Haben wir Chancen zu Gewinnen. Räumungsklage?
Hallo! Ich habe eine Frage und hoffe hier gibt es ein paar die mir Antworten geben können.
Ich (Tochter) Wohne mit meinen Eltern in einem Mietshaus seit 10 Jahren mittlerweile. Seitdem wir hier wohnen hat unser Vermieter nichts am Haus gemacht. Als wir einzogen, wurde uns versprochen das z.B in einem der zwei Schlafzimmer eine Fensterbank verbaut werden würde (man konnte nach draußen gucken), schlussendlich hat mein Vater sie selbst verbaut. Es gab immer wieder kleine und größere Mängel die vom Vermieter nie behoben wurden, also schrieben meine Eltern irgendwann dem Vermieter dass sie die Miete mindern würden.
Das haben sie im Laufe der Jahre auch immer wieder getan. Geendet hat das ganze immer wieder damit dass der Vermieter samt Hausverwalter vor unserer Tür stand und uns mit Rauswurf drohte. Vor vier Jahren fing es dann bei uns in der Wohnung mit Nässe an, eine Untersuchung die der Vermieter selbst durchführen ließ (wir waren dabei) ergab dass das Dach über uns (Flachdach wir wohnen ganz oben) voller Wasser ist. Daraufhin minderten meine Eltern die Miete um 100%, vor 2 Jahren dann meinte der Vermieter wieder vor unserer Tür zu stehen, drohte uns wieder mit Rauswurf. Meine Eltern einigten sich in dem versprechen dass das Dach gemacht werden würde mit diesem und Zahlten ihm einen großen Teil der eingehaltenen Miete.
Seitdem ist aber nichts passiert, woraufhin meine Eltern dieses Mal über einen Anwalt die Miete um 100% mindern ließen. Dies ist nun 1 ½ Jahre her. Vor einem Jahr reichte der Vermieter Räumungsklage ein, zog sie jedoch ohne Grund plötzlich wieder zurück. Vor drei Jahren War bei uns auch jemand in der Wohnung der Messungen bei uns durchführen ließ und feststellte das die Decken richtig Nass sind (auch da tat der Vermieter nichts dagegen). Nun haben wir vor zwei Monaten in der Zeitung gelesen, dass der Mann, der die Feuchtigkeitsmessung bei uns in der Wohnung durchführen ließ gestorben ist, leider war er selbstständig und hat keine Schriftlichen Nachweise für uns hinterlassen.
Zwei Wochen nach der Todesanzeige, bekamen wir dann plötzlich wieder eine Räumungsklage zugeschickt, wir sind natürlich direkt zu unserem Anwalt gegangen der daraufhin Widerspruch eingereicht hat. Zudem haben wir uns von der Firma, die die Messungen auf dem Dach durchgeführt hat ein Schreiben zuschicken lassen, wo die Feuchtigkeit etc genau dokumentiert ist. Jetzt warten wir zuhause angespannt was nun passieren wird.
Langsam bin ich mit den Nerven am Ende, seit 10 Jahren nicht mehr als nur leere Versprechungen von unserem Vermieter, immer wieder haben wir uns weich kochen lassen und haben bezahlt (Auch die über 10.000€ von der Mietkürzung das letzte Mal mit dem Versprechen das endlich was passieren würde. Auch die Balkone sind mittlerweile stark baufällig und bröseln von unten weg. Man sieht schon die Eisenstreben darin die schon rosten.
Hat schon mal jemand so etwas erlebt und gegen eine Räumungsklage gewonnen? Was kommt jetzt auf uns zu?
8 Antworten
Was habt ihr eigentlich erhalten? Eine Kündigung oder eine Räumungsklage? Wenn ihr eine Räumungsklage an der Backe habt, dann wurde euch die Wohnung doch längst gekündigt. Ohne Kündigung keine Räumungsklage. Habt ihr die Kündigung einfach ausgesessen, oder Widerspruch eingelegt?
Die Räumungsklage dient dem Vermieter zur zwangsweisen Durchsetzung
seines Räumungsanspruchs nach Beendigung des Mietverhältnisses.
soweit ich weiß hat er eine Kündigung geschrieben, dieser haben wir widersprochen mit Begründung der andauernden Bau Mängel (Dach usw usw), danach Kam bei uns an das er eine Räumungsklage eingereicht hat, dieser haben wir fristgerecht widersprochen
Ihr habt doch einen Anwalt, der mit der Sachlage bereits vertrauter ist als wir es sind. Du solltest ihn fragen, wie die Erfolgsaussichten sind. Dafür sind Anwälte schließlich da.
Unser Anwalt ist leider schon etwas älter und gibt wenig Preis, sagt immer wir machen das schon aber ich wollte gerne mal ein paar Erfahrungsberichte haben
Der alte Anwalt scheint aufgrund seines denkbar schlechten Rates eine demente Pfeife zu sein, die auf den letzten Metern noch ein Wenig "Honig saugen möchte"!
Ihr mindert die Miete um 100 %, wohnt aber weiter in dem Haus. Mein Verständnis ist hier leider am Ende, denn 100 % Mietminderung bedeutet nichts anderes, als 100 % unbewohnbar.
Wohnt ihr aber drin und die Wohnung schimmelt in allen Räumen, ist sie in der Tat unbewohnbar und ihr solltet schon aus gesundheitlichen Gründen so schnell wie möglich ausziehen. Offenbar ist das aber nicht der Fall.
Die Wohnung ist also bewohnbar und so könnt ihr allenfalls einen höheren Prozentsatz mindern, z. B. weil ihr extrem hohe Heizkosten habt, aber keinesfalls zu 100 % mindern. Das ist meine Auffassung und wenn Euer Rechtsanwalt auch der Auffassung ist, dass es korrekt ist, die Miete dem Vermieter ganz vorzuenthalten, solange das Dach nicht saniert ist, wird er Euch wohl auch gute Prozessaussichten mitteilen können.
Dann dürft ihr ihm auch glauben. Sofern ihr hier aber unsicher seid, dann dürft ihr auch unsicher sein, was die Erfolgsaussichten bei dem Räumungsprozess anbelangt.
Hier kennen wir weder Klageschrift noch deren Erwiderung. Daher ist eine Einschätzung der Chancen fast nicht möglich.
In deinem Kommentar sind einige Unklarheiten vorhanden. Haben deine Eltern die Miete um 100% gemindert oder einfach nach dem Zurückbehaltungsrecht zurückbehalten? Wie wäre zu erklären, dass sie einen Großteil der " Minderung " zurückgezahlt haben?
Einer Räumungsklage und der vorangegangenen fristlosen Kündigung kann nicht widersprochen werden. Ist die Kündigung dem Grunde nach wirkungslos, dann kann die Räumungsklage auch nicht erfolgreich sein.
Es gibt schon Unterschiede zwischen widerrufen, widersprechen und erwidern.
Euer Anwalt erfüllt nicht die Mindestanforderungen im Mandantenverhältnis. Ihr solltet den Anwalt wechseln oder schnellst möglich ausziehen, damit die Räumungsklage nicht zu einer Verhandlung führt. Allerdings bleibt ihr auf den Kosten sitzen.
Hier müsste ein selbständiges Beweisverfahren die Baumängel nachweisen. Auch eine Instandsetzungklage wäre wohl das probatere Mittel gewesen.
Ich möchte noch hinzufügen: Das in der Räumungsklage drin stand, das wir die Miete zu unrecht nicht gezahlt hätten und das keine Baumängel am Haus vorhanden wären.