Ist man als Schüler im Falle eines Amoklaufs in bestimmten "Situationen" nicht aufgeschmissen?

8 Antworten

Wenn wir die Emotionen und Angst rauslassen und es logisch durchgehen:

Es ist schon mal relativ unwahrscheinlich, dass du ausgerechnet gerade auf dem Klo bist, wenn ein Amoklauf passiert. Möglich zwar, aber eben unwahrscheinlich. Ebenso kann man sagen, was ist, wenn ein Verkehrsunfall passiert und ich bin genau dann in der Mitte der Straße, weil gerade grün war und ich sie überqueren wollte - das ist relativ unwahrscheinlich und es macht wenig Sinn sich mit den unwahrscheinlichsten Fällen zu beschäftigen, aber nehmen wir es mal an, dann wärst du auf dem Klo eingeschlossen vermutlich relativ sicher.

Ein Amokläufer hat seine Tat meistens lange im Voraus geplant und er möchte viele Opfer. Er wird in der Pause zuschlagen, wenn er schlau ist, weil in ein verbarrikadiertes Klassenzimmer schwer einzudringen ist. Aus der Vergangenheit weiß man die meisten Opfer gibt es auf den Gängen, wenn sich Menschen versuchen in Sicherheit zu bringen. Auf dem Klo würde man vermutlich sich nicht umsehen, wenn man viele Opfer sucht, es ist ein beengter Raum, den man schlecht einsehen kann.

Was die Fluchtmöglichkeiten betrifft: Fenster sind wohl an erster Stelle zu nennen. In den meisten Fällen sind Schulgebäude nicht so hoch, dass man nicht aus dem Fenster springen könnte und die Klos befinden sich selten unter dem Dach, sondern näher an den Pausenbereichen, die unten sind. Solltest du dennoch ganz oben sein, ist es wiederum unwahrscheinlich, dass der Amokläufer soweit vordringt.

Deine letzte Frage beschäftigt sich damit, was passieren würde, wenn man aus nächster Nähe mit einer Waffe auf dich zielt. Da ein Amokläufer in der Regel emotional im Ausnahmezustand ist und Opfer möchte, ist das eine denkbar schlechte Situation. Das allgemein richtige Verhalten mit der größten Überlebenschance wäre den Kopf in die entgegengesetzte Richtung zu neigen, sich unterwürfig (was automatisch durch Angst passieren wird) zu zeigen und die Hand zwischen Kopf und Waffe in einer Abwehrhaltung zu bringen, aber ohne je Augenkontakt oder auch nur Blickrichtung zu halten.

Die meisten Menschen scheuen sich mehr davor jemanden von hinten in den Kopf zu schießen, außerdem wäre die Hand im Weg, du würdest dem Amokläufer das Gefühl nehmen, dass er sucht, die Angst in deinen Augen und das Gefühl der Überlegenheit, einen solchen Mord zu begehen würde sich nicht "befriedigend" anfühlen, dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er nicht abdrückt relativ gering, weil er unter enormen Zeitdruck steht und ihm sowieso alles egal ist. Es wäre halt die beste Chance von all den schlechten Chancen. Weglaufen, betteln, Augenkontakt bedeutet so gut wie den sicheren Tod, das ist exakt die Situation, die sich ein Amokläufer hunderte Male zuvor in Gedanken durchgespielt hat, die er erwartet, die er sogar möchte, weil sie sein Bedürfnis nach Rache, Überlegenheit, Macht und dergleichen befriedigt. Ein feiger Schuss durch die Hand, und die ist gar nicht so leicht zu umgehen als ungeübter Schütze, in den Hinterkopf, das ist nicht was er will. Er würde vermutlich schreien und bestenfalls bist du vor Schock zu stumm um was dazu zu sagen, du würdest vermutlich eine Kugel ins Knie oder so bekommen und hättest Überlebenschancen, wenn er nicht mehrfach im Wahn auf dich schießt, was sehr gut sein könnte.

Hey, schau mich nicht so an, du wolltest dieses Gedankenexperiment durchspielen. In der Tat hast du Recht, man ist auf das Grauen besser gefasst, wenn man es einmal rational durchdacht hat.

Wenn wir jetzt wieder vernünftig und emotional werden dann ist es natürlich erstens sehr, sehr unwahrscheinlich und die Angst vor etwas, das man absolut nicht beeinflussen kann und dass sehr unwahrscheinlich ist, ist auch wenig sinnvoll. Ich stand letztes Jahr mit meiner Familie auf dem Weihnachtsmarkt in Karlsruhe an der Eislaufbahn. Am nächsten Tag fuhr ich nach Hamburg in Urlaub, im Hotel sah ich die Meldung, dass ein Attentäter mit einem Fahrzeug genau an die Stelle bei der Eislaufbahn durchbrechen wollte, um in die Menge zu fahren.

Es gibt Dinge, die sind schrecklich und sie gehören zum Lebensrisiko dazu. Man darf sich von ihnen nicht hindern lassen frei zu leben und angstfrei sich zu bewegen. Die Wahrscheinlichkeit einen Verkehrsunfall zu erleiden oder sterbenskrank zu werden dürfte um ein Vielfaches höher liegen als durch einen Amoklauf zu sterben. Sich darüber Gedanken zu machen ist legitim und kann sinnvoll sein. Man kann und vielleicht sollte jeder sich das auch mal exakt vorstellen, was in einer solchen Situation auf einen zukommen könnte, das kann im Ernstfall helfen, schneller aus dem Schock zu kommen, wohl kaum ihn zu vermeiden. Aber das ist nicht mehr und nicht weniger als ein Gedankenspiel wegen dem man am Ende nicht mehr Angst haben darf als vorher, sondern im Gegenteil sich bewusst machen muss, wie unwahrscheinlich es ist.

Alles Gute!

Also ich hätte dann in dieser Situation versucht mein eigenen ***** zu retten.

Das heißt sobald man Kenntnis davon erlangt, dass ein Amoklauf stattfindet sollte man versuchen wegzukommen. Dafür würde ich auch den schnellsten und sichersten weg nehmen das Schulgelände zu verlassen.

Generell gilt: 1. rennen (wegkommen) 2. verstecken (falls 1 nicht geht, weil der Flucht Weg versperrt ist oder zu gefährlich ist) 3. kämpfen (also wenn du aufliegst oder aufgeflogen bist, bleibt dir nichts anderes mehr übrig)

Ja, ist man.

Und da du keine Ahnung hast, wo sich der Amokläufer befindet, ist die beste Lösung die, sich zu verstecken und ruhig zu verhalten.
Handy aus, damit es nicht klingelt.
Info senden, wo du dich befindest - und zwar nach außen, z.B. Eltern - nicht innerhalb der Schule, denn da verrät das Klingeln den anderen.

Um das Klassenraum-Problem zu lösen: nee, du bleibst draußen und wirst erschossen, kein Witz ! Die Lehrerin hat nun mal die Verantwortung für die, die IM Zimmer sind und wird dich nicht mehr reinlassen. Das Zimmer öffnet sie nur noch, wenn es jemand ihr ansagt, der kein Schüler ist, denn der könnte dazu genötigt worden sein vom Amokläufer.
Die Lehrerin hat euch aus genau diesem Grund den Plan B nicht verraten, denn sie wird dich opfern müssen. :(

Sorry, aber als Schüler bist du in dem Fall tot. Entweder auf eigene Faust fliehen oder zurück aufs Klo und das mit Lichtgeschwindigkeit. Die Suche nach dem Kassenzimmer hat nämlich deine Überlebenschance gerade auf 0,0 gedrückt und du wirst alles Glück der Welt brauchen, um wieder in Sicherheit zu kommen.

Es gibt die These Run, hide , fight. In der Reihenfolge.

Wenn du selbst deiner Meinung nach eine realistische Chance hast zu entkommen (Klo ist in der Nähe eines Ausgangs), Lauf so schnell du kannst. Run.

Geht das nicht, verstecke dich zB in der Klokabine. Hide.

Hat dich das Täter entdeckt und du kannst nicht anders aus, geh auf ihn los und das mit maximaler Aggression. Du stehst in der Situation eh am Rande des Todes, also verlierst du nicht viel wenn du wenigstens versucht zu kämpfen. Fight.

Aber genau in der Reihenfolge, immer das versuchen, was du am besten kannst. Also solang du ne realistische Chance hast aus dem Gebäude zu kommen, gib fersengeld.