Eigentumswohnung in jedem Fall sinnvoll?
Hallo,
Ich habe im Laufe der Jahre einiges an Geld zur Seite gelegt für die Zukunft. Sagen wir mal es sind ca. 60.000 Euro, die derzeit noch in ETFs, Gold und Sparbüchern veranlagt sind.
Meine Partnerin und ich verdienen durchschnittlich, leider kann sie mich wegen früherer Verbindlichkeiten nicht groß finanziell unterstützen, weshalb wir von meinen 1.700 Euro netto im Monat leben müssen. Mein Arbeitsplatz ist relativ sicher.
Option1: Demnächst mal eine Eigentumswohnung für den Eigengebrauch erwerben und versuchen, hierfür einen günstigen Kredit über 200.000 Euro auf 25-30 Jahre zu bekommen (wird dieser überhaupt gewährt bei einem Einkommen von 1.700 Euro netto?). Dadurch würde man sich natürlich die ähnlich hohen Monatsmieten sparen, allerdings sind die 60.000 Euro "Pensionsvorsorge" dann halt auch weg.
Option2: Weiterhin zur Miete wohnen, die 60.000 weiter in ETFs, Aktien usw. anlegen und monatlich nach Möglichkeit ein wenig Geld zur Seite legen, um dann mit etwas mehr Geld in die Pension zu starten, das aber dann vermutlich durch die lebenslangen Mietzahlungen auch schnell schrumpft.
Dazu muss man vielleicht noch erwähnen, dass meine Partnerin aus dem Ausland kommt und dort wahrscheinlich irgendwann eine Haushälfte erben wird. Den Ruhestand dort zu verbringen stellt wegen den dort niedrigen Lebenshaltungskosten und dem angenehm warmen Klima eine realistische Alternative dar. Da wäre es dann vermutlich besser, man hätte mehr Bares, als eine Eigentumswohnung mit womöglich noch offenen Zahlungen?
Was meint ihr?
12 Antworten
Ich bin grundsätzlich und immer für Option 1. Warum? - Ich hab das mal gerechnet:
Kaufpreis: 200.000,-
Grunderwerbsteuer (6,5% je nach Bundesland): 13.000,-
Notar (2%): 4.000,-
Makler (3,57%): 7.140,-
Gesamtkosten: 224.140,-
abzgl. 60.000,- Eigenkapital
= Finanzierungsbedarf: 165.000,-
Es gibt über 20 Banken, die mit Deinem Einkommen finanzieren würden. Die günstigste davon:
0,91% Zins und einer Rate von 424,- EUR mit 15 Jahren Zinsfestschreibung und Option auf Sondertilgungen. (Und wie hoch ist Deine Kaltmiete?)
Bedenke: In Deutschland zahlt jeder im Laufe seines Leben ein Haus ab, doch meist nicht das Eigene! - Das ist die Realität. Und jeder der so negativ über Immobilienerwerb redet bestätigt nur warum wir europaweit auf dem vorletzten Platz sind was die Eigentumsquote anbelangt.
Wer oder was hindert Dich daran die Immobilie vor dem Auswandern in den Süden oder nach Lateinamerika zu vermieten oder zu verkaufen?
Ich akzeptiere und respektiere jede Meinung zum Thema Immobilienerwerb, doch dann sollte diese auch mit Fakten untermauert sein und nicht mit was-wäre-wenn-Argumenten.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Entscheidungsfindung.
Super, danke für diese Rechnung :-)
Auch bei einer Eigentumswohnung hast du jeden Monat Hauskosten zu zahlen, evtl. auch eine Ansparrücklage für neue Fenster, ein neues Dach, Malerarbeiten am Haus etc. Das musst du bedenken.
Sofern deinem Kreditantrag zugestimmt wird ist Immobilieneigentum noch immer die beste Altersvorsorge! Allerdings wird es schwer mit 1.700€ zwei Menschen zu versorgen und gleichzeitig einen Kredit zu bedienen.
Der zweite auch.
Nein, ich habe in meiner Antwort gerade das Gegenteil bewiesen
Du hast also eine Rate von 424€ bei einem Zins von 0,91% ermittelt.. Wie hoch ist die Chance dass dieser Zins bei einer Bindung von 15 Jahren, ohne Sicherheiten, bei geringem Einkommen zustande kommt? Sehr gering denke ich.
Und selbst wenn: so blieben pro Person und Monat 640€ übrig. Wie soll man da nach Abzug der Fixkosten Rücklagen bilden können? Man hat keinerlei Puffer für Notfälle. Wie hoch kalkulierst du die Lebenshaltungskosten pro Person und Monat? Wohnnebenkosten, Hausgeld, Versicherungen, Mobilität, Ernährung, Hygiene, Kleidung, Steuern usw, usf..
Wie hoch die Chance ist? Schrieb ich bereits: Es gibt zahlreiche Banken, die das finanzieren würden. Dafür schaue ich nicht in irgend einer Website nach, sondern nutze eine professionelle Plattform bei der wir direkt an die Rechenkerne der Banken angeschlossen sind und so die aktuellen Zinsen und Konditionen inkl. Annahmekriterien uvm. abrufen können.
Wenn also die Bonität in Ordnung ist, dann kann ich jedem Kunden eine Finanzierungszusage erstellen. Das machen wir übrigens seit über 20 Jahren so.
Es geht hier weniger darum wie hoch ich die Lebenshaltungskosten kalkuliere, sondern viel mehr wir hoch die Bank sie kalkuliert. Wenn also über 20 deutsche Banken der Meinung sind das geht, dann ist das so. Dann ist meine persönliche Meinung weniger relevant und einzig und allein die Entscheidung des Kunden.
Zudem habe ich nicht umsonst gefragt wie hoch die aktuelle Kaltmiete ist. Ich bin mir fast sicher, sie dürfte höher ausfallen. Wieviel Puffer für Notfälle haben beide denn jetzt?
Und nicht zu vergessen: Partnerin verdient auch. Trotz Verbindlichkeiten wird sie wohl nicht vollkommen mittellos dar stehen.
Eine Eigentumswohnung ist immer gut, da kann man im Gegensatz zu Mietern nicht wegen Eigenbedarf gekündigt werden.
Allerdings-je nach Lage, Zustand etc. bekommt man selbst für 260000 € kaum etwas. Hier wäre mit ganz viel Glück eine 30 qm Wohnung drin...
Und 1.700 € Netto ist wirklich nicht viel Geld. Das Hausgeld, Grundsteuer usw. sind dennoch fällig.
Die Haushälfte im Ausland kann man immer noch verkaufen oder vermieten oder wenn man dorthin zieht, das mit dem Eigentum hier so machen.
Aber das müsst ihr euch sehr gut überlegen. Holt euch doch erst mal einen Beratungstermin bei der Bank. Evtl. gibt es ohnehin keinen Kredit.
in welcher Stadt zahlt man 8660€/m²? in München und Stuttgart nicht
Welches am Ende die bessere Lösung gewesen wäre. wird erst die Zukunft zeigen und hängt von der Entwicklung am Aktienmarkt und am Wohnungsmarkt ab.
Außerdem wäre zu beachten, ob es überhaupt ein geeignetes Objekt für Dich gibt und welchen Kredit Dir eine Bank einräumt. Daneben ist eine Eigentumswohnung auch nicht ganz unproblematisch, dadu dann Teil einer Eigentümergemeinschaft wirst.
Der erste Satz stimmt