Erwerbsminderungsrente - wer hat Erfahrung mit einem Antrag gemacht und hat Tipps?

8 Antworten

Der Antrag sollte und muss vollständig sein - alle erforderlichen Nachweise/Unterlagen sind vorzulegen.

Der Antrag auf Rente wegen voller oder teilweiser Erwerbsminderung macht nur Sinn, wenn bereits eine Reha-Maßnahme gescheitert ist (Reha vor Rente).

Es reicht leider auch nicht, wenn man selbst der Meinung ist, man könne nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr einer Tätigkeit nachgehen - hier müssen auch Ärzte und in letzter Instanz der Gutachter der Deutschen Rentenversicherung dieser Meinung sein.

Formulare und genaue Informationen findest Du hier:

http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/5_Services/04_formulare_und_antraege/01_versicherte/02_rente/_DRV_Paket_Rente_Erwerbsminderung_pub.html

Hallo zauny,

Sie schreiben:

Erwerbsminderungsrente - wer hat Erfahrung mit einem Antrag gemacht und hat Tipps?

Antwort:

In der Regel wird so gut wie jeder Leistungsantrag auf Frührente oder REHA von der DRV zunächst einmal abgelehnt, dies läßt auf einen weitestgehend automatisierten Ausleseprozess schließen und dadurch wird erreicht, daß sich die Spreu (der Antragssteller) vom Weizen (der Antragssteller) trennt!

Im nächsten Schritt haben die Antragssteller ggf. die Möglichkeit, in einem Widerspruchsverfahren weitere Begründungen und Beweismittel nachzureichen!

Grundsätzlich müßen Sie sich darüber im Klaren darüber sein, daß der gesetzlich vorgegebene Grundsatz laut:

"REHA geht vor Rente!"

Reichen Sie nun bei der zuständigen DRV-Rentenanstalt einen Antrag auf volle Erwerbsminderungsrente ein, was ja jederzeit Ihr gutes Recht ist, so ist die zuständige Sachbearbeitung verpflichtet, Ihre eingereichten Akten (Ihre eigene Krankenakte) auf den Prüfstand zu stellen!

Hier entscheidet sich dann, ob die DRV weitere Gutachten benötigt bzw. in Auftrag gibt oder wenn irreparable Gesundheitsschädigungen vorliegen, ob ggf. eine REHA-Maßnahme keinen Erfolg verspricht und eine Erwerbsminderungsrente bewilligt wird!

Sind die eingereichten Akten nicht vollständig oder beinhalten diese Unterlagen zuwenig Fakten, ist eine umständliche und langwierige Verfahrensentwicklung mit zusätzlichen Begutachtungen durch Vertragsärzte der DRV zu erwarten!

Wenn Sie also vorhaben, bei Ihrer zuständigen DRV-Rentenanstalt einen Antrag auf volle Erwerbsminderungsrente einzureichen dann sind Sie sehr gut beraten, wenn Sie Ihr Vorhaben gründlich vorbereiten und Ihre eigene Krankenakte auf Vordermann bringen!

Das Ausfüllen der umfangreichen Antragsunterlagen können Sie dann zusammen mit den Bürgerdiensten in Wohnortnähe oder in einer der zuständigen Beratungsstellen der DRV in Wohnortnähe erledigen und Ihre eigene Krankenakte in Kopie den Antragsunterlagen beifügen!

Dann muß die Reaktion der DRV abgewartet werden!

Erfolgt eine Antragsablehnung, haben Sie die Möglichkeit innerhalb der 30-tägigen Widerspruchsfrist zu widersprechen und ggf. im Zusammenspiel mit Ihrem Rechtsbeistand ein Widerspruchsverfahren in Gang zu setzen, welches in vielen Fällen vor dem Sozialgericht enden wird!

Da die meisten Verfahren weitestgehend nach Aktenlage entschieden werden, kommt dem Inhalt Ihrer eigenen Krankenakte eine sehr große Bedeutung zu!

Denken Sie auch daran, daß Ärzte und Kliniken Unterlagen nicht ewig vorhalten, sondern in der Regel ist nach 10 Jahren Ende der Fahnenstange! 

Arztpraxen schließen, Archive werden aufgelöst, Unterlagen verschwinden!

Deshalb sollten Sie konsequent darauf achten, daß Ihre eigene Krankenakte stets aktuell, vollständig ist und daß Sie keine Originalunterlagen aus der Hand geben!

http://www.erwerbsminderungsrente.biz/ihre-hausaufgaben/fruehrente-beantragen-und-der-rote-faden/

https://www.youtube.com/user/hubkon

https://youtube.com/watch?v=lT893J4l_Co

Beste Grüße, viel Erfolg und bestmögliche Gesundheit

Konrad

Hallo,

ganz einfach und kurz: wende dich an deine zuständige Rentenversicherungsanstalt und frage nach einem wohnortnahen Versichertenältesten.

Der ist ehrenamtlich und geschult, mit dir gemeinsam den Rentenantrag auszufüllen.

Weiterhin schreibe alle Erkrankungen auf, die deine Leistungsfähigkeit mindern, dazu die Ärzte mit Adressen. Diese sind im Antrag anzugeben. Wenn du Befunde hast, aktuell, beifügen. Ansonsten wird die DRV Befunde bei deinen Ärzten anfordern. Fülle auch die Selbseinschätzung des Antrages aus (Freiwillig), daran erkennst du persönlich, ob diu noch in der lage bist 0-3 Stunden täglich, 5 Tage die Woche irgendwas ! (nach 1961 geboren) oder  3-6 Stunden täglich irgendwas 5 Tage die Woche arbeiten kannst. Welches Geburtsjahr bist du?.

Auf eine Ablehnung kannst du einen Widerspruch einlegen, der sollte begründet sein. Aber stelle einfach mal den Antrag mit Hilfe, dann wird nichts vergessen und die beizufügenden Kopien werden vom Versichertenältesten gleich beglaubigt. In der Regel geben sie dir auch eine Checkliste, was du alles benötigst.

Beste Grüße

Dickie59

Ich habe reichlich Erfahrung! Zuallererst solltest du ( musst du) eine medizinische Rehabilitation beantragen, sonst hast du quasi gar keine Chance. Während dieser Rehaphase wird ein Aussagefähiges Gutachten erstellt aus dem hervorgeht, wie deine Einsatzmöglichkeit jetzt und in Zukunft aussieht. Darauf kannst du dich beziehen

Dickie59  10.09.2016, 11:22

Hallo, das ist so nicht richtig, bei Rentenantrag prüft die DRV auch die Rehamöglichkeiten, daher macht es auch Sinn, den Selbsteinschätzungsbogen dahingeehnd auszufüllen, dass man glaubt, dass eine Reha erfolgreich sein könnte.

Hilfreich ist ein ausführliches !!! Attest des / der Dich behandelnden Arztes / Ärzte.