Ist Sarkasmus über Religion erlaubt?

6 Antworten

Sarkasmus ist 'verletzende Schadenfreude', oder 'verletzender Spott' - auf jeden Fall steckt hier 'Verletzung' dahinter....

Verletzen kann man jedoch nur Subjekte, nicht Objekte - also nur die Gefühle eines Menschen...sei es auf körperlicher und / oder psychischer Ebene...

Andererseits können nur Menschen (seelisch) verletzt sein, die in sich (noch) nicht gestärkt sind und somit (noch) nicht über des anderen Sarkasmus stehen können - das ist zwar deren Thema, aber wenn man einen solchen Menschen kennt, sollte man dann schon 'diplomatischer' und weniger mit Sarkasmus argumentieren...

Gerade in dieser Thematik, denn hierbei handelt es sich um eine individuelle und somit persönlich-emotionale Angelegenheit; man würde auch nicht über zB. die Kleinwüchsigkeit, über ein körperliches Gebrechen, über eine Behinderung oder dergleichen des anderen sich sarkastisch äußern....nur Menschen ohne Empathie würden dies tun: Sarkastisch und somit verletzend sein...

Gruß Fantho

Meiner Ansicht nach sollte Religionsfreiheit eben auch bedeuten, man darf auch frei über Religionen reden - egal wie freundlich, oder sarkastisch, oder sonst was.

Allerdings gibt es tatsächlich in Deutschland einen Paragraphen, der das ganze beschränkt, nämlich §166 StGB:

(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.

Leider ist "geeignet, den öffentlichen Frieden zu stören" typisch schwammig formuliert. Denn wann ist das der Fall? Bei sowas wie Mohammedkarikaturen könnte das der Fall sein, bei sarkastischen Äußerungen auch. Der Paragraph wird selten angewandt...

Im Gegensatz zur Ironie ist Sarkasmus selten lustig. Es ist Hohn und Spott, zielt darauf ab, den Empfänger zu verletzen oder vor anderen lächerlich zu machen. Kein Wunder: Es stammt vom Altgriechischen sarkázein (zu Deutsch «zerfleischen») ab. Sehr oft kommen Sarkasmus und Ironie aber in Kombination vor. (Wikipedia)

Ich sehe den Satz von Jesus Christus vor mir: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst"

Das würde für mich heissen, wenn man selber keinen Hohn und Spott über sich möchte, so sollte man diesen auch nicht austeilen.

Missstände überspitzt darzustellen, das sollte auch bei der Religion möglich sein.

Natürlich sind sarkastische Kritiken (besser: ist sarkastische Kritik) in Deutschland im Rahmen der Meinungsfreiheit erlaubt.

Gruß, earnest