung (orthopädische Ursachen) dazu, dass ich vom Arbeitsamt nicht unbedingt in einen Steinbruch geschickt werde, sondern relativ körperschonende Tätigkeiten ausübe.

Wenn mir eine Stelle körperlich zusagt, erwähne ich die 30% nicht und wenn ich eine Stelle zwangsvermittelt bekomme, schreibe ich in den Lebenslauf entsprechend, dass ich ein Risiko bin und jederzeit mit Krankenständen zu rechnen ist.

Rasolnikow  24.05.2017, 16:37

Hallo "FarmerAustria",

... Dein Rat ist sehr vernünftig im Sinne von Augenmaß u. Selbstschutz!

es gibt behinnderten berater die man aufsuchen sollte, auch wenn eine beschäfigung ausläuft?

ob mach vorteile hat weis ich nicht? aber man hat gewissen schutz? und man kann für den nachteilsausgleich auch extrag einrichtungen oder lehrgänge bekommen?

Also normalerweise sind Vergünstigungen für Behinderte ja als Nachteilsausgleich gedacht, nicht als Vorteile. Meines Wissens wäre das Verhalten deines AG Diskriminierung, wenn er dich nur wegen deiner Behinderung nicht weiter beschäftigt. Das vor Gericht durchzubringen, könnte aber schwierig werden. 

Heute leben wir leider in einer Leistungsgesellschaft. Wenn du einem AG von deiner Behinderung erzählst, würde ich betonen, was du alleine machen kannst und dass du in deinem Bereich kompetent und (größtenteils?) eigenständig arbeiten kannst. Sonst hat der AG vielleicht Angst, dass du so viel Unterstützung brauchst, dass deine Arbeitsleistung darunter leidet.

Es lohnt sich aber evtl., im Vorfeld zu sagen, dass man eine Behinderung hat und was die ggf. erfordert an Bedingungen im Umfeld bzw. welche Verhaltensweisen daraus entstehen, die vielleicht nicht jeder Mitarbeiter hat (z.B. bei Blasenschwäche: Man muss öfter auf Toilette. Dann weiß der AG gleich, dass man da nicht die Arbeitszeit vertrödelt).

Die Frage ist halt, was "weil ich schwerbehindert bin" für den AG bedeutet. Heißt das, dass ihn deine Behinderung an sich stört, Einschränkungen bei der Arbeit aufgrund deiner Behinderung - beides wäre mMn nicht zulässig - oder z.B. dass du das Thema seiner Ansicht nach zu oft angesprochen bzw. "ausgenutzt" hast (die Behinderung vorgeschoben, wo das nicht nötig gewesen wäre, um Vorteile zu bekommen). Dies kann ein echtes Verhalten deinerseits sein, kann aber auch nur eine falsche Wahrnehmung deines AG sein. In dem Fall würde ich vergangene Situationen noch mal mit dem AG besprechen und betonen, dass so eine Art der Ausnutzung der Behinderung nicht vorlag.

Lola1861982 
Fragesteller
 25.04.2017, 10:44

Ich war insgesamt drei Jahre dort beschäftigt. Ich denke ich konnte in dieser Zeit genug beweisen, dass ich noch ausreichend belastbar war und meine Arbeit immer mit besten Wissen und Gewissen erledigt habe. Ich war kaum krank bzw. hatte sehr wenig Fehlzeiten, da waren einige Kollegen dabei die alle zwei Wochen zu Hause geblieben sind. Also meine Behinderung habe bestimmt nicht ausgenutzt, ich habe dem AG lediglich nur gesagt, dass da was ist.

Im Endeffekt kann man ja eh nichts mehr machen, ich habe einen neuen Job, der zwar mies ist, aber immerhin habe ich Arbeit.

Tasha  25.04.2017, 10:47
@Lola1861982

Wie gesagt, man hätte gegen die Kündigung klagen können, wenn jemand diese Äußerung bestätigt hätte. Jetzt würde ich an deiner Stelle trotz Arbeit nach einer besseren Stelle weitersuchen, bis du etwas gefunden hast, wo du dich wirklich wohl und auch gut angenommen fühlst. Also geschätzt und respektiert. Vielleicht findest du ja doch eine Arbeit, bei der sowohl die Tätigkeit als auch Arbeitgeber und Kollegen perfekt passen und freust dich im Nachhinein, dass du noch mal nach suchen musstest, um so eine Arbeit zu finden. Siehe die jetzige Stelle nicht als Lebensanstellung an, sondern als Chance, währen der Suche nach dem passenden AG noch etwas Geld zu verdienen.... ;-)

Lola1861982 
Fragesteller
 25.04.2017, 11:04
@Tasha

Also gekündigt wurde ich ja nicht. Der Vertrag ist ausgelaufen und wurde nicht verlängert bzw. ich wurde nicht übernommen. Bitte nicht falsch verstehen, da kann man nichts mehr machen.

Lola1861982 
Fragesteller
 25.04.2017, 11:06
@Tasha

Aber danke für deine Sichtweise, mal schauen was sich so ergibt

Und was ist jetzt deine Frage?

Grundsätzlich lautet die Antwort: ja, die Welt ist schlecht!

Du kannst jetzt anfangen zu heulen oder das beste draus machen.

Lola1861982 
Fragesteller
 25.04.2017, 10:34

Naja, vielleicht hat ja jemand eine ähnliche Erfahrung machen dürfen. Ich habe bereits einen neuen Job.