Fridays for Future Pro Contra?

10 Antworten

Pro: Mediale Aufmerksamkeit erzeugt gesellschaftliche Aufmerksamkeit + Druck auf Politik und Konzerne. Wenn die Menschen am Wochenende demonstrieren würden, würde es weniger Menschen interessieren, weil weniger Menschen von den Einschränkungen betroffen wären. Bahn und Fluggesellschaften streiken deshalb ja auch zu "normalen" Zeiten (Werktags), damit Druck entsteht und Verhandlungen stattfinden können.
Noch allgemein: Demonstration von lat. demonstrare = zeigen, hinweisen. Also das öffentliche Vertreten einer Meinung, wenn das Gefühl entsteht, dass diese Meinung sonst nicht gehört oder zu wenig beachtet wird.

Contra: Durch das Schule schwänzen, muss der Unterrichtsstoff nachgeholt werden. Das erschwert den Lehrkräften evtl. ihren Job, weil sie den Lehrplan einhalten müssen, etc. Und es kann Druck bei den Schüler*innen auslösen, wenn sie das dann zusätzlich zum normalen Unterrichtsstoff nachholen müssen.

Gibt auf jeden Fall noch viel mehr, aber Anderen haben ja auch schon Gutes geschrieben :)

SinnLeer  16.04.2019, 15:22
Wenn die Menschen am Wochenende demonstrieren würden, würde es weniger Menschen interessieren

Woher will man das wissen wenn man dies noch nie ausprobiert hat?

TeamStreetwork  16.04.2019, 15:36
@SinnLeer

Prinzipiell hast du Recht, dass meine Antwort zu pauschal formuliert war. Besser wäre gewesen: wahrscheinlich würde...
Grundsätzlich finden ja auch an Wochenenden Demos statt und die funktionieren auch. Also wurde das schon häufig ausprobiert. Bei mir sollte sich das auf das große Thema Umweltschutz beziehen. Denke, dass es in scheinbar aussichtslosen Situationen (Forscher reden seit über 30 Jahren über den "Klimawandel" und prognostizieren schwere Folgen, die jetzt schon teilweise eingetreten sind und es passiert einfach zu wenig, um dies zu verhindern/zu lindern) auch wichtig ist, wenn das unter der Woche passiert. Mehr Aufmerksamkeit bekommt es dadurch, meiner Meinung nach, auf jeden Fall.
Wie stehst du dazu?

SinnLeer  16.04.2019, 16:08
@TeamStreetwork

Meine Meinung ist, das es vornehmlich negative Aufmerksamkeit erweckt. Schaut man sich die Umfragen an, so bleibt der bittere Nachgeschmack der Schulschwänzerei unweigerlich mit den FfF-Demos verhaftet. Aus eben jenen Grund, wird es immer Zweifel an der Glaub- und Ernsthaftigkeit gegenüber den demonstrierenden Schülern geben.

Außerdem sehe ich in diesen Demos neues gesellschaftliches Konfliktpotenzial, was zu, wenn man nicht rechtzeitig einlenkt, weiteren Spaltungen führen wird -> Klimaleugner, Ökofaschist, Klimatöter, Klima-Greta... es hat schon lang begonnen.. und die FfF sorger nur für weiteren Zündstoff.

Meine Idee daher -> Einfach mal Freitag nachmittags demonstrieren, oder am Wochenende und schauen was passiert. :)

TeamStreetwork  16.04.2019, 16:51
@SinnLeer

Kann deinen Punkt mit Konfliktpotenzial und Spaltung nachvollziehen und hoffe, dass die Demos nicht dazu beitragen. Einen Versuch wäre aus auf jeden Fall wert am Wochenende weiter zu demonstrieren und mittlerweile hat das Thema ja auch viel gesellschaftliche Aufmerksamkeit bekommen. Schlussendlich müssen die Menschen selbst entscheiden, ob sie demonstrieren gehen und dann auch mit den möglichen Konsequenzen zu leben.

Was die "negative Aufmerksamkeit" angeht, bin ich etwas optimistischer. Erlebe auf jeden Fall mehr öffentliche Debatten über Umweltpolitik, was ich in einem demokratischen Diskurs erstmal gut finde. Und in meiner Blase erlebe ich nicht so viel Kritik und eine Reduktion auf die Schulschwänzerei :)

Pro:

Junge Menschen gehen für Klimaschutz auf die Straße und engagieren sich gesellschaftlich/politisch.

Contra:

Es sind vor allem die Jugendlichen, welche viel konsumieren. Ihre Forderungen wirken damit unglaubwpürdig, weil sie ja selsbt nciht mal was tun - zum Teil.

Gibt diverse Theorien, die behaupten, dass Thunberg nur ausgenützt werden würde

Thunberg soll angeblich die Atomkraft befürworten

Bei den beiden letzteren wird die Glaubwürdigkeit der Bewegung in Frage gestellt: Das ein Kind ausgenutz wird, ist - auch bei den besten Absichten - nicht richtig. Und Atomkraft als Ersatz?

Pro: Die Jugend "bewegt" (im doppelten Sinne) etwas!

Contra: Viele Mitläufer, die einfach nur "blau" machen möchten :-/

P.S.: Würde die Demo Sonntags um 7:30 Uhr sein, wären weniger da! :-( Aber wichtig ist, dass die Jugend auf die Straße geht! *respekt

lesterb42  16.04.2019, 14:55
Pro: Die Jugend "bewegt" (im doppelten Sinne) etwas!

Das erkenne ich nicht, sieht für mich eher wie ein Kinderkreuzzug aus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderkreuzzug

PeterP58  16.04.2019, 15:04
@lesterb42

Für Dich! Es ist wunderbar, dass unsere Jugend Ihre eigene Meinung hat und dafür auch auf die Straße geht und "kämpft" anstatt "gemütlich" auf das Handy-Display zu schauen! Bissl Respekt, bitte!

Die Schülerinnen und Schüler fordern von der Politik doch nur, sich vehementer für den Klimaschutz einzusetzen.

Die ganzen "Argumente", mittels derer Manche die gute Sache in ein negatives Licht rücken wollen, wie Schule schwänzen, angebliche Inkonsequenz (man darf nur in seiner Freizeit demonstrieren und nur dann, wenn man vorher seinen Lebensstil an die Steinzeit angepasst hat) usw. sind in ihrer intellektuellen Schlichtheit schon beinahe Angst erzeugend - heißt es doch nichts anderes, als weitermachen wie bisher und so tun, als wäre alles in Ordnung.

Es ist doch sehr einfach.

Eltern und Großeltern werden Kinder, Enkel und Großenkel von der Notwendigkeit, eine Ordnungswidrigkeit begehen zu müssen, um mit ihren mehr als berechtigten Forderungen wahrgenommen zu werden, entbinden und ab sofort selber Samstag und Sonntag in Massen und mit Nachdruck für eine vernünftige Klimapolitik demonstrieren ... die Welt kann so einfach sein. Fällt m.E. sogar unter elterliche Fürsorge ...