DKMS - wann ist eine Op nötig?

3 Antworten

Hallo, 

ich habe bereits Knochenmark aus dem Beckenkamm und peripher Stammzellen gespendet. Es ist so, dass Knochenmark nur noch selten gemacht wird, aber wenn die Spende für Kinder ist, dann ist es meistens die Spendeart der Wahl. Außerdem gibt es bestimmte Erkrankungen bei denen eine Knochenmarkspende von den transplantierenden Ärzten angeraten wird. 

Natürlich kann es auch sein, dass der Spender nicht peripher spenden darf. Dies kann sein, wenn er selber bestimmte Erkrankungen hat, die eine Spende nicht ausschließen, aber gegen die periphere Spende sprechen oder z.B. eine vergrößerte Milz. Da man sich vor der peripheren Spende einen Wirkstoff spritzt, der die Stammzellen ins Blut ausschwemmen soll und dabei möglicherweise die Milz für 1-2 Wochen etwas anwachsen kann.  

Die Zellen aus einer Knochenmarkspende wachsen zwar langsamer beim Empfänger an (etwa in 4-6 Wochen), sie sind aber weniger aggressiv und rufen daher weniger stark die gefürchteten GvHD(= Abstoßungsreaktion von den transplantierten Zellen gegen den eigenen Körper) hervor. Dadurch sind sie möglicherweise bei chronischen Erkrankungen von Vorteil für den Empfänger. 

Die Zellen aus einer peripheren Spende wachsen schneller an (etwa bis zu 4 Wochen) und siind aggressiver. Das bewirkt zwar, dass die GvHD bei dem Empfänger größer sein kann, aber die Zellen gehen ebenso stärker gegen verbliebene Krebszellen vor. Bei mir war es so, dass ich zuerst Knochenmark für eine 40-jährige Frau aus den USA gespendet habe, aber weil die Zellen nicht ausreichend angewachsen sind habe ich 6 Wochen später peripher Stammzellen gespendet. Dass ein Spender zwei Mal für den selben Patienten spendet ist zwar sehr selten, aber häufig ist es auch dann so, dass nach einer vorangegangen Knochenmarkspende darauf eine periphere Spende folgt. Das liegt dann daran, dass man bei einer peripheren Spende die benötigte Menge an Stammzellen genau erreichen kann (ca. 4-5 Millionen glaube ich). 

Ich hoffe, das war soweit verständlich. Wenn du noch Fragen hast, darfst du sie gerne stellen. :) 

Laleeex3 
Fragesteller
 03.03.2015, 14:41

Das ist genau das was ich wissen wollte, Danke :) Ich würde gerne von dir persönlich wissen, wie war die Operation für dich? Ich würde mich so gern registrieren lassen aber ich habe so furchtbare Angst vor einer Vollnarkose und vor möglichen Problemen nach so einem Eingriff. Kennst du dich auch mit möglichen Nebenwirkungen oder ähnlichem aus?

lauracon  03.03.2015, 20:00
@Laleeex3

Also es war meine erste Op und ich hatte davor selber ein wenig Angst, aber es war wirklich alles super. Nach der OP hatte ich an den Entnahmestellen Schmerzen ähnlich wie bei einem Blauen Fleck oder einer Prellung, aber die wurden von Tag zu Tag besser und waren auch sehr gut auszuhalten. Mit dem Kreislauf oder Übelkeit hatte ich auch überhaupt keine Probleme. Da hatte ich eigentlich die größte Angst vor, weil ich auch so gerne mal "umkippe" wenn ich zu lange stehe, aber wenn man sich nach der OP etwas schont ist das alles kein Problem. Die Risiken bei der Knochenmarkentnahme sind nur in der Form der Narkoserisiken und somit mittlerweile sehr gering. Wenn du magst kann ich dir mal ein Informationsschreiben aus dem Internet zeigen, was die Spender vor der OP bekommen. Da steht eigentlich alles sehr ausführlich erklärt.

Hi Laleeex3,eine Stammzellenspende kann dem Spender aus dem Beckenkamm entnommen werden und dem Empfänger als Transfusion verabreicht werden.Die beiden Schritte sollten unter hochsterilen Bedingungen erfolgen.LG Sto

Laleeex3 
Fragesteller
 03.03.2015, 10:18

Das ist mir bewusst. Ich habe aber gelesen das in 80% peripher Blut entnommen wird. Mir geht es eher darum warum es mal so und mal so gemacht wird?

Hier kann ich dir die Seite empfehlen. http://www.stammzellspenderdatei.de/informationen-stammzell-knochenmarkspender/ablauf-spende.php

Bei mir hat die Entnahme von Stammzellen aus dem peripheren Blut funktioniert. Ein Eingriff wird nur dann vorgenommen, wenn die benötigte Entnahme von Stammzellen nicht ausreicht. Kommt selten vor.

Bei mir kam es zu keinen Komplikationen. Eventuell ein leichtes Schwächegefühl, wie bei einer Erkältung. Ich selber bin schon seit 25 Jahren in der Spenderkartei.

lauracon  03.03.2015, 13:48

Hallo XavierNeuss, 

dass du auch schon Stammzellen gespendet hast, finde ich super. Ich hoffe deinem Empfänger geht es wieder besser. Allerdings entscheiden die transplantierenden Ärzte ja schon vor einer Spende welches Verfahren gemacht werden soll. Du hast ja jetzt den Grund beschrieben, warum man noch nach einer peripheren Spende direkt danach Knochenmark spenden müsste (was auch nur sehr selten vorkommt). Das muss dann nur gemacht werden, wenn nicht genug Stammzellen ins periphere Blut ausgeschwemmt werden konnten und man dadurch die von der Klinik gewünschte Menge an Stammzellen nicht erreichen konnte. 

Ich wollte das nur noch mal eben klarstellen, weil deine Antwort zwar stimmt, aber das ja erst eine Entscheidung nach der peripheren Spende ist und das auch nur so selten vorkommt.