eBook veröffentlichen - möglich neben Vollzeit-Stelle?
Hallo,
Meine Mutter arbeitet als Angestellte in Vollzeit. Jetzt würde sie gerne nebenbei zwei E-Books veröffentlichen, aber wir sind uns nicht sicher, wie das steuerlich abläuft. Gilt das als freiberufliche Tätigkeit, oder als gewerbliche? Und überhaupt - kann sie das neben ihrer Arbeit in Vollzeit überhaupt machen, oder muss sie dafür ihre Vollzeit-Stelle aufgeben? Das ist doch unrealistisch, oder nicht?
Über eine Aufklärung würden wir uns freuen, da wir beide nicht so die Ahnung davon haben und es schade wäre, wenn ihr Traum vom Veröffentlichen eines eigenen Buchs daran scheitern würde. :-)
5 Antworten
Um Stress zu vermeiden, sollte sie den Plan ihrem Arbeitgeber mitteilen, denn in den meisten Arbeitsverträgen steht, dass der Arbeitnehmer zum Einsatz seiner vollen Arbeitskraft verpflichtet ist. Solange er dem Arbeitgeber aber keine Konkurrenz macht.
Ob Freiberuflichkeit oder Gewerbe vorliegt, muss man genau unterscheiden:
Das Schreiben eines Buches ist Autorentätigkeit. Das ist ein freier Beruf und müsste nicht als Gewerbe angemeldet werden. Auch nicht, solange man zur Veröffentlichung einen fremden Verlag nutzt.
Wenn du die Bücher aber im Selbstverlag vertreibst, dann ist das eindeutig ein Gewerbe und anzumelden. Ob der Verkauf über eine Plattform erfolgt, ist unerheblich. Entscheidend ist, wer der Verkäufer des Buches ist.
Seid ihr denn sicher, dass sich für die eBooks so viele Käufer finden werden, dass ihr euch überhaupt große Gedanken machen müsst über die Besteuerung?
Was für eine Art Buch sind es denn?
Sachbücher? Romane?
Woraus schließt ihr, dass sich tatsächlich steuer-relevante Einnahmen ergeben werden?
In Anbetracht des gigantisch großen Angebots am eBook-Markt ist es normalerweise für jedes einzelne eBook extrem schwierig, von Lesern überhaupt wahrgenommen zu werden in der gigantischen Masse der angebotenen eBooks.
Und da ein erheblicher Teil der Selfpublishing eBooks sogar kostenlos angeboten werden, ist es erfahrungsgemäß noch viel schwieriger, nicht nur "Leser" sondern "Käufer" zu finden, die Geld ausgeben für Selfpublishing eBooks.
Empfehlung:
- Wartet erst mal ab, ob und wie sich der geplante Verkauf überhaupt entwickelt.
- Falls sich tatsächlich Einnahmen ergeben sollten, müssen die als Einnahmen aus freiberuflicher Tätigkeit dem Finanzamt gemeldet werden.
- Mit der eigentlichen Berufstätigkeit deiner Mutter hat das überhaupt nichts zu tun. Dass man vom Verkauf von eBooks leben kann, das ist unwahrscheinlicher als ein Sechser im Lotto.
Wie auch immer - viel Erfolg!
Wenn man Bücher nicht „nebenbei“ neben dem eigentlichen Beruf veröffentlichen dürfte, dann gäbe es in unserem Land keine Autoren mehr, weil die alle verhungert wären ;-)
Dass die Einnahmen durch den Verkauf selbstgeschriebener Bücher ausreichen für den Lebensunterhalt - das schaffen aktuell in Deutschland nur eine Hand voll Autoren.
Hä ?? Stelle aufgeben? Was hat das denn damit zu tun??
E-book kann jeder auf Tolino Media oder Epubli oder ähnlichen Seiten veröffentlichen. Ich empfehle Tolino Media. Da erscheinen sie dann in allen großen Onlineshops.
Und Achtung: Das kostet KEIN Geld.
Versteuern muss man die Einnahmen evtl, da fragt einen der sich damit auskennt.
Mit der Hauptberuflichen Anstellung hat das nichts zu tun.
Sie kann beides machen.
Ihre Vollzeitstelle muss sie dafür nicht zwingend aufgeben.
Warum auch, wenn sie beides zeitlich miteinander vereinbaren kann?
Falls dem mal nicht mehr so sein sollte, muss sie sich halt entscheiden was ihr wichtig ist und wovon sie letztendlich leben kann.
Buchautor fällt steuerlich normalerweise unter die Freiberuflichen Tätigkeiten.
Für eventuelle Einnahmen und auch Aufwendungen benötigt sie dafür jedoch eine zusätzliche Steuernummer.
Am Besten mal mit einem Steuerberater durchsprechen.
Gilt das als freiberufliche Tätigkeit, oder als gewerbliche?
M.E. ist eine schriftstellerische Tätigkeit freiberuflich, siehe § 18 Abs. 1 Nr. 1 Einkommensteuergesetz. Eine freiberufliche Tätigkeit muss dem zuständigen Finanzamt gemeldet werden.
https://www.gesetze-im-internet.de/estg/__18.html
Ihre Vollzeitstelle muss sie deshalb nicht aufgeben. Wie kommst du überhaupt auf die Idee?
Ich kenne mich mit dem Thema freiberufliche Arbeit wirklich nicht aus, weil ich nie damit in Berührung kam und wusste nicht, dass das mit einer festen Tätigkeit zu vereinbaren ist. Ich dachte wohl, dass das eine das andere ausschließt. Aber danke für die Aufklärung! :-)
schriftstellerische Tätigkeit ist freiberuflich = Das stimmt, aber der Vertrieb der Bücher nicht.
Ihr Ziel ist es nicht, großen Umsatz zu erzielen, sie wollte es einfach der Erfahrung wegen mal machen. Ich wusste nicht, dass es da eine Grenze gibt - Ich dachte, es muss sofort gemeldet werden, wenn auch nur ein einziger Euro verdient wird. Habe aber nun herausgefunden, dass das nicht so ist. Danke für deine Empfehlung! ;-)