Jobcenter - Arbeitsmaßnahme (1-Euro-Job) - 100%-Sanktion

9 Antworten

Ich möchte Dir aber auch einen weiteren Rat mitgeben!

Es gibt die Möglichkeit, dass das Jobcenter Zuschüsse für Arbeitgeber für eine Einstellung gewährt, bei denen Du Dich vorstellst.

Die Zuschüssen können zwischen 20 und 40% liegen.

Das Problem ist, dass das Jobcenter die Menschen diesbezüglich nicht informiert, um Kosten einzusparen.

Frag Deine Jobvermittlerin mal diesbezüglich... sie kann jedenfalls nicht abstreiten, dass es so etwas nicht gibt.

NeoGriever 
Fragesteller
 12.04.2015, 16:41

Das habe ich bereits erfragt. Dies trifft jedoch nur dann zu, wenn ich außerhalb des Zuständigkeitsbereiches des Jobcenters einen Job finde und ein Umzug in ein anderen Zuständigkeitsberech ziehen würde. So wurde mir das erklärt. Kurz: Finde ich hier in meiner Stadt einen Job, kriegt mein Arbeitsgeber KEINEN zuschuss. Erst, wenn ich z. b. in Berlin einen Job finde und dort hinziehe, kriegt der Arbeitgeber den Zuschuss.

Ich denke, man muss die Sache immer von zwei Seiten betrachten...

Eine Frage, die für mich im Raum steht ist ja schonmal, ob Du eine abgeschlossene Ausbildung hast?

Wenn nicht, dann solltest Du mit Deinen immerhin 29 Jahren alles in die Wege leiten, um irgendeine Ausbildung zu machen, auf welchem Wege auch immer.

Wenn Du schon einmal einen Termin nicht wahrgenommen hast, dann verstehe ich das nicht, denn Du hast den ganzen Tag Zeit und hast als Arbeitsloser sogar den Anspruch, vom Jobcenter sogar ein Sozialticket für Bus- und Bahnfahrten spendiert zu bekommen, und dass Deine Jobvermittlerin Dich jeden Tag zu sich bestellt, kann ich mir nicht vorstellen, denn ich war selber auch schon arbeitslos und habs immer geschafft, Termine einzuhalten.

Was Deine körperlichen Probleme angeht, denke ich, ist es wichtig, dass Du dem Jobcenter einen ärztlichen Artest vorlegst, mit dem Du ganz detailiert beweisen kannst, dass Du derart körperlich schwere Arbeit nicht ausführen kannst.

Mir selber ist das auch nicht bekannt, dass man eine Sanktion erhalten könnte, falls man einen 1-Eurojob nicht annimmt... einerseits hört sich das für mich auch nach Ausbeuterei an, zumal wir ja seit Anfang des Jahres Mindestlohn von 8,50€ in Deutschland haben.

Trotzdem glaube ich aber auch anhand Deines Textes (sorry, wenn ich das so erwähne), dass Du nicht sehr gerne arbeitest.

Wer wirklich arbeiten möchte und sich bemüht, der findet auch Arbeit.

Dazu recherchiert man einfach ein wenig im Internet, stellt sich persönlich bei den Betrieben vor und ruft dort an, bis man irgendwann eingeladen wird.

So zum Beispiel habe ich sehr schnell meinen jetzigen neuen Job gefunden (Vollzeit) und sitze dem Staat nun nicht mehr auf der Tasche.

Nur ein kleiner Tipp!

NeoGriever 
Fragesteller
 12.04.2015, 16:39

1. Ausbildung habe ich. Bürofachkraft.

2. Ärztliche Atteste habe ich schon 7 stück vorgelegt. Auch vom Amtsarzt. Wurden allesamt als "nicht aussagekräftig" abgetan.

3. Das Ticket gibts hier nicht. Hier gibt es nur solch ein kompliziert zu beschaffenden Mobilpass. Wodurch (ab Monatsticket) der Halbe Preis nur noch zutrifft. Was mit dem günstigsten Paket trotzdem schon 25 Euro sind.

4. Einen Termin habe ich verpasst, weil ein Bus einen Unfall hatte und ich keine Option hatte, den Termin noch rechtzeitig wahrzunehmen. Aufgrund des kurz zuvor durchgeführten Umzuges hatten wir weder festnetz noch internet und konnten so auch kein Kontakt aufnehmen.

5. Ich würde gerne arbeiten. Aber eben nichts mit Zementsäcken schleppen oder auf 50 meter hohen gerüsten arbeiten. (Was meine Arbeitsvermittlerin mir schon mehrfach vorgelegt hat)

6. Ich habe in den letzten paar Monaten über 400 Bewerbungen versendet und stand auch bei locker der hälfte persöhnlich vorm Chef. Hier in der Gegend ist aber echt absolute Flaute was Jobs angeht. Die komplette Straße, wo wir wohnen, ist vollständig arbeitslos. Ohne Ausnahme. Und das ist keine Übertreibung. Die einzigsten, die hier arbeiten sind die Vermieter und die Hausmeister.

Darüber hinaus haben wir hier verdammt viele Ausländer, welche hier überall arbeiten. Auf der Baustelle, wo ich anfangen sollte, arbeiten insgesamt 70 Leute. (Also bei der Firma). 50 davon sind ausländer und die restlichen sind höher gestellte Positionen.

Ich will arbeiten. Aber das was das Jobcenter von mir verlangt übersteigt meine körperliche Belastbarkeit. Das wurde sogar von meinem Hausarzt nachgewiesen (Attest für 10 euro), was aber vom Jobcenter ignoriert wird.

Ich bin 29 Jahre alt und hatte noch nie einen festen Job

Dann wird es ja mal Zeit. In Deinem Alter hatte ich 14 Beitragsjahre voll.

Du rechnest falsch, Du bekommst nicht 1 Euro pro Stunde sondern mehr weil Du Deine Grundleistung des Amtes mitrechnen musst (die durch uns Steuerzahler aufgebracht werden muss).

Selbstverständlich hast Du im Falle einer Erkrankung ein ärztliches Attest beizubringen - am ersten Tag der Erkrankung muss außerdem der Leistungsträger UND der Arbeitgeber morgens sofort informiert werden.

Fahrtkosten zu Terminen werden auf Antrag erstattet - Busticket aufbewahren.

Willkommen im Leben.

Natürlich sind bei Deinem Verhalten die Sanktionen berechtigt.

FrageNr31  15.07.2020, 12:05

Hast also mit 15 schon gearbeitet. Man merkst das du nicht lange in der schule warst bzw kein Interesse daran hattest

1. Ich ruhe mich auf nichts aus. Ich habe jede kleinste Ecke in unserer Stadt abgearbeitet und nach Jobs aktiv gesucht. Per E-Mail, Per Post und sogar persöhnlich. Auch bei Firmen und Geschäften, wo garkeine Stelle ausgeschrieben war. Jeden einzelnen Bewerbungsversuch (Um die 400 stück allein in den letzten 6 Monaten) habe ich dokumentiert und an meine Arbeitsvermittlerin weitergereicht.

2. Ich bin zwar 29. Habe auch noch nie einen Job gehabt. Hätte ich aber vor 10 Jahren gewusst, wie der Arbeitsmarkt heute aussieht, hätte ich mir wohl eher weniger den Berufszweig "Bürofachkraft" ausgesucht. Am PC bin ich ein Guru. Da kann ich echt alles. Aber körperliche Arbeit ist nicht meine Stärke. Ich habe teilweise sogar so extreme Rückenbeschwerden, dass ich manchmal nichtmal stehen kann. Eine Weiterbildung und/oder Umschulung kann ich mir jedoch nicht leisten und das Jobcenter verweigert die Kostenübernahme. (Habe dieses Thema schon mehr als einmal angesprochen und darauf bestanden. Wurde jedesmal schriftlich (nicht mündlich) abgelehnt.)

3. Ich wurde vom Chef nach hause geschickt. Obwohl ich körperlich unter der Arbeit gelitten habe, habe ich mich zur Arbeit gezwungen, weil ich keine andere Wahl hatte. Wäre ich auch nur 1 tag nicht hingegangen, hätte ich direkt an einem Tag 3 Abmahnungen erhalten und somit eine 100%ige Sanktion riskiert. Daher bin ich auch in dem schlechten Zustand zur Arbeit gegangen, woraufhin dann mein Chef mich von der Arbeit "gekündigt" hatte. Ein Vertrag existierte nicht, da dieser erst nach 2 Monaten ausgestellt werden würde.

Ich fühle mich vom Jobcenter stark schikaniert. 5 Bewerbungen im Monat waren ja ok. Jedoch sollte ich mich auch außerhalb unserer Stadt bewerben. Als ich dies tat, stand eine Arbeitsstelle aus. 87 Kilometer entfernt. Geld für Bus/Bahn hatte ich nicht und weder Führerschein noch Fahrzeug oder Fahrer konnte ich aufbringen/vorweisen. Als ich nach der Kostenübernahme für einen Führerschein fragte, sollte ich erstmal einen gültigen, akzeptierten Arbeitsvertrag vorlegen. .... Als ich die Paradoxie darlegte, welche dahinter steckte, wurde ich nach hause geschickt und bekam eine 10%-ige Sanktion wegen Unwilligkeit. Dagegen habe ich Widerspruch eingelegt, was bis heute keiner Reaktion gewürdigt wurde. Ist aber auch schon über 1 Jahr her.

Ich bin drauf und dran, gegen meine Arbeitsvermittlerin im Allgemeinen Widerspruch einzulegen.

PS: Für 1 Euro pro Stunde (kein Witz) würdet ihr dafür stundenlang kilometerweit laufen? Dazu noch werkzeuge (Spitzhacken, Schaufeln, Besen, Eimer und "Kleinkram-Sammel-Krallen") herumschleppen? 5 Stunden am Stück ohne Pausenzeiten?

Es ist echt nicht so, als würde ich nicht was gegen unternehmen wollen. Aber ich bin körperlich nicht mehr dazu in der lage, an diesem Arbeitsplatz weiterzuarbeiten. Ich will, aber ich kann nicht mehr. Und das hat der Chef auch gesehen woraufhin er eben das Arbeitsverhältniss gekündigt hat.

Laut letzter Information soll ich jeden Tag 5 Stunden in "Reichweite" meiner Arbeitsvermittlerin bleiben, falls diese spontan eine neue Arbeitsstelle für mich entdeckt hat.

Und: wir sind immernoch dabei, die 1200 Euro kaution von unserer jetzt endlich neuen Wohnung abzustottern. (Ist die einzigste wohnung gewesen, die frei war und im Arge-Rahmen lag und die wir nur durch zufall bekommen hatten. Wir saßen laut einwohnermeldeamt 6 monate am stück auf der straße. waren aber bei den eltern meiner partnerin untergekommen.)

Du solltest dir sofort einen Anwalt suchen - der kostet dich nichts (Prozesskostenhilfe) (gleich sagen,dass du nicht zahlen kannst) - alles eindeutig nicht rechtmässig aber ohne Anwalt schwer durchziehbar - die beste Möglichkeit dem Jobcenter zu entkommen ist aber immer die Arbeitsuche ( ja ich weiss dass das schwer ist - bin auch dabei)